Der Holocaust-Gedenktag 2019 in Gelsenkirchen
„Kein Vergeben - Kein Vergessen“ - Antifaschistischer Aktionstag des „Aktionsbündnis 16.09.“

An drei Orten in Gelsenkirchen wurden Straßenschilder und Stolpersteine, mit denen an Widerstandskämpfer und Verfolgte erinnert wird, gereinigt. Die Schalker Fan-Initiative war in Schalke unterwegs (Foto), während Die Linke die Alt- und Neustadt von rechten Aufklebern und Schmierereien reinigte. Die Arbeitsgruppe Stolpersteine des Gelsenzentrum e.V. war in Horst unterwegs, um Stolpersteine zu reinigen. Foto: Gerd Kaemper
9Bilder
  • An drei Orten in Gelsenkirchen wurden Straßenschilder und Stolpersteine, mit denen an Widerstandskämpfer und Verfolgte erinnert wird, gereinigt. Die Schalker Fan-Initiative war in Schalke unterwegs (Foto), während Die Linke die Alt- und Neustadt von rechten Aufklebern und Schmierereien reinigte. Die Arbeitsgruppe Stolpersteine des Gelsenzentrum e.V. war in Horst unterwegs, um Stolpersteine zu reinigen. Foto: Gerd Kaemper
  • hochgeladen von silke sobotta

Angesichts des zunehmenden Nationalismus in Europa und der Welt sowie der vermehrten Propaganda rechter Gruppen auch in Deutschland rief das Aktionsbündnis 16.09. zu einem gemeinsamen Aktionstag anlässlich des Holocaust-Gedenktages in Gelsenkirchen auf und viele Gelsenkirchener folgten der Einladung.

Seit 1996 ist der 27. Januar offiziell in der Bundesrepublik Deutschland den Opfern des Holocaust gewidmet. Im Oktober 2005 erklärten die Vereinten Nationen den 27. Januar zum internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust.
Dieses Datum steht auch für die Erinnerung an die Deportation der Gelsenkirchener Juden am 27. Januar 1942 nach Riga und an sie wird alljährlich in der Gelsenkirchener Synagoge erinnert.
Doch in diesem Jahr war der Tag anders gestaltet als in den Vorjahren. Denn viele der unter dem Aktionsbündnis 16.9., das anlässlich des rechten Aufmarsches am 16. September 2018 ins Leben gerufen wurde und sich das Ziel gesetzt hat, rechtsradikalen und rassistischen Aktivitäten in Gelsenkirchen aktiv und offensiv entgegenzutreten und deren Einfluss durch langfristige Aufklärungsarbeit schrittweise zurückzudrängen, vereinten Parteien, Vereine, Institutionen und Organisationen riefen im Vorfeld der Feier in der Synagoge zu verschiedensten Aktionen auf.
Und zahlreiche Gelsenkirchener folgten der Einladung, um sich über die Geschichte der Stadt in der Zeit der Nazi-Diktatur zu informieren. Andere wurden selbst aktiv und beteiligten sich an Reinigungsaktionen von Stolpersteinen, die weit verbreitet in der Stadt auf das Schicksal von Juden und Verfolgten während des Dritten Reiches hinweisen. Außerdem wurden Wände und Schilder von Verunstaltungen gereinigt, die die Erinnerungskultur schmälern.
Viele der Aktiven und Geschichtsinteressierten fanden sich anschließend auch zur Gedenkfeier und dem Konzert in der Synagoge ein und lauschten den Bekenntnissen junger jüdischer Mitbürger, die ihre Hoffnungen für die Zukunft vortrugen.

Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

12 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.