Künstlerresidenz von Insane Urban Cowboys, Stiftung Schalker Markt und Kulturreferat
Transurban am Schalker Markt

Der Mythos Schalke wird im Sommer künstlerisch in Szene gesetzt und den Bürgern neu nahegebracht. Etienne Delprat und Yassine Elkherfih vom Pariser Architektenkollektiv YA+K waren darum bereits zu Besuch auf Schalke.  Foto: Olivier Kruschinski
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  • Der Mythos Schalke wird im Sommer künstlerisch in Szene gesetzt und den Bürgern neu nahegebracht. Etienne Delprat und Yassine Elkherfih vom Pariser Architektenkollektiv YA+K waren darum bereits zu Besuch auf Schalke. Foto: Olivier Kruschinski
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Gelsenkirchener Kreativen- und Stadtentwicklungsnetzwerk Insane Urban Cowboys (IUC) plant für diesen Sommer ein neues Projekt: Die einmonatige Künstlerresidenz "Transurban" und zwar an der Geburtsstätte des FC Schalke 04, dem Schalker Markt.

Vom 4. Juli bis zum 8. August werden die Cowboys zusammen mit der Stiftung Schalker Markt sowie mit Unterstützung des Kulturreferats Gelsenkirchen die einmonatige Künstlerresidenz "Transurban" auf der geschichtsträchtigen Schalker Meile in Gelsenkirchens berühmtesten Stadtteil durchführen.
Das "Transurban" ist ein Format des Verein artrmx aus Köln, der für dieses Jahr lokale Partner zur Durchführung des Projekts im Ruhrgebiet gesucht hat. Mit den Mitteln der Kunst beziehungsweise einer künstlerischen Intervention im öffentlichen Raum sollen dabei Impulse für einen städtebaulichen und stadtplanerischen Wandel gesetzt werden.
In Schalke widmet sich das Projekt speziell den Themen Verkehrswende bzw. Nutzung von Straßen und Wegen sowie des städtischen Raums generell. Als Interventionsräume planen die Organisatoren mit den „vergessenen“ Orten Schalker Markt und der Unterführung der Berliner Brücke.
Durch die städtebaulichen „Sünden“ der Nachkriegszeit wurde der Schalker Markt – der Mythos von Schalke 04 – vom einstigen zentralen Platz der Begegnung zu einem Parkplatz. Könnte, sollte oder müsste dieser Raum heutzutage für die Entwicklung des Stadtteils nicht besser genutzt werden? Ebenso Auto-lastig, und unmittelbar verbunden mit dem Schicksal des Schalker Markts, ist die Berliner Brücke. Ihr Bau trennte den Stadtteil optisch und prägt ihn bis heute.
Für Fußgänger und Fahrradfahrer ist sie heute eine Art „Angstraum“. Auf ihr zu laufen oder Rad zu fahren ist eine unangenehme bis gefährliche Angelegenheit. Dabei gebe es eine direkte, günstige und einfache Möglichkeit, die Situation für alle Verkehrsmittel bequemer und sicherer zu machen: Auf einer Seite der Berliner Brücke existiert eine alte Unterführung, die jedoch von einem Werksgelände versperrt wird.
"Für die Residenz auf dem Schalker Markt haben wir das renommierte Künstlerkollektiv YA+K aus Paris gewinnen können, das den ganzen Juli über nach Schalke kommen wird. Ein erstes Kennenlernen, inklusive Stadtrundfahrt vor allem zur Historie von Gelsenkirchen-Schalke und natürlich Schalke 04, fand bereits statt. Unsere französischen Gäste Etienne Delprat und Yassine Elkherfih sind seitdem Feuer und Flamme für die Aufgabe in Gelsenkirchen, berichtet Sarah Rissel, 1. Vorsitzende der IUC. "Ihr Kollektiv arbeitet mit temporärer Architektur, das heißt, sie planen den Schalker Markt beispielsweise für den Bau einer Installation oder eines Objekts zu nutzen, das auf das Anliegen des "Transurban" aufmerksam macht und auch partizipativ die Menschen vor Ort mit einbezieht oder von ihnen genutzt werden kann."
Ähnliche Projekte wurden bereits in vielen Städten, auch in problematischeren Stadtteilen, realisiert. Das Ziel ist es, den Schalker Markt wieder ins Bewusstsein der Gelsenkirchener Stadtgesellschaft zu bringen und ihm mittelfristig wieder eine andere Nutzung als die eines Parkplatzes zuzuführen.

Künstler gesucht zur Mitwirkung

Letzteres gilt ebenso für die Intervention in der Unterführung der Berliner Brücke, die wieder geöffnet werden soll. Für diesen Projektraum suchen die Organisatoren in einem offenen Bewerbungsverfahren noch Künstler verschiedener Disziplinen, die vom 10. bis 31. Juli nach Schalke kommen wollen. Die Bewerbungsphase läuft ab sofort unter https://insaneurbancowboys.de/.../04/13/transurban-residency und ist bis zum 24. Mai offen.

Mehr über Cowboys, Stiftung und Kollektiv

Weitere Infos zu den Anliegen der Insane Urban Cowboys, der Stiftung Schalker Markt sowie Eindrücke der Arbeiten des Pariser YA+K Kollektivs finden Interessierte unter den folgenden Links: https://insaneurbancowboys.de/infos; https://stiftung-schalkermarkt.de; http://yaplusk.org/urbanisme.

"Transurban Residency"

Nach dem Pilotprojekt 2019 in Köln geht das NRW-weite Kooperationsprojekt "Transurban Residency – Building Common Spaces" nun im Ruhrgebiet an den Start.
Hierbei wird das Potential öffentlicher und brachliegender Räume als Orte für Gemeinschaft, Begegnung und Austausch durch lokale und internationale Künstler, Stadtforscher sowie Stadtbewohnern und Studierenden untersucht und erlebbar gemacht. Die mehrwöchigen Residenzen finden dieses Jahr in den Städten Gelsenkirchen und Dortmund ihr Zuhause.
Ziel des Projektes ist es, in der gemeinschaftlichen Entwicklung und Nutzung der Räume diese der Stadtgesellschaft zugänglich zu machen, eine Neubetrachtung zu initiieren und so Impulse für eine nachhaltige Entwicklung zukunftsfähiger öffentlicher Räume im Ruhrgebiet zu setzen.
Anknüpfend an aktuelle Stadtentwicklungsprozesse in beiden Programmstädten richtet das Projekt den Fokus auf urbane Kunst als Motor von Stadtgenese und als Medium für urbane Aushandlungen.

Autor:

Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen

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