Wochenenden ohne Theaterbesuche gehören bald der Vergangenheit an
MiR begrüßt Publikum

Das MiR-Ensemble kehrt mit Händels „Giulio Cesare“ in einer Inszenierung von Generalintendant Michael Schulz zurück auf die Bühne des MiR. Foto: Karl und Monika Forster
  • Das MiR-Ensemble kehrt mit Händels „Giulio Cesare“ in einer Inszenierung von Generalintendant Michael Schulz zurück auf die Bühne des MiR. Foto: Karl und Monika Forster
  • hochgeladen von silke sobotta

Nach den neuesten Beschlüssen von Bund und Ländern plant das MiR die langersehnte Öffnung, denn Vorstellungen und Konzerte werden ab Freitag, 11. Juni, wieder unter Auflagen stattfinden können.

„Unsere Hoffnungen und Wünsche haben sich erfüllt“, sagen MiR Intendant Michael Schulz und Geschäftsführer Tobias Werner, „teilen Sie diese tolle Nachricht und erzählen es all Ihren Freunden und Bekannten“.
Die Künstler freuen sich, endlich wieder Publikum im Zuschauerraum begrüßen zu dürfen und haben in den letzten Wochen und Monaten ein vielfältiges Programm vorbereitet.
MiR Generalintendant Michael Schulz inszeniert die Händel-Oper „Giulio Cesare“ (Julius Cäsar in Ägypten) von Georg Friedrich Händel (1685-1759) als einen Wandel zwischen Wirklichkeit und Wunschdenken, Ironie und starkem Affekt: Statt in einem Urlaub in Ägypten findet sich Cäsar plötzlich mitten in einem Machtkampf wieder: Cleopatra, die Königin Ägyptens, war gerade von ihrem Bruder und Mitregenten Ptolemaios vom Thron vertrieben worden. Den zwischen den Fronten stehenden Cäsar weiß sie geschickt zu umgarnen. Cäsar zur Seite steht ein in Vergessenheit geratener Schriftsteller, der nicht nur versucht, diese historische Episode auf’s Papier zu bringen, sondern gleichzeitig auch der eigenen Geschichte Herr zu werden. Zu sehen ist „Giulio Cesare“ ab Freitag, 11. Juni, im Großen Haus, weitere Infos und Termine unter mir.ruhr/cesare. Exklusiv im Online-Spielplan: Einblicke in die Produktion am 12. und 20. Juni.
Nach langer Pause steht dann auch der Opernchor des MiR wieder auf der Bühne – mit dem Chorkonzert „Ein deutsches Requiem“ von Johannes Brahms in der Fassung für zwei Klaviere und Pauke. Es gibt wohl kaum ein anderes Werk, das so viel Trost schenkt wie Brahms’ Requiem. Eine tiefe Innerlichkeit und eine unvergleichliche Klangschönheit prägen das Werk, das in diesen schwierigen Zeiten Hoffnung gibt. Ab Samstag, 12. Juni, live im Großen Haus, weitere Infos und Termine unter mir.ruhr/requiem.
Die Internetoper „Hin und Zurück“ feiert ab Samstag, 12. Juni, online Premiere. Der knapp zehnminütige Sketch mit Musik von Paul Hindemith wurde von Regisseurin Tanyel Bakir und den Videografen Julieth Villada und David Camargo gemeinsam mit dem Opernstudio NRW eigens zur Onlinepräsentation produziert. Die Geschichte einer der kürzesten Opern aller Zeiten ist schnell erzählt: Ein Mann fängt den Brief eines Liebhabers an seine Ehefrau ab und ermordet diese kurzerhand. Aus Reue über die Tat bringt er sich anschließend selbst um. Plötzlich ertönt eine geheimnisvolle Stimme: die Zeit sei nichts im Angesicht der Ewigkeit, zwischen vorher und nachher bestehe kein Unterschied. Und plötzlich beginnt alles von vorn… Zu sehen online unter mir.ruhr/hinzurueck.
Die MiR Dance Company kann es kaum erwarten, den Tanzabend „Notre-Dame de Paris“ nach Motiven aus Victor Hugos berühmtem Roman „Der Glöckner von Notre-Dame“ zu präsentieren. Giuseppe Spota stellt Victor Hugos Geschichte von Esmeralda, Quasimodo, Frollo und Phoebus ins Zentrum seiner Choreografie. Warum irritiert uns, was nicht unserer Vorstellung von Norm entspricht? Und was heißt es „divers“, nämlich anders zu sein? Das erfahren sie ab Freitag, 18. Juni, im Großen Haus, weitere Infos und Termine unter mir.ruhr/notredame. Exklusiv im Online-Spielplan gibt es dazu die Dokumentation zur Produktion am 18. und 27. Juni und 2. Juli.
Außergewöhnlich inszeniert Regisseur Sebastian Welker Giovanni Paisiellos komische Oper „Il Re Teodoro in Venezia“ mit Virtual-Reality-Elementen. Als Besonderheit werden VR-Brillen zum „Opernglas 2.0“ und nehmen das Publikum mit in eine neue Dimension des Opern-Erlebens. Der Plot ist filmreif: Teodoro, der entthronte Kurzzeit-König von Korsika, hat sich nach Venedig geflüchtet, wo ihm sein gewitzter Diener Gafforio die Gläubiger vom Leib hält. Dem Gastwirt Taddeo verspricht er den gesellschaftlichen Aufstieg, Taddeos Tochter Lisetta möchte er heiraten. In immer absurderen Windungen und Verwirrungen wirbelt die Oper schließlich auf das Finale zu: König Teodoro landet im Schuldturm und ist am Ende seines Lebens ganz allein – eine Warnung an all jene, die das Spiel mit Sein und Schein zu weit treiben ... Die komische Oper ist zu sehen ab Freitag, 25. Juni, im Großen Haus, weitere Infos und Termine unter mir.ruhr/teodoro.
Auch das Kleine Haus heißt die Zuschauer wieder herzlich Willkommen: mit einem Hör.Genuss begrüßt Joachim G. Maaß am Sonntag, 27. Juni, um 18 Uhr, das so lang vermisste Publikum mit Liedern von Robert Schumann. Joachim G. Maaß erhellt die Lebensgeschichte Schumanns durch ausgewählte Briefe des Komponisten zu seiner Frau Clara, die er zwischen den einzelnen Liedern lesen wird. Am Klavier begleitet ihn Askan Geisler. Weitere Infos und Tickets unter mir.ruhr/hoergenuss.
Auch die Neue Philharmonie Westfalen ist zurück und wird dem Publikum im 9. Sinfoniekonzert „Hörnerschall“ präsentieren: Gemeinsam mit Carsten Carey Duffin, Solo-Hornist des Symphonieorchesters des BR, der sein Instrument auch im Graben der Bayreuther Festspiele ertönen lässt. Der Königlich-Bayerische Kammermusiker Franz Strauss war einer der besten Hornspieler seiner Zeit – und Vater von Richard Strauss. Zwei Konzerte schrieb der Sohn für das Horn: das Hornkonzert Nr. 2 ist eine nostalgische Rückschau des alten Meisters. Das 9. Sinfoniekonzert ist live zu erleben am Montag, 28. Juni, und Donnerstag, 1. Juli, im Großen Haus, weitere Infos und Tickets unter mir.ruhr/siko9.
Zum krönenden Abschluss lädt das MiR zu einer Gala für vier langjährige Kollegen und verabschiedet Joachim G. Maaß, Noriko Ogawa-Yatake, Christa Platzer und Bernhard Stengel in den Ruhestand. Unterstützt vom Opernchor des MiR, der Neuen Philharmonie Westfalen und Ensemblekollegen präsentieren die scheidenden Publikumslieblinge ein vielfältiges Programm mit Ausschnitten aus Oper, Operette und Musical. Die Gala findet statt am 4. Juli um 18 Uhr im Großen Haus, weitere Infos und Tickets unter mir.ruhr/abschied.
Der Ticketverkauf läuft sowohl im Onlineshop als auch über die Theaterkasse. Entsprechend der geltenden Regelungen des Landes Nordrhein-Westfalen ist der Zutritt zu Vorstellungen nur Personen gestattet, die einen tagesaktuellen negativen Test vorlegen oder bereits geimpft oder genesen sind. Alle Informationen und Hinweise zu den geltenden Hygienebestimmungen werden auf mir.ruhr/corona veröffentlicht und laufend aktualisiert.

Autor:

Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen

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