ökumenischer Kreuzweg in St. Ida, Gelsenkirchen Resse
Die Menschen nehmen die Sorgen und Nöte von heute ins Gebet
Bereits zum 7.-mal versammelten sich auch in diesen Tagen weit über 100 Gläubige vor dem ökumenischen Zentrum "St. Ida" in Gelsenkirchen-Resse. Eingeladen hatte die evgl. und die kath. Kirchengemeinde, die beide gemeinsam in St. Ida ihre Heimat gefunden haben und dort ein umfangreiches, ökumenisches Leben entfachen.
Mit einem Kreuz, das vorweg getragen werden soll, mit einer Posaunengruppe machen sich die Gläubigen auf den Weg, der insgesamt 7 Stationen im Ortsteil umfasst.
1. Station: Jesus wird verurteilt
vor dem Johannessaal, Emscherbruch
die Gläubigen ziehen weiter zu einer Baustelle, hier wird gerade eine Schule umgebaut zu einer KITA
2. Station: Jesus nimmt das Kreuz
3. Station: Jesus begegnet Maria
zuvor sind die Gläubigen durch die Strassen, vorbei an Neugierigen und Staunenden zum Johanniterstift gezogen, hier werden sie bereits sehnsüchtig erwartet. Die Pfleger haben die älteren Menschen, wie jedes Jahr, an die Fenster plaziert bzw. die Rollstühle dort hingeschoben, sie freuen sich über die Posaunenklänge. Zum Abschluss dieser Station segnet Pfarrer Biermann die Bewohner und der Kreuzweg macht sich weiter auf den Weg.
4. Station: Jesus fällt unter dem Kreuz
sie befindet sich mitten in einer Einfamilienhaus-Siedlung in der Spielstrasse "Johanneshof", hier hat noch vor Jahren die evgl. Johanneskirche gestanden, die dort einzementierten Glocken erinnern noch daran. Neugierig öffnet jemand das Fenster, Gardinen werden beiseite geschoben.
immer wieder an jeder Station der Liedruf: "Herr erhöre uns, unsere Bitten, unser Gebet. Christus, erhöre uns.
von dort macht sich der Kreuzweg auf zum Wichernhaus, einer Behinderteneinrichtung, auch hier wird man bereits traditionell erwartet.
5. Station: Jesus werden die Kleider geraubt.
"gib mir Mut aufzustehen, wenn Menschen gedemütigt werden...Herr Jesus Christus steh du mir bei.Amen" beten die Gläubigen.
Jetzt macht sich der Menschenzug auf zum Mittelpunkt von Resse, auf den Marktplatz vor die gerade noch pulsierende Geschäfts- und Einkaufswelt.
Die Menschen bleiben kurz stehen und wundern sich, dass sich Kirche ausserhalb von Kirchenmauern so leidenschaftlich einbringt.
6. Station: Jesus wird ans Kreuz geschlagen.
Hier auf dem Marktplatz liegt das überdimensionale Kreuz der Arbeitslosigkeit (4,50m x 3m) der Gelsenkirchener christlichen Sozialverbände (EAB, KAB und KOLPING), sie haben das Kreuz mitgebracht, welches noch wenige Tage beim grossen Solidaritätsfest für Opel in Bochum war.
Die Texte gehen unter die Haut und machen betroffen "..heile unser Denken und Handeln, die Macht des Bösen zu durchbrechen...gib uns die Kraft und den Mut dazu.
Anschließend wird dieses grosse Kreuz, symolisch für alle Sorgen und Nöte unserer Zeit, geschultert (quasi die Not auf unsere Schultern geladen) und zur St. Ida Kirche getragen.
Dort endet in der Kirche mit der 7. Station: Jesus stirbt am Kreuz
der Kreuzweg.
Aktion
Die Menschen gehen jedoch nicht auseinander, ohne Aktion, sie erhalten einen Bausatz aus Metall geschenkt und werden eingeladen, ein Kreuz zu bauen, es in der Hand zu betrachten und ihre persönlichen Gebete leise und still zu sprechen.
Pastor Beckedahl und Pfarrer Biermann bedanken sich bei allen Helfern, beim Chor und bei den Teilnehmern.
"Bleiben Sie noch auf ein Stück Brot und ein Glas Wein, lassen Sie uns gemeinsam Mahl halten."
Autor:Klaus Wehrhöfer aus Gelsenkirchen |
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