Schüler lernen als „Kulturstrolche“ Gelsenkirchen besser kennen
Museen sind langweilig? Von wegen. Mit dem Kulturstrolch-Pass dürfen die Kinder von ausgewählten Grundschulen die nächsten drei Jahre alles anfassen und geheime Gänge und Räume entdecken, die sonst hochsensibel sind.
„Bei mir gab es früher nur Vitrinen, das war langweilig“, erinnert sich Wolf Hoffmann von Schloss Horst. Die Zeiten sind vorbei.
Schüler von ausgewählten Grundschulen haben ab sofort mit ihrem Kulturstrolch-Pass in allen kulturellen Einrichtungen kostenlosen Eintritt. Ganz gleich, ob im Institut für Stadtgeschichte, in der Bücherei, im Musiktheater, in der Flora, im Schloss Horst oder in noch vielen, weiteren kulturellen Einrichtungen Gelsenkirchens. „Damit die Mädchen und Jungs nicht nur das Einmaleins lernen“, so Susanne Henning vom Referat Kultur, die das Projekt betreuen wird, das bereits 2011 das erste Mal in dieser Form in Gelsenkirchen durchgeführt wurde.
Drei Jahre lang kostenlose Kultur für Grundschüler
Ein Blick hinter die Kulissen, Theaterstücke selber inszenireren, echte Wissenschaftler besuchen und ihre Arbeit hinterfragen, alte Bücher, Fotos und Gemälde im Archiv des Instituts für Stadtgeschichte kennenlernen und anfassen sowie eine Ralley durch die Bibliothek erleben: Die jungen Schüler erleben in den nächsten 36 Monaten einen wahrscheinlich wahren Kulturschock, wenngleich der achtjährige Kaan sagt: „Ich freue mich schon sehr auf das Theater. Ich habe zu Hause schon einmal mit meinem Bruder Schattenspiele gemacht, das war toll.“
Während die meisten Schüler große Augen und Ohren bekommen, als sie hören, auch mal ein echtes Kettenhemd überziehen zu können, wirft eine andere Schülerin ein, dass sie schon einmal mit einer ausgescharbten Kartoffel und ein paar weiteren Hilfsmittel Strom erzeugen konnte.
Gelsenkirchen nach 2011 wieder bei „Kulturstrolche NRW“ dabei
Mit dem Programm Kulturstrolche NRW möchte das Kultursekretariat in Wuppertal ausgewählten Grundschulen in den beteiligten Städten die Gelegenheit geben, unterschiedliche kulturelle Einrichtungen zu besuchen. Gelsenkirchen ist nach 2011 zum zweiten Mal dabei und das mit insgesamt neun Institutionen, die für die Altersgruppe der Grundschüler ab Klasse 2 besondere Angebote bereithalten. „Zum Abschluss wird es eine Vorstellung des Eine-Welt-Theaters geben“, kündigte Projektleiterin Claudia Keuchel vom Referat Kultur an.
Autor:Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen |
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