AWO-Nachbarschafts-Chor

Opernsängerin flüchtet vor Krieg nach Gelsenkirchen

„Der singende Vogel“ – so lautet ihr Künstlername in ihrer Heimat. Ihr Leben dort war von der Musik bestimmt, das Singen nicht nur ihre Leidenschaft, sondern ihr Beruf. Seit einiger Zeit lebt die ausgebildete Opernsängerin, die schon immer eine Vorliebe für alte, deutsche Lieder hatte, in Gelsenkirchen. Viktoria Sokol vermisst nach der Flucht aus der Ukraine nicht nur ihre Heimat, sondern auch das gemeinsame Musizieren. Dabei hilft ihr die Musik gegen die Einsamkeit. Deshalb möchte sie Freunde kennenlernen und mit ihnen gemeinsam singen.

„An dieser Stelle knüpft die AWO an“, sagt Admir Bulic, AWO-Bereichsleiter. „Wir gründen einen Nachbarschafts-Chor, der auch als Plattform für Austausch und Ideen dienen kann und der Nachbar:innen durch das Singen zusammenbringt.“ Nicht nur „der singende Vogel“ weiß, dass gemeinsames Singen eine besondere Verbindung schafft. Jeder, der schon einmal auf einem Konzert oder bei einem sog. Rudelsingen war – egal ob klein oder groß – kennt dieses besondere Gefühl. Musik bringt Menschen zusammen und das Schöne an dem Konzept des AWO-Chors ist: jeder kann mitmachen – egal ob jung oder alt, alteingesessen oder neu zugezogen, mit oder ohne Handicap – es sind keine Vorkenntnisse nötig. Jeder, der gerne singen möchte, ist eingeladen, beim ersten Treffen des AWO-Nachbarschafts-Chores dabei zu sein: Es findet am Donnerstag, 11. April, um 16.30 Uhr, im AWO Begegnungszentrum Schalke, Grenzstraße 47, statt.

Teilnehmer:innen bestimmen mit 

Beim ersten Treffen können singbegeisterte Menschen sich austauschen und in entspannter Atmosphäre erste Lieder gemeinsam mit Viktoria Sokol und Rosi Podschadly, die sich seit Jahren ehrenamtlich bei der Schreberjugend im musikalischen Bereich engagiert, singen. Sie können besprechen, wie häufig sie sich treffen möchten und wo die gemeinsamen Singstunden stattfinden sollen. Finden sich genug Teilnehmer:innen, können sich in den einzelnen Quartieren mehrere Gruppen gründen, um weite Anfahrten zu vermeiden und den Zugang zu erleichtern.

„Für das erste Treffen haben sich bereits zahlreiche Interessierte gemeldet, u.a. Nachbar:innen, Ratsuchende, Ehrenamtliche – jung und alt“, berichtet Birgit Bendixen vom AWO InNa-Projekt, die das Vorhaben koordiniert. Eingeladen ist jeder, der gerne singt, der gerne zur Musik mitwippt oder der gerne einfach nur der Musik lauscht. Über die Musik finden Menschen zusammen, die seit Jahren in der gleichen Straße wohnen, aber noch nie ein Wort gewechselt haben. In der Gemeinschaft des Chores werden sie zu Nachbar:innen und vielleicht sogar zu Freund:innen. Zugewanderte und Zugezogene finden leichter Anschluss und können nebenbei noch ihre Sprachkenntnisse verbessern. Gemeinsames Singen hat zahlreiche positive Effekte: Glückshormone werden ausgeschüttet, Stresshormone abgebaut, der Kreislauf wird unterstützt und die Abwehrkräfte gestärkt. Viktoria Sokol weiß um all das, und vor allem um das positive Erlebnis des gemeinsamen Singens, das sie nun gerne mit anderen teilen möchte.

Anmeldung und weitere Infos bei Birgit Bendixen
(AWO Interkulturelle Nachbarschaft, InNa-Projekt)

Kontakt: GEmeinsam@awo-gelsenkirchen.de, 0209 37 78 66 01‬