"Klein Zaches" - Die welterste Steampunkoper

Rüdiger Frank spielt Klein Zaches und E.T.A. Hoffmann mit unglaublicher Hingabe, aber auch Stimmgewalt. Begleitet wird er nicht nur musikalisch von der Band Coppelius und der neuen Philharmonie Westfalen.
Foto: Pedro Malinowski/MiR
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Nach zwei Jahren kehrt „Klein Zaches, genannt Zinnober“ am heutigen Samstagabend, 8. September, 19 Uhr auf die Bühne zurück – nach einer Novelle des großen E.T.A. Hoffmann führte das Musiktheater im Revier schon 2015 die gleichnamige Oper auf.

Das grandiose Kunstmärchen des großen Romantikers erzählt vom Verbot von Magie, Poesie und Kunst, vom Angriff der (scheinbaren) Vernunft auf die Schönheit, spottet der kleingeistigen Seite der Aufklärung und lässt das bunte, freie Ideal der Romantik triumphieren – ein Stoff, der schon für sich selbst genommen großartig wäre.
Doch komponierte und inszenierte die Berliner Metalband Coppelius, die sich den Namen bei Hoffmanns „Sandmann“ entlieh und in ihren Texten immer wieder auf das Werk des großen Meisters zurückgreift, daraus auch noch der Welt erste Steampunkoper – und ließ die Bretter, die die Welt bedeuten, zur Maschine werden.
Die Entzauberung der Welt – in Dampf und Kolbenstampfen wird sie Wirklichkeit und findet treffsicher im Steampunk, der die Maschinenwelt heraufbeschwört und doch von der Phantastik hinter den Dingen träumt, die perfekte Metapher, um den Stoff in unsere Gegenwart zu holen.
Metal auf klassischen Instrumenten, Klassik auf irrwitzigen Instrumentalmaschinen: „Kammerchore“, wie Coppelius selbst ihren Musikstil nennen, untermalt die Oper mit einem einzigartigen Klangteppich.
Coppelius spielen gemeinsam mit der Neuen Philharmonie Westfalen, doch ist die Band auch in zahlreichen schauspielerischen Rollen zu sehen. Den „Klein Zaches“ selbst sowie den Autor E.T.A. Hoffmann verkörpert der geniale Rüdiger Frank, Regie führt Sebastian Schwab.
Schon vor zwei Jahren zeigten sich Fans und Kritiker gleichermaßen begeistert und einhellig wurde vor allem eines kritisiert: Zu wenig und zu kurz seien die Möglichkeiten gewesen, das Spektakel zu genießen.
Dem wird nun abgeholfen: An fünf Terminen ist die Oper in dieser Spielzeut erneut zu sehen, nach heute Abend auch am Sonntag, 9. September, um 15 Uhr, Sonntag, 30. September, um 18 Uhr, am Samstag, 1. Dezember, um 19.30 Uhr und last but not least zum krönenden Abschluss des Jahres vor der Silvesterparty am 31. Dezember um 19 Uhr. Und eins ist sicher: Die Maschine steht wieder unter Dampf! Karten-Telefon 4097200. 

Rüdiger Frank spielt Klein Zaches und E.T.A. Hoffmann mit unglaublicher Hingabe, aber auch Stimmgewalt. Begleitet wird er nicht nur musikalisch von der Band Coppelius und der neuen Philharmonie Westfalen.
Foto: Pedro Malinowski/MiR
Ulrike Schwab steht in der Steampunkoper auf der Bühne als Fräulein Rosenschön, die Fee Rosabelverde und auch als Candida. Foto: Pedro Malinowski/MiR
Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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