„Revolution liegt in der Luft“
In der vergangenen Woche hat Atze Schroeder in der Emscher-Lippe-Halle an zwei Abenden sein neues Programm „Revolution“ vorgestellt. Wer dabei den „Commandante Atze Schroeder“ als mit einer Kalaschnikow bewaffneten Polit-Hardliner erwartete, wurde sicherlich enttäuscht. Atze-Fans hingegen erhielten, was sie von ihrem Idol erwarteten: politisch nicht immer ganz korrekte Sprüche.
Und sieht Atze tatsächlich „Revolution in der Luft liegen“. Ja, ne ist klar, aber er führte auch Bespiele an: Verona Pooth, die Werbung für einen Textil-Discounter macht. Lothar Matthäus, der unter Silberhochzeit seine 25. Eheschließung versteht, oder all die vielen Auswanderer, die es geben muss, wenn man die TV-Dokus betrachtet. „In den meisten Fällen muss man dazu doch sagen: Gute Idee! Schön, dass Du freiwillig weg gehst!“, resümiert Atze.
Kleine Anzeichen für Revolutionen sieht er auch darin, dass „Homos an der politischen Spitze zu finden sind“ und erläutert: „Oder kennt Ihr ein anderes Land, das von zwei Frauen regiert wird?“ Damit spielte er natürlich auf die kürzlich geschlossene Ehe des Vizekanzlers an.
Aber auch der Adel, vertreten durch Karl-Theodor zu Gutenberg, kam nicht zu kurz: „Neben dem Gegelten wollen doch alle sitzen im Bundestag“.
Damit war klar: „Deutsche Männer brauchen Eier!“ Und schon kritisierte Schroeder, die viel zu weichgewaschenen Herren der Schöpfung in unserem Lande, die sich lieber rasieren und zwar überall, als mal so richtig zu zeigen, was in ihnen steckt: „Frauen wollen mal so richtig durchgehobelt werden!“ Nur gut, dass Atze seit Mutterschutz seine Livealben nicht mehr mit der Altersfreigabe FSK 0 versehen lässt.
Über sich selbst verriet er, dass er ja ne Frau wollte, die kocht wie seine Mutter. Bekommen hat er aber eine, die säuft wie sein Vater. So kann es gehen!
In einem Anflug von männlicher Selbsterkenntnis brachte er dann auch die beim weiblichen Publikum wohl bekannten „zwei Wäschehaufen“ ins Gespräch: „einen für dreckig und einen für dreckig, aber geht noch.“
Natürlich kam er auch an den Mittelmeer-Ostfriesen nicht einfach so vorbei. „Wenn die unseren Papst beschimpfen ist das in Ordnung, aber was wäre denn wenn ich das mit ihrem Allah täte? Da wäre aber die Kacke am dampfen. Oder stellt Euch vor, ich würde meinen Kiosk in Anatolien eröffnen. Mettbrötchen verkaufen, ne deutsche Flagge hissen und jeden Mittag vom Turm ein Ave Maria schallern lassen!“
Ein Waldorfkindergarten kommt dem Porschefahrer wie ein Öko-Guantanamo vor und Frauen in ihrer zweiten Lebenshälfte „sind wie Grünkohl. Da muss auch erst zwei Mal der Frost drüber gewesen sein.“
Aber auch Atze kommt in die Jahre und denkt bereits darüber nach sich ab und an mal mit der Apothekenrundschau, der Rentner-Bravo, zu befassen. Und auch ein Treppenlift von Porsche könnte schon mal ins Auge gefasst werden.
Als er am Ende resümiert: „Ich bin kein Revoluzzer, sondern nur ein kleiner Ruhrgebiets-Komiker, der seinem Publikum einen schönen Abend bereiten will“, liegen ihm die Herzen zu Füßen.
Als Zugabe gab Atze „den, der den Hebel nicht zieht“ und „Schloss Bühlerhöhe“ und konnte sich auf der Bühne selbst vor Lachen nicht mehr halten.
So sieht echter Spaß bei der Arbeit aus!
Autor:silke sobotta aus Gelsenkirchen |
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