Samstag ist die Miss Turkuaz-Wahl 2013
Als der Gelsenkirchener Unternehmer Yildiray Cengiz vor vier Jahren die Idee hatte, von Gelsenkirchen aus und weitestgehend in Gelsenkirchen veranstaltet die Wahl zur Miss Turkuaz ins Leben zu rufen, hat manch einer gelächelt und an eine schöne Phantasie geglaubt. In diesem Jahr aber sucht Cengiz bereits zum vierten Mal die schönste Deutschtürkin der Republik und nicht nur die jungen Damen mit den türkischen Wurzeln sind Feuer und Flamme für das Format.
Dabei verbirgt sich hinter der Wahl zur Miss Turkuaz weit mehr als nur eine gewöhnliche Miss-Wahl. Denn hierbei geht es um Migration, Integration und Innovation, Begriffe die den hier lebenden Menschen mit Zuwanderergeschichte nicht fremd und noch immer nicht alltäglich sind.
Die mehr als 50 Jahre andauernde Zuwanderungsgeschichte war öfter geprägt von Vorurteilen gegenüber türkischstämmigen Mitbürgern, sowie Diskussionen u.a. um Ehrenmorde, Zwangsheirat, Islamismus und den „Wortmeldungen“ vieler vermeintlicher Experten. Insbesondere die jungen Frauen fanden sich im Mittelpunkt vieler Diskussionen.
Der Aspekt, dass die ehemaligen Gastarbeiter und deren Nachkommen ein prägendes Element unserer Gesellschaft wurden und sind, wurde so oftmals verdrängt, sind der eigentliche Erfolg und die Partizipation, für die die jetzige Generation steht, mitunter in Vergessenheit geraten. Angebliche „misslungene Integration“ wurde zum zentralen Argumentationspunkt pauschalisierender Thesen.
Diesen Pauschalisierungen und Klischeebildungen will der Miss Turkuaz-Contest entgegenwirken, nicht theoretisch mit Diskussionen und Debatten, sondern auf eine ungewöhnliche Weise, indem er das Projekt praktisch, direkt und vor allem öffentlich unter dem Aspekt der großen Mediennutzung zu einem Eventhighlight formte. So sollte Miss Turkuaz den Gegenbeweis antreten und dem Erfolg der Zuwanderung ein anderes ‚deutsch-türkisches‘ Gesicht geben, welches für Motivation, Bildung, Schönheit und Integration steht.
Die Idee selbst hat bereits auch einen Preis erhalten: Der Impulsgeber von „Miss Turkuaz“ und Geschäftsführer der dahinter stehenden Agenturgruppe EKIP Group, der Gelsenkirchener Yildiray Cengiz, erhielt den Innovationspreis 2012 der SPD Gelsenkirchen. Mit dem Innovationspreis würdigt die SPD jedes Jahr die innovativste Idee und Initiative von Kreativen, Tüftlern oder Querdenkern.
Die Anforderungen von „Miss Turkuaz“ bleiben auch in diesem Jahr hoch. Bewerben durften sich junge Frauen zwischen 18 und 26 Jahren mit türkischen Wurzeln und deutscher Staatsangehörigkeit, die unverheiratet sind und keine Kinder haben.
Da es bei „Miss Turkuaz“ aber nicht nur um die schöne Optik geht, sondern die „Miss Turkuaz“ jeweils für ein Jahr eine aufstrebende Generation junger, selbstbewusster und selbstständiger Deutschtürkinnen repräsentiert, sollten die Bewerberinnen auch mit beiden Beinen im Leben stehen. Ob als Schülerin, Studentin, im Arbeitsalltag oder als aktive Unterstützung ihrer Eltern und Familie – eine „Miss Turkuaz“ weiß um ihre Herkunft, ist stolz auf ihre Wurzeln und auf ihr Heimatland Deutschland. Und das zeigt sie auch. Mit Person und Persönlichkeit.
Die drei Erstplatzierten erhalten wie bereits in den Vorjahren einen Agenturvertrag mit der EKIP-Group, die Wildcard für die Wahl zur Miss Deutschland 2014 sowie zur Wahl der Miss Intercontinental 2013 und zum ersten Mal auch zu Top Model of the World 2014.
Und dabei haben die „Miss Turkuaz“-Vertreterinnen gute Chancen: Sie kamen im Finale zur Miss Deutschland drei Jahre hintereinander jeweils in die Top 3, auf internationaler Ebene gehören Titel wie Miss Peace International, 2nd Runner Top Model of the World, Miss Tourism Queen Asia zu den Erfolgen.
Das Finale findet am heutigen Samstag, 2. November, ab 19 Uhr - wie schon in 2012 erneut in Gelsenkirchen statt und zwar im Wissenschaftspark an der Munscheidstraße 14.
Autor:Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen |
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