Interaktives Projekt von Lukas Loss in der EXP Sondervitrine an der Trinkhalle am Flöz
„Mirror of Ückendorf“

Auf dem Foto sieht man die LED-Matrix in progress, das endgültige Resultat gibt's dann erst am Samstag, 19. Juni, vor Ort. Foto: Lukas Loss
  • Auf dem Foto sieht man die LED-Matrix in progress, das endgültige Resultat gibt's dann erst am Samstag, 19. Juni, vor Ort. Foto: Lukas Loss
  • hochgeladen von silke sobotta

Die EXP Sondervitrine ist ein Projekt der Ausstellungsmacherin Ulrike Kaßler und des Grafikers Holger Seeling in Kooperation mit der Trinkhalle am Flöz. Bespielt wird ein Schaufensterkasten für zeitgenössische Kunst und kuratierte Projekte in Gelsenkirchen-Ückendorf, Bochumer Straße 139.

Den Abschluss der ersten Ausstellungsreihe bildet Lukas Loss mit dem interaktiven Projekt „Mirror of Ückendorf“ ab dem heutigen Samstag, 19. Juni, um 19 Uhr. Zu sehen ist das Projekt bis zum 30. Juni rund um die Uhr.
Wenn es darum geht, einem Stadtviertel seine Vitalität zurückzugeben, sind vor allem Kreativität und die Aktivierung des eigenen Handelns seiner Bewohner gefragt, damit sie in ihrer Verschiedenartigkeit zu Mitgestaltenden werden. Wenn sie erleben, dass ihr Tun zu sichtbaren Veränderungen führt, kann die Motivation zu aktiver Mitwirkung gelingen.
In diesen Veränderungen sollten die Menschen sich wiedererkennen können; sie müssen zu einem Spiegel ihres Lebens im Viertel werden. Das ist die Philosophie, die der Installation von Lukas Loss zugrunde liegt. Darum trägt sie auch den Titel „Mirror of Ückendorf“.
Bei ihr handelt es sich um eine 1,50m x 1,50m große Pixel-Matrix, die aus insgesamt 484 Trinkbechern besteht. Diese sind in einem engen Raster angeordnet. Da sie selbstleuchtend sind, können sie dadurch auf der gesamten Fläche ein grob aufgerastertes, farbiges Bild erzeugen. Dieser sehr grob aufgelöste Screen dient als Spiegel, der sowohl die Betrachter als damit auch das ganze Viertel mit in die Arbeit einbezieht. Dies geschieht im übertragenen wie im wörtlichen Sinne. Denn alle, die die Installation betrachten, werden dabei von einer Kamera gefilmt. Diese Bilder werden direkt wieder als grobe Pixel-Matrix auf die Installation übertragen. So fungiert der Screen als Spiegel, in dem sich die Betrachter der Arbeit wiederfinden. Durch die grobe Auflösung bemerken sie erst nach einiger Zeit, dass sie die Installation durch ihre eigenen Bewegungen kreativ beeinflussen können. Damit werden sie selbst zu einem aktiven Bestandteil der Installation und erkennen: Ich kann etwas bewegen.

Die Nachbarschaft konnte sich beteiligen

Um die Betrachter und darüber hinaus die Bürgerschaft des gesamten Viertels noch intensiver mit in die Installation einzubeziehen und zu Mitgestaltenden zu machen, bietet die Arbeit noch eine weitere Möglichkeit der Bespielung der Installation an. Mit Hilfe des Hashtags #mirrorofueckendorf konnten die Bürger ihre eigenen Eindrücke vom Viertel auf Instagram posten. Diese Bilder wurden in die Arbeit integriert und als grob aufgerastertes Bild in die Bespielung mit aufgenommen.

Über die Inszenierungen von Lukas Loss


Die medialen Inszenierungen von Lukas Loss spielen meist mit verschiedenen neuen Medien wie Projektionen oder selbstleuchtenden Elementen, in denen das bewegte Bild eine zentrale Rolle einnimmt. Oft können Betrachter auf eine subjektive Art und Weise interaktiv an der Arbeit partizipieren und sie so steuern oder beeinflussen. Bei einem Stadtteil-Projekt wie diesem, bei dem es darum geht, positiv aktivierende Akzente zu setzen, bietet sich die Methode besonders an.

Autor:

Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen

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