Mords-Geschichten in Gelsenkirchen

„Pferdesport und Wetten, da passt auch ein Mord gut hin“, erklärte Dr. Manfred Beck den Tagungsort der Vorstellung des Programms von „Mord am Hellweg“.
Von Silke Sobotta

GE. Seit Oktober 2011 ist das Westfälische Literaturbüro gemeinsam mit der Stadtbücherei Gelsenkirchen auf der Suche nach „mörderischen Orten“ in Gelsenkirchen und stieß dabei unter anderem auf die Trabrennbahn.

„Bereits im Kulturhauptstadtjahr 2010 zählte Gelsenkirchen zum Reigen der Kooperationspartner von ‚Mord am Hellweg‘. Die Zusammenarbeit hat uns sehr gut gefallen und außerdem haben wir hier sehr viele tolle Locations entdeckt, die sich für Mords-Geschichten eignen“, erläuterte Dr. Herbert Knorr, der sich auch zwei Jahre später noch immer begeistert zeigte vom Zoom als mörderische Location.
In diesem Jahr hat sich das größte europäische Krimi-Festival wieder reichlich Mühe gegeben bei der Auswahl der Location, bei denen „das Ambiente stimmen muss, die Größe hingegen ist nicht so wichtig“, wie Knorr erklärt.
Und er muss es wissen, denn er wird mit dem Westfälischen Literaturbüro Unna 125 Autoren aus 25 Ländern in 180 Veranstaltungen vom 15. September bis zum 10. November, also 56 Tage lang, in Szene setzen. Dazu kommen noch 400 weitere KünstlerInnen, die die Lesungen bereichern.

„Weischwurst trifft
Currywurst“

Die namhaftesten Autoren dürften in diesem Jahr Donne Leon, Joy Fileding und Fred Vargas sein. Die Eröffnungsveranstaltung findet am 15. September in Unna bei Kx Kochtokrax statt und mit dabei sind Helene Tursten, Viveca Sten und Peter Lohmeyer.
In Gelsenkirchen beginnt das Programm einen Tag später, am 16. September, mit einem ganz speziellen Gelsenkirchen-Krimi aus der Feder von Rita Falk.
Unter dem Motto „Weischwurst trifft Currywurst“, die natürlich auch gereicht werden, ist sie am Sonntag, 16. September, ab 18 Uhr (Einlass ab 16.45 Uhr) zu Gast auf Zeche Hugo Schacht 2 und lässt ihren bayrischen Dorfpolizisten Franz Eberhofer zu Silvester zu Gast in Gelsenkirchen sein.
Der Auftragskrimi trägt den Titel „Ein Bayer in Gelsenkirchen. Wie Franz Eberhofer auf die Himmelshalde kam“ und führt Eberhofer in die Schalke, Arena, eine Kult-Pommesbude und in das kleine Fußball-Museum von Klaus Herzmanatus.

Mord auf der MS
Friedrich der Große

Weiter geht es am Freitag, 21. September, um 18 Uhr mit „Mord an Bord - Westfälisches Mordkomplott“ auf dem MS Friedrich der Große, der am Anleger Nordsternpark „in See“ sticht. Mit dabei sind die Krimiautoren Sandra Lüpkes (Münster), Peter Gerdes (Leer) und Herbert Knorr (Gelsenkirchen), die die Besucher mitnehmen auf eine mörderische Reise mit westfälischen Spezialitäten.

Mord humoristisch
betrachtet

„Herzstiche - HuMor(d)-Geschichten“ heißt es am Montag, 24. September, im Rahmen der Reihe „Melange“ im Cafe Meißner an der Ahstraße. Dort mixt die aus Budapest stammende Schauspielerin und Kabarettistin Kriszti Kiss einen literarischen Cocktail mixen, bei dem kein Auge trocken bleibt: Ein Abend an dem heiter gemordet und fröhlich beerdigt wird. Dazu werden Leckerbissen aus den Giftküchen bewährter und neu entlarvter Krimi-Köche.

Krimi-Diva Joy Fielding hinter Gittern

Das Highlight für Gelsenkirchen dürfte der Besuch der berühmten kanadischen Krimi-Autorin Joy Fielding „hinter Gittern“ in der JVA an der Aldenhofstraße sein. Die Veranstaltung findet statt am DIenstag, 23. Oktober, um 18.30 Uhr (Einlass ab 17.15 Uhr) in der Sporthalle der Justizvollzugsanstalt.
Die Kanadierin stellt dabei ihren neuen Krimi „DAs Herz des Bösen“ vor, den deutschen Lesepart bestreitet Anneke Kim Sarnau, die bekannt ist durch „Dr. Psycho“ und „Polizeiruf 110“. Die Moderation übernimmt Margarete von Schwarzkopf.
Wer Joy Fielding-Krimis kennt, weiß dass ihn Gänsehaut erwartet und natürlich eine Mordserie, die ihre blutige Spur diesmal durch Wälder zieht.
Für diese Veranstaltungen gelten Sonderregeln: Handys, Waffen oder andere sicherheitsproblematische Gegenstände dürfen nicht mitgebracht werden. Die Besucher werden am Eingang sicherheits überprüft und müssen ihren Personalausweis vorlegen. Die Adresse, die darauf vermerkt ist, muss mit der beim Kartenkauf angegebenen Adresse übereinstimmen. Die Tickets dieser Veranstaltung sind nicht übertragbar. Veranstalter und JVA behalten sich vor, ohne Angaben von Gründen trotz Tickets den Zugang zu verweigern.
Statt und Brot und Wasser gibt es hinter Gittern Gulaschsuppe und Brot sowie ein Stück Kuchen.

The Holy Land zu Gast in der Synagoge

Katharina Höftmann ist eine deutsche Krimiautorin, die in Tel Aviv lebt und arbeitet. Ihr Krimidebüt „Die letzte Sünde“ wirft einen Blick auf Tel Aviv, die Metropole der Sünde im heiligen Land und hinter die Fassaden des modernen Israel.
In Gelsenkirchen wird sie am Donnerstag, 25. Oktober, um 19.30 Uhr zu Gast sein in der Neuen Synagoge an der Georgstraße und aus ihrem aktuellen Roman „Die letzte Sünde“ lesen. Die Jüdische Gemeinde Gelsenkirchen freut sich Gastgeber der Veranstaltung zu sein.

Mord auf der
Trabrennbahn

Die Verbindung zwischen „Mord am Hellweg“ und dem GelsenTrabPark ist nicht ein Mord unter Pferdefreunden, sondern die Tatsache, dass die Trabrennbahn in Gelsenkirchen eins als modernste Trabrennbahn Europas galt.
Darum lautet hier am Dienstag, 30. Oktober, ab 19.30 Uhr im „Abano As-Club“ das Motto „Hellweg meets Europe“ . Die Gäste hier sind Europäer und zwar die Dänin Sara Blædel, der Niederländer Jac. Toues und das deutsche Mitglied der Ripper-Jury Norbert Horst.
„Nachdem der September unser Event-Monat zu 100 Jahre Trabrennbahn in Gelsenkirchen ist mit dem Höhepunkt der Europäischen Meisterschaft der Traber, passt der Mord am Hellweg im Zeichen Europas bestens in unser Programm“, freut sich Uwe Küster.
Der Imbiss besteht hier aus dänischem Smoerebroed, holländischen Fritjes und Frikandel sowie deutscher Currywurst oder Wurststulle. Karten für diese Veranstaltung gibt es nur im Vorverkauf.
Ansonsten gibt es Karten zu allen Veranstaltungen in der Stadtbücherei Gelsenkirchen, Ebertstraße 19, Tel. 169-2378 oder unter www.mordamhellweg.de im Ticketshop. Auf der Internetseite befindet sich auch das komplette Programm von Mord am Hellweg 2012.