"Stück für Stück" - Maegie Koreen singt Chansons

Maegie Koreen widmet ihr Talent und ihre Zeit den fast vergessenen Künstlern, die der NS-Zeit zum Opfer fielen. | Foto: Gerd Kaemper
  • Maegie Koreen widmet ihr Talent und ihre Zeit den fast vergessenen Künstlern, die der NS-Zeit zum Opfer fielen.
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24 facettenreiche Chansons gegen das Vergessen, eingebettet in die Biografien zweier jüdischer Kleinkünstlerinnen stellt Maegie Koreen am 23. März in ihrem neuen Programm „Kleine Bühne im Exil“ im Rahmen ihrer Reihe „Chanson Café Europa“ in der Neuen Synagoge vor.

Eine Hommage an die beiden Kleinkünstlerinnen und Chanseusen Annemarie Hase und Stella Kadmon soll Maegie Koreens Auftritt am Sonntag, 23. März, 17 Uhr, in der Neuen Synagoge, Georgstraße 2, werden. Das Konzert „Kleine Bühne im Exil“ findet in der von Koreen initiierten Reihe „Chanson Café Europa - zwischen Heimat und Exil“ statt. Auf dem Flügel begleitet sie der Pianist Vlad Kalina.

"Maegies Auftritte sind Highlights"

„Für uns ist es immer ein ganz besonderes Highlight wenn Maegie kommt“, freut sich Judith Neuwald-Tasbach über den bereits vierten Auftritt Koreens in der Neuen Synagoge. „Sie verbindet in ihren Auftritten wahnsinnig schöne Musik mit der Erinnerung an Menschen, die sonst in Vergessenheit geraten könnten.“ Und auch beim Publikum kommt Koreen gut an: Ihre letzten Auftritte in der Neuen Synagoge waren stets überdurchschnittlich gut besucht - das letzte Programm sogar ausverkauft.

Koreen recherchiert bereits seit Jahrzehnten die Kleinkunst der 20er und 30er Jahre; besonders jene, die sich dem literarischen Chanson widmete. „Unter dem aufkeimenden Nationalsozialismus wurde den Künstlern Stück für Stück alles weggenommen, was sie hatten“, erinnert Koreen, „Mit Drohungen, Verboten und schließlich Deportation wurden Menschen, die einfach nur Kunst machen wollten, alles verwehrt, was sie tun wollten.“ Koreen möchte mit ihrer Programmreihe „Gegen das Vergessen“ diesen Menschen wieder eine Plattform schaffen; „Stück für Stück“.

Mit einem guten Gefühl hinaus gehen

Das Programm zeigt anhand von Chansons und kleinen biografischen Kommentaren zu den beiden Kabarettistinnen in chronologischer Reihenfolge deren Leben. Gefühlvoll und informativ gestaltet Koreen ihre Auftritte, die den Zuhöer trotz des ernsten Themas mit einem wohligen Gefühl nach Hause gehen lassen: „Für mich ist es sehr wichtig, dass die Leute mit einem guten Gefühl aus meinen Veranstaltungen gehen“, lächelt Koreen und erklärt: „Bei den beiden ausgewählten Chanteusen ist ja zum Glück alles gut gelaufen: Beide haben es ins Exil geschafft und sind später sogar wieder zurückgekehrt.“

Was ist "Heimat"?

Doch der Weg ins und im Exil waren beschwerlich, was auch die Chansons, die Koreen für ihr Programm ausgewählt hat, widerspiegeln. Kadmon floh über einen jahrelangen Zeitraum hinweg nach Tel Aviv, Hase fand in London eine neue Heimat. Wobei der Begirff „Heimat“ auch stark durchleuchtet wird in Koreens Programm, das sie selbst als „lebendigen Gesichtsunterricht“ versteht.

Warum sie sich gerade für Hase und Kadmon entschieden hat? „Das hat sich einfach so ergeben. Sie mögen heutzutage vielleicht recht unbekannt sein, aber die von ihnen gesungenen Lieder sind vielen Menschen noch ein Begriff. Es waren zwei außerordentlich starke, interessante Frauen und ich hoffe, dass auch den Besuchern an diesem Nachmittag vermitteln zu können.“

Hier gibt's noch Karten!

Wer sich von Koreen auf diese musikalisch anspruchsvolle Reise mitnehmen lassen möchte, der kann Karten zum Preis von je 15 Euro in der Buchhandlung Junius, Sparkassenstraße, Tel. 0209 / 23774, erstehen. Restkarten werden, falls vorhanden, an der Abendkasse erhältlich sein.

Autor:

Deborrah Triantafyllidis aus Gelsenkirchen

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