Buch mit Erfahrungen von geflüchteten Jugendlichen
Über Unaussprechliches
Fast wie gute Bekannte trafen Oberbürgermeister Frank Baranowski und Mohamad Akkourr im Büro des Verwaltungschefs aufeinander: Schließlich hatte Frank Baranowski den damals 15-jährigen syrischen Flüchtling bereits im Juli 2016 in seiner Wohnung besucht, um mit ihm über seine Erfahrungen in Gelsenkirchen zu sprechen.
Schon damals, nur wenige Monate nach seiner Ankunft in Deutschland, sprach Mohamad Akkourr hervorragend deutsch und konnte aus einer Förderklasse an das Schalker Gymnasium wechseln, wo er sich derzeit auf das Abitur vorbereitet.
Mohamad Akkourr übergab dem Oberbürgermeister ein Buch, in dem er und weitere Flüchtlinge unter dem Titel „Versuche Unaussprechliches zu sagen“ aufgeschrieben haben, wie es ihnen nach der Flucht ergangen ist.
Dabei wird deutlich, dass Mohamad Akkourr ein Sprachtalent ist und die Landessprache inzwischen perfekt beherrscht. „Ich bin begeistert von der deutschen Sprache, sie bietet so viele Möglichkeiten, die eigenen Gefühle und Gedanken auszudrücken“, beschreibt Akkourr seine Intention an der Publikation mitzuwirken und plant bereits, ein weiteres eigenes Buch zu schreiben.
Was ihn bis heute begeistert, ist die Möglichkeit, auszusprechen, was man denkt. „Das war in Syrien nicht immer möglich. Die eine oder andere kritische Stimme war dann auch über Nacht verschwunden.“ Auch den einfachen Zugang zu den Verantwortlichen aus der Politik weiß er zu schätzen. Dass er tatsächlich das Buch persönlich an den Oberbürgermeister übergeben durfte, hatte er nicht zu hoffen gewagt: „Und jetzt sitze ich hier in Ihrem Büro und rede mit Ihnen über meine Wünsche, über Integration und über Politik. Ich kann es kaum glauben.“
Zu seinen weiteren Wünschen gehören ein Besuch im Bundestag und ein Gespräch mit der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Staatsministerin Annette Widmann-Mauz. „Ich möchte ihr gerne meine Erfahrungen schildern“, so Akkourr weiter. Hier versprach Oberbürgermeister Baranowski, das Anliegen zu unterstützen. Nach dem Abitur und einem Studium möchte Mohamad Akkourr gerne im Bereich Integration arbeiten, um seine guten Erfahrungen weitergeben zu können.
„Es macht Freude zu sehen, wie Mohamad Akkourr seine Zukunft in die Hand nimmt und seine Pläne zielstrebig umsetzt“, erklärt Oberbürgermeister Frank Baranowski. „Ich bin beeindruckt, wie er die deutsche Sprache beherrscht. Ich wünsche ihm, nach allem, was er bereits in seinem jungen Leben erlebt hat, dass er seine Ziele erreicht. Er ist ein gutes Beispiel für gelungene Integration in unserer Stadt.“
Autor:Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen |
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