"Musik für Eingeweihte"
„Tribute Bands bieten in Musik gemeißelte Denkmäler“, schwärmt emschertainment Geschäftsführer Prof. Dr. Helmut Hasenkox und unterscheidet diese Bands klar von Revivalbands, die seiner Meinung nach „die Wiederbelebung von etwas, das es nicht mehr gibt“ darstellen.
Als ein regelrechtes Schimpfwort sieht Hasenkox übrigens im Zusammenhang mit den Tribute Bands die Bezeichnung Coverbands, denn „die spielen ja nur nach, bringen aber keinen eigenen Stil mit in das eigentlich Bekannte.“
Vier Tribute Bands sind regelmäßig zu Gast in GE
Damit wäre schon mal klar, dass es feine Unterscheidungen gibt zwischen den einzelnen Formaten. Wobei die emschertainment sich in der Kaue wirklich nur den „Denkmälern“ widmet. Und dazu gehören die „Queen Kings“, „Bosstime“, „Still Collins“ und auch die „diRE sTrats“. Dabei erklärt sich die Ableitung zum Original aus dem Namen.
Und das schöne ist: „Die Tribute Bands spielen so perfekt, dass selbst die Originalmusiker sagen, dass diese Bands es besser machen als sie selbst“, schildert Helmut Hasenkox, der solche Ritterschläge bereits mehrfach bei den genannten Bands erleben durfte.
Die Originale schätzen ihre Tribute-Bands
So hat Brian May von Queen, der gleich mehrere der Musiker der Queen Kings beim Musical „We will rock you“ erlebt hat, diesen attestiert: „Sie kommen sehr nahe an unser Original heran.“
„Es gibt ein australisches Pink Floyd-Projekt, das füllt genauso große Hallen wie das Original“, schwärmt der Veranstalter. In Gelsenkirchen schwören die Tribute Bands aber eher auf den intimen Rahmen der Kaue, wie etwa die Queen Kings, die seit zehn Jahren immer wieder für ein ausverkauftes Haus sorgen. „Aber es ist ihr Wunsch, auch weiterhin in der Clubatmosphäre der Kaue vor 500 stehenden Fans zu spielen, die richtig mitgehen“, verrät Hasenkox, der den Musikern bereits andere Locations in der Stadt angeboten hatte.
Lieblingssongs live und bezahlbar
Für das Publikum bedeuten die Gastspiele, dass es seine Lieblingsstücke auf höchstem Niveau, live, zu bezahlbaren Preisen und unter ganz vielen Gesinnungsgenossen erleben kann. Daraus ergibt sich, dass die Zuschauer in der Regel den 35. Geburtstag hinter sich gelassen und gern auch die 60 bereits überschritten haben. „Das ist die Musik, mit der sie ihre musikalische Sozialisation erlebt haben“, erklärt der Professor. Für die Musiker ist es im Gegenzug so, dass sie einen Abend unter ihresgleichen verbringen können. Man könnte von einem Geben und Nehmen reden, das beide Seiten zutiefst befriedigt.
Dazu kommt, dass etwa bei den Queen Kings kein Abend ist wie der andere. Denn die Band hat genügend Stücke im Repertoire um jeden Abend anders zu gestalten und auch beim zehnten Mal noch auftrumpfen zu können mit anderen Stücken. Die Musiker sind aber auch so versiert, dass sie auf Zurufe reagieren können und Publikumswünsche spontan umsetzen.
Ein neues Veranstaltungsformat für die emschertainment
Und was vor 30 Jahren noch undenkbar gewesen wäre, erlebt heute einen echten Hype. Darum ist die emschertainment ständig auf der Suche nach neuen Formaten, um ein anderes oder das sich wandelnde Publikum zu bedienen.
„Wir schielen derzeit neugierig zum Ebertbad nach Oberhausen. Dort erfinden die Kollegen gerade ein neues Format: Den Tanzabend. Zur Begleitung eines richtigen Orchesters werden dort selbst ausgewiesene Tanzmuffel binnen zehn Minuten tanzbar gemacht“, freut sich Helmut Hasenkox, der das Angebot als eine tolle Sache für Gruppen sieht für eine mal ganz andere Freizeitgestaltung mit Freunden.
Natürlich sind neue Formate im Veranstaltungsbereich immer wichtig, aber was heute die Massen lockt, kann schon morgen weg vom Fenster sein, denn das Veranstaltungsgeschäft ist extrem schnelllebig, wie Hasenkox aus Erfahrung weiß.
Autor:silke sobotta aus Gelsenkirchen |
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