Kreative Sprenkel: Kunsthandwerkerhütten: Rund 20 Hobbykünstler wechseln einander ab
Beim diesjährigen Weihnachtsmarkt in der Gelsenkirchener Bahnhofstraße sind auch wieder fünf Kunsthandwerkerhütten mit dabei. Vom blauen Kugelbaum bis zum Bahnhof sind sie quasi die kreativen Sprenkel, die es zu entdecken gilt. Bis Weihnachten werden sie unterschiedlich besetzt sein. Der Stadtspiegel schaute sich um.
Rund 20 Kunsthandwerker werden während der Dauer des Marktes abwechselnd ihre kreativen Objekte oder Produkte anbieten. Das Spektrum reicht von schönem Schmuck über selbstgemalte Bilder, handgefertigte Kunstobjekte oder Weihnachtsdekoration bis hin zu Strick- oder Häkelwaren.
Im vierten Jahr haben zum Beispiel Dieter Jelack und seine Frau Regina für drei Tage eine dieser Hütten gebucht. Dieter Jelacks Hobby ist die Arbeit mit Holz. "Ich muss immer etwas zu tun haben", erzählt der Rentner. "Ich habe schon immer gebastelt, früher war es Modellbau, danach habe ich gerne mit Holz gearbeitet, auch mit Baumstämmen." Heute sägt der frühere Baumaschinenführer so genannte Schwibbögen (auch Lichtbögen) mit einer Dekupiersäge aus. Ein zeitaufwändiges Hobby, weil der 70-Jährige besonders auf saubere Kanten achtet und selbst dem kleinsten Loch den richtigen Schliff gibt. Die Herstellung der Bögen dauert zirka zwischen 25 und 42 Stunden. Klare Sache, dass bei einem Verkaufswert von um die 40 Euro an Gewinn kaum zu denken ist. "Es bleibt aber genug über, um mir wieder neues Holz fürs nächste Jahr zu kaufen", erklärt der "Holzwurm", wie er sich nennt. Mit eingespannt ist seine Frau Regina. Die 68-Jährige näht: "Für jedes Teil gibt es eine eigene Tasche, damit die Menschen das übers Jahr gut wegstellen können."
"Ich habe schon immer gern gebastelt."
"Holzwurm" Dieter Jelack
Die Jelacks sind nun leider nicht mehr auf dem Weihnachtsmarkt anzutreffen, dafür findet man aber sicher andere Kunsthandwerker.
Die Bastelei mit Strohseide hat es Britta Akdögan und Nebahat Yokaribas (Yoyo) angetan. Strohseide ist im Handel erhältlich, wird in Schnipsel zerrissen und dann mit Spezialkleber auf Objekte geklebt. Serviettentechnik nennt sich das. So zaubern die beiden Damen Objekte mit Blumenmotiven oder leuchtende Flaschen mit aufgemaltem Vereinslogo. Schalke ist natürlich ein Thema. Andere Vereine gelten als heiße Ware und werden unter dem Tisch gehandelt. "Nach einer Kur sind wir auf die Idee gekommen", erzählt Yoyo, die seit 2013 ihre Geschenkartikel auf Bauern- oder Kunstmärkten anbietet. Wenige Stunden dauere eine einzelne Arbeit. In die Glasobjekte werden noch LEDs eingefügt. Das Hobby gefällt ihr. "Es beruhigt mich, wenn ich ehrlich bin. Und es ist schön, wenn es anderen gefällt und wenn man sich vorstellt, dass es bei ihnen zu Hause steht." Sie sind noch vom 8. bis 10. und vom 18. bis 23. Dezember auf dem Neumarkt am blauen Baum anzutreffen.
Für Hobbykünstler, die nur tageweise eine Hütte buchen, fällt keine Standmiete an und man braucht bloß eine Spende für einen guten Zweck zu entrichten. Diese Spenden werden zusammen mit dem Erlös aus dem Weihnachtskartenverkauf (1 Euro pro Karte) gemeinnützig eingesetzt. Die Hütten sind bis zum 23. Dezember "weitestgehend ausgebucht", teilt Jessica Dehms von Stadtmarketing Gelsenkirchen mit.
Der Weihnachtsmarkt in der City ist täglich von 11 bis 20 Uhr, sonntags von 12 bis 20 Uhr geöffnet.
Dieses wird noch folgen:
In der Hütte Höhe Juwelier Christ, Bahnhofstraße 67, werden Schmuck und orientalische Deko angeboten, später dann Weihnachtsdeko, Engel, Strickwaren, Stoffarbeiten und Vasen.
Höhe Takko auf der Bahnhofstraße werden an wechselnden Tagen Bücherkunst, Schmuck, Malerei und Vasen geführt.
Höhe Modehaus Schmitz wird zunächst Modeschmuck, später dann Strickwaren angeboten.
Höhe Desigual sind ebenfalls Strickwaren zu bekommen, Bücherkunst, Bastelarbeiten und Malerei wechseln im späteren Verlauf einander ab.
Auf dem Neumarkt gibt es Weihnachtsdeko, Häkel- und diverse Holzarbeiten.
Autor:Harald Landgraf aus Dinslaken |
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