Kunst am Baum im Berger Park: "Einsichten"
Die großen Stürme des letzten Jahres haben auch dem Baumbestand des Parks am Berger See arg zugesetzt. Doch nicht jeder geschädigte Baum wird komplett gefällt. Oberhalb des Sees hat eine Künstlerin sich kürzlich einer Baumruine angenommen und mit der Kettensäge und ein wenig Farbe etwas völlig Neues daraus geschaffen.
Dieses Werk ist das aktuellste Objekt des Projektes "Kunst am Baum", das bereits seit 1993 im Park oberhalb des Berger Sees (nahe dem Bergmannsheil Buer) entsteht - und vergeht. Denn ein Teil der inzwischen 23 Skulpturen aus geschädigten Bäumen ist schon wieder in den Kreislauf der Natur zurückgekehrt, nicht etwa wegen Vernachlässigung, sondern als Bestandteil des Konzeptes.
Bisher wenig aktuelle Informationen
Initiator des Projektes ist der Kunstverein Gelsenkirchen e.V., der im Internet hierzu auch eine Seite mit Informationen bereitstellt. Das abgebildete Objekt ist dort allerdings noch nicht zu finden. Es ist allem Anschein nach auch noch gar nicht fertig gestellt - Reste des ausgesägten Holzes liegen noch am Boden verstreut. Auch die Internetpräsenz der Stadt Gelsenkirchen stellt keine aktualisierten Informationen zu dieser Ausstellungsreihe zur Verfügung.
Begleitausstellung im Juni geplant
Den einzigen Hinweis zu dieser (von mir wortspielerisch als S-Turmruine bezeichneten) Skulptur habe ich auf der Seite des Kunstvereins gefunden: Demnach wird vom 21.6.-16.8.15 im Kunstmuseum der Stadt die Ausstellung "Einsichten" zu sehen sein, als "Begleitausstellung zur Aktion Kunst am Baum". Angeführt wird dort auch der Name der Künstlerin und Bildhauerin: Heike Endemann aus Radolfzell (gebürtige Duisburgerin).
Ergänzungen seitens der Künstlerin
7.4.15: Inzwischen habe ich eine Rückmeldung von Frau Endemann zu diesem Beitrag erhalten. Ihr Werk heißt, wie die anstehende Ausstellung, "Einsichten". Über meine Wortschöpfung "S-Turmruine" ist sie wegen des negativen Beiklangs nicht so glücklich, weshalb ich den Titel dieses Beitrags geändert habe.
Die Skulptur ist fertig. Die Überbleibsel werden verrotten oder können (wie zum Teil schon während der Bearbeitung geschehen) von Passanten als Souvenir mitgenommen werden. Außerdem wird noch ein Schild mit dem Titel der Arbeit aufgestellt werden.
Bei dem Baum handelte es sich um eine Kastanie, die durch den Sturm "Ela" geschädigt worden war. 7,4 Meter davon sind stehen geblieben und zum Kunstwerk modelliert worden. Die älteren Skulpturen waren dagegen aus Pappeln entstanden.
Nachtrag am 19.6.15
Der "Runde Umwelttisch Essen" (RUTE) hat unter dem Titel Künstlerischer Umgang mit ELA-Folgen in der Nachbarstadt Gelsenkirchen auf die unmittelbar bevorstehende Ausstellungseröffnung hingewiesen und zur Illustration das erste Foto dieses Beitrags verwendet. Danke dafür!
Autor:Torsten Richter-Arnoldi aus Hattingen | |
Torsten Richter-Arnoldi auf YouTube |
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