Jugendliche tanzen "Schwarz.Weiß.Schwan"
Am Donnerstag, 26. Juni, 11 Uhr, und Sonntag, 29. Juni, 15 Uhr, hält „Move!“, das Tanzprojekt mit Schülern und dem Ballett im Revier, Einzug in das Große Haus des Musiktheaters im Revier (MiR).
„Wir wollten keine Nummern-Revue, sondern eine große Geschichte erzählen“, erklärt Regisseur Sebastian Schwab das Konzept hinter dem diesjährigen „Move!“-Projekt. „Die teilnehmenden Jugendlichen sollen dabei erfahren, wie es ist, Teil eines Ganzen zu sein; nicht nur Teil einer Theaterproduktion, sondern Teil einer Geschichte, eines Kollektivs.“
Pädagogische Arbeit steht im Fokus
Die pädagogische Arbeit bei diesem Projekt ist beeindruckend und wird von allen Beteiligten mit viel Herzblut betrieben. „Es ist toll, die Entwicklungen bei jedem einzelnen Teilnehmer mitzuerleben. Wenn man sieht, wie körper- und selbstbewusst einige in dieser Zeit geworden sind, ist das etwas ganz Besonderes“, schwärmt Schwab, der den Jugendlichen nicht Regisseur, sondern auch Lehrer ist: „Mir ist wichtig, dass die Jugendlichen nicht nur tanzen, sondern auch den Theaterbetrieb und alles was dazugehört, kennenlernen.“
Tanzen, Tanzen, Tanzen
Doch auch tänzerisch musste vieles gelernt werden. Bereits seit November 2013 proben die Choreografen Junior Demitre und Marika Carena einmal wöchentlich mit den Schülern. Seit Anfang Juni proben die zirka 130 Schüler zwischen 12 und 18 Jahren gemeinsam im MiR, um die einzeln geprobten Elemente zusammenzuführen. Als Verbindungsglied dient die Tanz-AG, welche aus etwas tanz-erfahreneren Schülern besteht.
Den Proben ging noch ein langes Auswahlverfahren vorraus, denn es hatten sich sehr viele Schulen (auch über die Stadtgrenzen hinaus) beworbenn. Denn „Move!“ ist kulturelle Bildung par excellence, wie sie nur noch an wenigen Häusern gefördert werden kann. Aus Gelsenkirchen nehmen nun die Gesamtschulen Ückendorf, Buer-Mitte, Horst und Bismarck teil.
Bekannte Vorlagen für neue Story
Als Vorlage für die erzählte Geschichte wurden „Romeo und Julia“ und „Schwanensee“ genutzt. „Wir haben eine schwarze Welt und eine weiße Welt, aus denen sich ein Liebespaar bildet“, erklärt Schwab. Dabei betont er, dass es nicht um klischeehafte Vorurteile ginge, sondern um zwei Welten, die aufeinander prallen: „Weiß ist nicht gleich ‚gut‘ und Schwarz nicht ‚böse‘. Vielmehr repräsentiert die weiße Welt fließende, weiche Bewegungen und die schwarze Welt ist moderner, präziser.“ Bevor diese beiden Welten jedoch Frieden miteinander schließen können, stehen tänzerische Auseinandersetzungen an.
Zwei Welten, eine Utopie
Die zwei Welten prallen jedoch nicht nur tänzerisch, sondern auch musikalisch aufeinander - keine leichte Aufgabe. „Mit war wichtig, dass die Musik nicht willkürlich wirkt, es sollte alles passen“, erklärt Schwab, der den Musiker Rainer von Vielen mit dem Mixen beauftragte.
Die Ensemble-Mitglieder des Ballett im Revier, Joseph Bunn und Francesca Berruto, unterstützen die Jugendlichen auch auf der Bühne. „Für die jungen Menschen ist es toll, mit diesen Profis zusammen zu arbeiten. Das wertet ihre eigene Arbeit auf und schenkt ihnen Selbstvertrauen“, erklärt Theaterpädagogin Katja Fischer.
Noch gibt es Karten!
Karten für beide Vorstellungen von „Schwarz.Weiß.Schwan“, dem „Move!“-Projekt am MiR, sind an der Theaterkasse, Tel. 4097200, und über www.musiktheater-im-revier.de erhältlich.
Autor:Deborrah Triantafyllidis aus Gelsenkirchen |
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