Mäuse im Kunstmuseum!

Stolz präsentieren die Mini-Picassos ihre Werke | Foto: Gerd Kaemper
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Während der Schulferien waren kleine Picassos im Kunstmuseum zugange. „Mäuse“ und „Elefanten“, um (nicht) genau zu sein. Die Ergebnisse des Ferienprogramms für Kinder können ab diesem Wochenende begutachtet werden.

Kurz vor zehn versammeln sich die kleinen Künstler vor dem Kunstmuseum und warten auf Einlass. Um Punkt zehn Uhr ist es dann endlich soweit: die Tür öffnet sich. Vortritt bekommen die „Mäuse“, die Fünf- und Sechsjährigen, danach dürfen auch die „Elefanten“, die Kinder im Schulalter, eintreten. Die Kinder kennen das Ritual, treten ruhig in das Museum, legen Taschen und Kickboards ab, und sammeln sich sofort wieder im Foyer: Es ist Zeit für die Märchenrunde. Diese findet in den Räumen der Kinetik-Austellung statt. Hier kann Kunst erlebt und angefasst werden, außerdem gibt es eine kleine Tribüne, auf der die Kinder den Geschichten lauschen können.

Jeden Morgen und jeden Nachmittag wird den Kindern eine Geschichte vorgelesen, die sie für ihre Arbeiten inspirieren soll und das Thema vorgibt. Neben dem „Thema des Tages“ gibt es für Jugendliche (ab 12 Jahren), die den Wochenkurs besuchen, auch ein „Thema der Woche“. Ihnen wird freigestellt, ob sie die Geschichtenrunde besuchen oder lieber schon einmal zu den Mal- und Zeicheninstrumenten greifen wollen.

Das Ferienprogramm findet dienstags bis freitags, von 10 bis 12 Uhr, und von 14 bis 16 Uhr, statt. Wer sich anmeldet, kann auch über Mittag mit selbstmitgebrachter Verpflegung im Museum bleiben. Die Gruppen der „Mäuse“ und „Elefanten“ sind kostenlos, lediglich die Wochenkurse der Kunstschule kosten acht Euro pro Teilnehmer.

Dr. Doris Edler, Pädagogin am Kunstmuseum und Mit-Verantwortliche für das Ferienprogramm, ist sehr zufrieden mit der Resonanz dieses Jahr: „Wir hatten jeden Tag zwischen 40 und 50 Kinder hier, das Angebot wurde gut angenommen. Einige Kinder waren auch durchgängig, während der gesamten Ferienzeit, hier.“ Besonders bei diesen Kindern hätte man eine deutliche Steigerung in der künstlerischen Ausdrucksform feststellen können.

20 Jahre gibt es das Ferienprogramm nun, das von der ELE gesponsert wird. Die Kinder erhalten hier nicht nur Ferienbespaßung, sondern erwerben auch Kenntnisse in Malerei, Zeichnen, Skulturen schaffen und sich mit Themen und Sachverhalten auseinderzusetzen, sei es in der Gruppe, unter Anleitung, oder auf eigene Faust.

Neben Edler ist auch Simone Streck, Leiterin der Kunstschule, an dem Programm beteiligt. Sie kümmert sich vorrangig um die „Wochenkinder“ ab 12 Jahren. Zur Seite steht den beiden ein Team von Praktikanten, meist junge Studenten, die allesamt aus dem künstlerischen Bereich kommen. Dieses Jahr ist sogar eine ERASMUS-Studentin aus Malta dabei, an der besonders die älteren Jugendlichen ihre Englischkenntnisse austesten. Doch auch die non-verbale Kommunikation, also die mit Händen und Füßen, funktioniert wunderbar, laut Edler.

„Jetzt, in der fünften Woche des Programms, sind die Kinder auch schon viel entspannter,“ erzählt Edler, „Sie haben sich an den Ablauf gewöhnt und auch an die Umgangsformen hier. Viele haben laut der Eltern in diesen Wochen mehr gelernt als in den letzten Jahren Kindergarten.“

Besonders das Auseinandersetzen mit den vorgelesenen Geschichten steht im Mittelpunkt des Programms, das dieses Jahr den Namen „Bilder im Kopf“ trägt. Deshalb wird vor jeder künstlerischen Einheit eine neue Geschichte vorgelesen: „Sie dient zur Inspiration und dazu, sie auf das künstlerische Arbeiten einzustimmen“ erklärt Edler.

Die Arbeiten hängen im unteren Teil des Foyers, vor den Werkräumen, aus. „Wir pinnen die Werke nicht einfach an die Wand,“ betont Edler stolz, „Wir haben spezielle Museumsrahmen dafür angeschafft.“ Und jeder der Nachwuchs-Picassos weiß natürlich ganz genau, wo sein Werk hängt.

Am Freitag, den 17. August, findet von 10 bis 12 Uhr das Abschlussfest statt, bei dem die Arbeiten der kleinen Künstler groß rauskommen. Die Öffentlichkeit kann die Meisterwerke von Freitag, 17. August, bis Sonntag, 30. September, im Kunstmuseum, Horster Straße 5-7, bestaunen.

Stolz präsentieren die Mini-Picassos ihre Werke | Foto: Gerd Kaemper
Jeden Morgen und jeden Nachmittag wird den Kindern eine inspirierende Geschichte vorgelesen | Foto: Gerd Kaemper
Autor:

Deborrah Triantafyllidis aus Gelsenkirchen

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