Kunterbunte Truppe von drei Kontinenten

Die neue Ballettdirektorin am MiR, Bridget Breiner, im Gespräch | Foto: Gerd Kaemper
  • Die neue Ballettdirektorin am MiR, Bridget Breiner, im Gespräch
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Den ersten Gang legt man ein und begibt sich auf die Reise. Der kulinarische erste Gang öffnet die Sinne für weitere Kreationen. Die Tänzer des neu aufgestellten „Balletts im Revier“ führt die Premiere der Aufführung „Der erste Gang“ am Sonntag, 14. Oktober, auf die Bühne des Musiktheaters im Revier (MiR).

In elf kleinen tänzerischen Episoden zeigen alle Mitglieder der neuen Kompanie, wer sie sind und woher sie (tänzerisch) kommen. „Wir wollen die ganze Bandbreite an Erfahrungen und Einflüssen, die die neuen und auch alten Tänzer mitbringen, zeigen. Der Stil ist von klassisch bis modern, und trotzdem passt alles zusammen, genau wie unsere Tänzer, die zu einer wundervollen Gruppe zusammengewachsen sind“, bestätigt Bridget Breiner, neue Ballettdirektorin.

„Die Heterogenität der Gruppe wird betont in dieser Ballett-Gala. Soweit ich mich zurückerinnern kann, hatten wir noch nie so einen Abend, wie wir in gerade auf die Beine stellen,“ stellt Anna Melcher, Dramaturgin, fest und ergänzt: „Besonders die tänzerischen Energien, die zu sehen sind, beeindrucken. Es sind so viele, und trotzdem harmonieren sie!“

Neben klassischen Pas de Deux werden auch modernere Choreographien, wie etwa „Tué“ von Marco Goeke getanzt. „Das Stück ist sehr ausdrucksstark, Goeke arbeitet hier viel mit dem Oberkörper und lässt einen tiefer tanzen, was für das Ballett eher ungewöhnlich ist. Es ist wohl sein expressivstes Stück“, begeistert sich Breiner, die auch den tänzerischen Part in „Tué“ übernehmen wird. Die Ballettgala wird somit ein Wegweiser für die kommende Saison sein. „Der Erste Gang“ gibt den Weg vor, den das Ensemble begehen wird.

Eine Besonderheit in der neuen Saison wird außerdem sein, dass die neue Ballettdirektorin nicht nur choreografiert, sie wird auch regelmäßig auf der Bühne stehen mit ihren Tänzern: „Dass ich noch als Tänzerin agiere, ist mir sehr wichtig, nicht zuletzt auch für meine choreografische Arbeit“, erklärt Breiner. Eine weitere Neuerung: Gasttänzer werden nicht nur für eine Produktion eingeladen, sondern arbeiten eine ganze Saison lang mit den Tänzern am MiR gemeinsam.

Neun neue Tänzer hat das „neue“ Ballett im Revier zu verzeichnen, drei Tänzer gehören noch zum „alten Schlag“ von Schindowski. Es ist eine bunte Truppe, die von drei Kontinenten und aus zehn verschiedenen Ländern nach Gelsenkirchen gekommen ist, um gemeinsam zu tanzen. Mit ihnen ist auch eine Veränderung im Musiktheater eingetroffen: „Man merkt die besondere Stimmung im Haus, seitdem die Tänzer da sind“, erzählt Melcher amüsiert. „Sie proben den ganzen Tag, sind immer anwesend und nicht an die Probezeiten, die wir kennen, gebunden. Seither ist in jeder Etage des Theaters was los.“

Für ihren Einstieg hat sich Breiner auch etwas Besonderes überlegt: Sie hat selbst eine Choreografie zu Musik von Antonín Dvořak erarbeitet, die sich „Blau; Blue, Bleú“ nennt, ganz an das Kunstwerk von Yves Klein im Westfoyer des Theaters angelehnt. Neben Bridget Breiner’s Kreationen werden auch die Choreografien von international renommierten Choreografen getanzt: Edward Clug, David Dawson, William Forsythe, Marco Goeke, Luiz Fernando

Buongiovanni und Cayetano Soto. Obwohl es schwierig war, einen Abend mit Choreografien so vieler verschiedener Künstler auf dem Gebiet zusammenzustellen, ist die neue Ballettdirektorin guter Dinge: „Es ging einem manchmal an die Substanz, aber es war auch sehr lohnend, für alle Beteiligten.“

„Eine sehr reife Company für unser Programm“

Breiner betont außerdem, dass sie eine klassische Ballett-Ausbildung genossen hat, und sich dies auch in ihrer Direktion zeigen wird: „Spitzenschuhe sind für mich unerlässlich.“ Die Grundarbeit wird daher klassisch sein, generell eine klassische Linie gefahren – doch trotzdem tauchen Elemente des modernen Balletts und Tanzes generell auf. Lachend setzt Breiner hinzu: „Wir sind eine sehr reife Company für unser neo-klassizistisches Programm.“ Erfahrung trifft Moderne: Etwas, auf das man sich freuen kann.

Bis zum 6. Januar 2013 wird es sechs Vorstellungen von „Der Erste Gang“ geben. Die Karten kosten bei der morgigen Premiere zwischen 10,50 und 44 Euro, danach zwischen 10,50 und 37,50 Euro. Karten sind erhältlich an der Theaterkasse im MiR, unter Tel. 4097200 und auf der Webseite des Musiktheaters.

Autor:

Deborrah Triantafyllidis aus Gelsenkirchen

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