Begeisterung der „Olga“ in der Oper „Eugen Onegin“ überträgt sich
Lina Hoffmann macht Lust auf Oper
„Eugen Onegin“ wird im kleinen Haus des Musiktheaters im Revier in einer Kammerversion aufgeführt und das sorgt für eine sehr intime Atmosphäre. Wobei das sehr ästhetische Bühnenbild bewirkt, dass man sich gar nicht fühlt, als wäre man im kleinen Haus. Die ganze Produktion ist sehr stimmig für das Auge und das Ohr“, schwärmt Lina Hoffmann.
Und die junge Mezzosopranistin Lina Hoffmann, ein Mitglied des jungen Ensembles am MiR, muss es wissen, denn sie spielt in der Oper „Eugen Onegin“ von Peter Tschaikowsky, die am Samstag, 1. März, 19.30 Uhr Premiere im MiR feiert die Olga.
Durch ihre Begeisterung für dieses berühmte Werk, das auf einem Versroman von Alexander Puschkin basiert, die Inszenierung von Rahel Thiel und das Bühnenbild von Dieter Richter, der zur Umsetzung das kleine Haus umgestaltete, macht sie richtig Lust auf die Premiere.
Für Hoffmann ist es die erste Zusammenarbeit mit Rahel Thiel als Regisseurin, aber die Chemie stimmt, denn die Sängerin spricht von sehr spannenden und anregenden Proben.
Die Mezzosopranistin kommt aus dem Schwärmen gar nicht heraus, wenn sie sich vor Augen hält, wie intim das Tschaikowsky-Werk am MiR auf die Bühne gebracht wird: „Dank des kleinen Orchesters mit nur elf Musikern und den Umbauten des kleinen Hauses entsteht ein sehr intimer Rahmen, in dem wir Sänger sehr nahe beim Publikum sind. Und für die Zuschauer wird es ebenso spannend, weil sie nah am Geschehen sind und auch sehr deutlich die Mimik und das Spiel der Darsteller beobachten können.“
Der Chor wirkt mit vielen Akteuren mit und trotzdem bleiben die intimen Momente der Oper erhalten, verspricht Lina Hoffmann, für die angesichts der fantastischen Musik dieses Werk „alles bietet, was Oper ausmacht.“ Und dazu kommt noch ein besonderer Klang, denn es gibt ein Akkordeon zu hören.
Die Oper wird auf Russisch gesungen, was Lina Hoffmann als klaren Gewinn sieht, weil „die russische Sprache hat ihre eigene Klangfarbe und das passt hier besonders gut, weil es sich ja auch um eine russische Vorlage und eine entsprechende Geschichte handelt.“
Denn in „Eugen Onegin“ geht es natürlich um Liebe und zwar die der beiden Schwestern Tatjana und Olga, die auf einem entlegenen russischen Landsitz aufwachsen. Tatjana ist unerfahren und träumt sich in die romantischen Welten ihrer Romane. Olga hingegen weiß, was sie will und hat sich längst mit ihrem Jugendfreund, dem Dichter Lenski verlobt. Olgas Leben scheint vorprogrammiert, denn Olga und Lenski sind sich von ihren Vätern schon vor langer Zeit versprochen worden.
Als Tatjana einen Eugen Onegin, einen jungen Lebemann und Freund Lenskis, kennen lernt, verliebt sie sich auf den ersten Blick in den ihr eigentlich Fremden.
„Aber was ist nun die wahre Liebe? Olga und Tatjana kennen ja gar keine anderen Männer. Fügt sich Olga nur den Wünschen der Väter und schwärmt Tatjana nur wie in ihren romantischen Büchern für den ersten Mann, den sie trifft? „Das ist die Frage, die die Oper beantworten soll“, schildert Lina Hoffmann. Für die jungen Sängerin ein echtes Muss: „Diese Oper sollte man gesehen haben. Sie bietet tolle Musik, eine tolle Geschichte und sollte auf keinen Fall verpasst werden!“
Lina Hoffmanns Weg auf die große Bühne
Lina Hoffmann ist in ihrer zweiten Spielzeit am Musiktheater im Revier Mitglied des jungen Ensembles. Doch ihr Weg zum klassischen Gesang verlief nicht ganz geradlinig.
„Ich bin in Aachen geboren und aufgewachsen. Vor dem Abitur habe ich in einer Bigband Klarinette und Saxophon gespielt und von Zeit zu Zeit gesungen. Der Leiter der Band riet mir zu einer klassischen Stimmausbildung und so kam ich zum Gesangsunterricht“, schildert die junge Frau. „Ich hatte schon während der Schulzeit ein Sonntagsabo für die Oper in Bonn. Meine erste Gesangslehrerin hat mich dann in den Jugendopernchor geholt und so habe ich schon während meines Studiums an Jugendopernproduktionen mitgewirkt.“
Nach dem Abitur hat sie aber zunächst in Bonn ihren Bachelor of Science in Agrarwissenschaften abgelegt, ehe sie ihr Studium des Master of Music an der Musikhochschule in Köln begann.
„Das bodenständige Studium der Agrarwissenschaften bietet mir ein gutes Backup und eine ebensolche Ausgangssituation. Aber als ich mich einmal für die Musik entschieden hatte, war auch klar, dass es die Klassik sein musste“, erinnert sich Lina Hoffmann.
Die Sängerin ist besonders glücklich darüber, dass weder ihre Eltern noch ihre Lehrer oder Dozenten Druck auf sie ausgeübt haben: „Meine Eltern haben mich immer unterstützt und ja auch meinen Gesangsunterricht finanziert. Aber sie und auch meine Lehrer haben meine Leidenschaft für die klassische Musik gefördert, ohne etwas dabei von mir zu fordern. Das war eine sehr schöne Erfahrung.“
Autor:silke sobotta aus Gelsenkirchen |
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