Erinnerungsorte-Tafeln am Schloss Horst eingeweiht
Sie erinnern an die wechselvolle Geschichte des Baudenkmals der Renaissance
Gelsenkirchen. . Seit kurzem gibt es gleich vier neue Erinnerungsorte in Gelsenkirchen. Am Schloss Horst informieren nun mehrere Tafeln über die wechselvolle Geschichte des prachtvollen Gebäudes, das heute als wichtigstes Baudenkmal der Renaissance im Ruhrgebiet gilt.
Die neuen Erinnerungsorte-Tafeln sind ein Gemeinschaftsprojekt des Erlebnismuseums Schloss Horst und des ISG. Der Öffentlichkeit übergeben wurden sie von Bezirksbürgermeister Joachim Gill, der die „herausragende Bedeutung“ des Horster Schlosses würdigte. Es sei, so Gill, „ein wahrer Leuchtturm, der viele Funktionen für die Menschen erfüllt.“ Besonders freute sich Gill, dass zahlreiche Familienangehörige von Johann Kollner, dem ersten Vorsitzenden des Fördervereins Schloss Horst, zur Einweihung der Tafeln erschienen waren.
Kollner und seinen Mitstreitern ist letztlich die Rettung des Schlosses vor dem Abriss zu verdanken – die Geschichte dieser herausragenden Leistung wird auf einer der neuen Tafeln erzählt. Für Kollners Tochter Monika Nelles ist die Tafel „ein Appell an die Bürger, sich aktiv in das Leben der Stadt Gelsenkirchen einzumischen.“ Dazu gehören, so Monika Nelles, Zivilcourage, Mut, Kreativität und Vorbilder: „Ein Ziel anzuvisieren, dass utopisch erscheint, das kann gelingen, auch heute. Mein Vater und der Förderverein haben dies bewiesen.“
Der aktuelle Vorsitzende des Fördervereins Schloss Horst, Dr. Michael Kasperski, würdigte die „Beharrlichkeit“ seines Vorgängers: „Sie gibt uns ein leuchtendes Beispiel, was der feste Wille erreichen kann.“ Auch wenn es, so Kasperski, derzeit „keine vergleichbaren Herkulesaufgaben“ gebe, werde der Förderverein sein Engagement fortsetzen. Dafür gelte ein Aphorismus von Günter Kunert: „Das Schiff liefe nicht vorwärts, stünde nicht aufrecht im Wind das Segel.“
Mittlerweile gibt es in Gelsenkirchen mehr als 200 solcher Erinnerungsorte-Tafeln. Sie informieren im öffentlichen Raum über historische Orte, Ereignisse oder Persönlichkeiten.
Das Institut für Stadtgeschichte (ISG) koordiniert die Aufstellung dieser Tafeln und arbeitet dabei mit Initiativen aus der Zivilgesellschaft zusammen. „Erinnerungsorte im öffentlichen Raum“, so ISG-Leiter Dr. Daniel Schmidt, „bringen die Geschichte zu den Menschen in der Stadt.
Sie tragen dazu bei, sich ganz konkret und vor Ort mit ihr zu befassen.“
Autor:Heinz Kolb (SPD aus Gelsenkirchen |
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