Margit Kruse legt neuesten Krimi vor: "Bergmannserbe"
Maklersterben in Hassel
Zum siebten Mal schickt Margit Kruse ihre Ermittlerin Margareta Sommerfeld auf Mördersuche. "Bergmannserbe" heißt der brandneue Krimi, der in Hassel spielt...
Die Menschen in der Zechensiedlung dort werden von einem Maklerbüro heimgesucht, das vor keinem Mittel zurückschreckt, um die alteingesessenen Mieter loszuwerden. Dann wird einer der Makler tot im Pickmühlenteich gefunden und Margareta Sommerfelds Bruder Gisbert steht unter Mordverdacht.
Bruder unter Mordverdacht
"Ist doch klar, dass der seine Schwester dann zur Hilfe ruft", findet Margit Kruse, die unumwunden zugibt, dass die Idee zu dieser Mordgeschichte in ihrem direkten Hasseler Umfeld entstanden ist. "Reinhard Ostermann von der SPD in Hassel hat mir von den Machenschaften, die es rund um die Zechenhäuser gibt, erzählt. Er meinte, dass man darüber mal schreiben muss", schmunzelt sie. Und da sie Krimi-Autorin ist, muss es Tote geben. "Das geht nicht anders. Aber selbstverständlich ist meine Geschichte frei erfunden und hat nichts mit den echten Hasselern zu tun. Ich habe nur einige der Geschichten, die hier passiert sind, in meinen Krimi eingearbeitet."
Und so werden in "Bergmannserbe" Mieter bedrängt, ihre Zäune widerrechtlich abgebaut, angeblich sogar ein kleines Mädchen verschleppt, bis der zweite Makler tot auf dem Gleis liegt. Da kann die frisch gebackene Ermittlerin - und nicht mehr Verkäuferin - Margareta am Ende nicht wegsehen, auch wenn ihr Bruder sie nicht wirklich bezahlen kann. Außerdem trifft sie während der Ermittlungen einen alten Bekannten wieder: Fans von Margit Kruse kennen Udo Urbat noch aus "Zechenbrand", inzwischen setzt er sich für die Mieter ein, hat sogar eine Genossenschaft gegründet und kennt alle in seinem Revier - und steht nach wie vor auf Margareta. Ganz neu ist Kommissar Thomas Scheffel, der Nachfolger des Kollegen Blauländer, mit dem Margareta Sommerfeld gut zusammengearbeitet hat. Wie sich ihre Beziehung zu Scheffel entwickelt? Es fängt jedenfalls ausgesprochen kühl an...
Vom Taubenvater bis zum Muttersöhnchen
Margit Kruse versteht es einmal mehr, die unterschiedlichen Typen gekonnt und mit viel Humor zu beschreiben - vom Taubenvater bis zum Muttersöhnchen, vom gescheiterten Frührentner bis zum nicht vorhandenen Nachbarn. "Man braucht nur die Augen offen zu halten, dann findet man die Typen ja alle", ist die Hasselerin, die in Erle aufwuchs, sicher. "So eine Wohnung, die angeblich leer steht, aber wo tatsächlich Leute sind und ein Auto mit fremdem Kennzeichen vor der Tür steht, kenne ich gleich hier in der Nähe", verrät sie. "Aber angeblich wohnt da keiner. So eine Geschichte muss man doch nutzen." Den roten Cola-Tisch vor dem Kiosk, an dem sich die Protagonisten ihres Krimis regelmäßig treffen, den gibt es in der Wirklichkeit auch. "Zurzeit ist er natürlich geschlossen, aber normalerweise ist dort ein echter Treffpunkt", weiß sie. (Hoffentlich schmeckt die Frikadelle besser als die im Krimi!) Überhaupt: Trotz Coronakrise ist der neue Krimi erschienen, aber die normalen Veranstaltungen rund um ein neues Buch sind den Schutzmaßnahmen zum Opfer gefallen. "Es ist schon eine schäbige Zeit, über allem liegt irgendwie ein Schatten", findet Margit Kruse. "Hoffentlich ist es bald vorbei und einige der geplanten Lesungen können nachgeholt werden."
Lesungen nachholen
Solange nutzt die Krimi-Autorin die Zeit und schreibt am achten Fall von Margareta Sommerfeld. "Er spielt im Sauerland, wo sie mit ihrem neuen Lover Urlaub macht", verrät die Autorin und mit einem Schmunzeln: "Ihre Mutter ist auch dabei." Doch über die Geschichte können sich ihre Fans erst Weihnachten 2021 freuen, jetzt gilt es zunächst "Bergmannserbe" zu lesen, danach ist immerhin klar, wer der neueste Lover von Margareta Sommerfeld ist...
Autor:Silke Heidenblut aus Essen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.