Paul Hindemiths lustige Oper im MiR
Mediensatire bis heute aktuell

Hindemiths Oper Neues vom Tage feiert im Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen Premiere. | Foto: Archiv Lokalkompass
  • Hindemiths Oper Neues vom Tage feiert im Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen Premiere.
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Paul Hindemith komponierte seine lustige Oper in drei Teilen Neues vom Tage 1929 auf einen Text von Kabarettist und Chansontexter Marcellus Schiffer. Bis heute hat die bissige Mediensatire nichts an Aktualität eingebüßt, lediglich die Vielfalt der Medien ist größer geworden. Am Samstag, 7. Mai, 19.30 Uhr, feiert Neues vom Tage am Musiktheater im Revier, Kennedyplatz, in der Inszenierung von Sonja Trebes Premiere.

Andy Warhols Diktum 15 minutes of fame ist in Neues vom Tage bereits angelegt, genauso wie Frauentausch und Dschungelcamp. Mit der Oper zeigt sich Paul Hindemith kompositorisch auf der Höhe seiner frühen Phase, in der Expressionismus und Neue Sachlichkeit zusammentreffen. Brillant verknüpft er Jazz mit barocker Polyphonie, lässt Schlager und Operette anklingen und liefert großartige Ausflüge in das rare Genre des musikalischen Humors mit Parodien, etwa auf Richard Wagners Tristan und Isolde. Warum diese Oper so selten auf Spielplänen auftaucht, kann nur einen Grund haben: Für Solisten, Chor und Orchester stellt sie eine enorme Herausforderung dar.

Der Inhalt: Wenn zwei Ehepartner sich streiten, freut sich ein Dritter. So ist es zumindest bei Laura und Eduard. Kurz nach der Hochzeit steht das junge Paar bereits vor dem Liebesaus. Doch für eine erfolgreiche Scheidung braucht es den triftigen Grund: Mit dem schönen Herrn Hermann ist dieser schnell gefunden. Und der macht seinem Namen als flatterhafter Liebhaber alle Ehre. Das Liebesunglück nimmt seinen Lauf und erfreut sich größten Medieninteresses: Ob Zeitungsberichte, TV-Auftritte oder die große Varieté-Show – die Medien saugen das junge Paar und ihre Geschichte vollkommen aus. Als die beiden feststellen, dass sie doch zusammengehören, hat die Öffentlichkeit ihr Schicksal allerdings bereits fest im Griff. Paul Hindemiths Oper trifft zielgenau den wunden Punkt der medialen Sensationssucht zwischen Reality-Show, Yellow Press und Social Media.

Matinee und Premierenfieber

Am Sonntag, 24. April, 11 Uhr, sind Mitglieder des Neues vom Tage-Ensembles und des Produktionsteams in einer Matinee im Foyer des Großen Hauses zu erleben. Der Eintritt ist frei; Zählkarten sind an der Theaterkasse erhältlich. Am Dienstag, 26. April, 18 Uhr, gibt ein Premierenfieber in Interviews und einem Probenbesuch erste Einblicke. Der Eintritt ist frei; Zählkarten sind an der Theaterkasse erhältlich.

Nach der Premiere folgen diese Termine:
Samstag, 14. Mai, 19.30 Uhr
Samstag, 21. Mai, 19.30 Uhr
Sonntag, 29. Mai 18.00 Uhr
Freitag, 10. Juni, 19.30 Uhr
Samstag, 25. Juni, 19.30 Uhr

Karten an der Theaterkasse: montags und samstags, 10 bis 14 Uhr, dienstags bis freitags, 10 bis 18.30 Uhr, E-Mail: theaterkasse@musiktheater-im-revier.de, Tel. 0209/4097-200. Ab 30 Minuten vor einer jeden Vorstellung (außer Premieren) können Last-Minute-Tickets zum Preis von 9 Euro im Großen Haus an der Abendkasse erworben werden. Dieses Angebot gilt für Schüler und Studierende bis 27 Jahren, Arbeitssuchende, GE-Passinhaber und Azubis in allen Preisgruppen und nach Verfügbarkeit.

Autor:

Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen

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