Die neue Spielzeit am MiR ist sehr umfangreich und spannend und hoffentlich durchführbar
Jede Menge Theaterluft

Das Musical "Avenue Q" kommt in der neuen Spielzeit auf die Bühne des MiR. Eine Art Sesamstraße für Erwachsene, die man sich nicht entgehen lassen sollte.
Foto: Björn Hickmann
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  • Das Musical "Avenue Q" kommt in der neuen Spielzeit auf die Bühne des MiR. Eine Art Sesamstraße für Erwachsene, die man sich nicht entgehen lassen sollte.
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Oberbürgermeisterin Karin Welge sprach beim Pressegespräch zur Spielzeitplanung 2021/22 am Musiktheater im Revier aus, was viele Menschen derzeit denken: "Ich habe beim Betreten des Hauses tief eingeatmet, um endlich mal wieder Theaterluft zu schnuppern." Sollte die Pandemie nicht neuerlich dazwischen funken, bekommt das Publikum in der neuen Spielzeit jede Menge Gelegenheit Theaterluft zu schnuppern.

Denn Generalintendant Michael Schulz verspricht eine sehr umfassende neue Spielzeit, die mit dem Theaterfest am 4. September eingeläutet und mit der Eröffnungsgala am 12. September eben auch eröffnet wird. Auf dem Spielplan stehen dann auch Stücke, die in dieser Spielzeit nicht auf die Bühne gebracht werden konnten, aber auch viele weitere.
Voller Freude und Stolz erklärte Oberbürgermeisterin Welge, dass sich schon jetzt "das Haus wieder mit echtem Leben füllt. Wir mussten lange Zeit auf alles verzichten, was uns Spaß macht und uns verzaubert. Jetzt können wir noch einige Tage Abtauchen in eine schöne Welt, die uns das Musiktheater im Revier als Aushängeschild für Gelsenkirchen bietet. In der neuen Spielzeit wird es weiterhin erstklassige Darbietungen präsentieren und damit weit über die Grenzen der Stadt hinaus erstrahlen. Hier wird der Mut gewagt, den die Stadt braucht."
Michael Schulz war die Vorfreude und Aufregung anzumerken, doch er mahnte auch und erinnerte daran, dass die Pandemie noch nicht vorbei ist. Umso mehr hofft er, dass die noch jungen Sparten am Haus, das Puppentheater und die neue MiR Dance Company die Chance erhalten, sich auf der Bühne zu präsentieren, aber auch die längst geprobten und fertig auf Lager liegenden Stücke verdienen ihre Chance.
"Die Spielzeit stellt den Wert des Menschen in den Vordergrund. Die Pandemie hat uns gezeigt, dass die Wertschätzung dem anderen gegenüber nicht immer einfach ist. Sich zurückzunehmen, um andere zu schützen, fällt nicht immer leicht. Dabei gehen wir auch der Frage nach dem wirtschaftlichen Wert eines Menschenlebens nach", schildert Michael Schulz die Intention zur neuen Spielzeit.

Musiktheater-Produktionen

Den Auftakt macht bereits am 27. August die Kirchenoper "Curlew River" von Benjamin Britten, die passenderweise an vier Abenden in der benachbarten Georgs-Kirche gespielt wird. Darin geht es um den Wert eines einzelnen vergangenen Lebens.
Das musiktheatralische Projekt "Stadt der Arbeit" von Volker Lösch feiert am 25. September Uraufführung und lässt auch Gelsenkirchener Bürger zu Wort kommen. "Dabei geht es darum, dass wir uns über Arbeit definieren. Aber ist das noch zeitgemäß? Wie steht es mit der Wertschätzung von Arbeit? Arbeit bedeutet Solidarität in Gelsenkirchen und darüber hinaus. Bürger der Stadt geben dabei ihre Erfahrungen mit Arbeit und Arbeitslosigkeit preis", schildert Schulz das Projekt.
Mit Gioachino Rossinis "Otello" kommt am 23. Oktober eine Produktion auf die Bühne, die bereits für die noch laufende Spielzeit gedacht war. Dabei geht es um Diversität, Rassismus und die Festung Europa.
Als konzertante Aufführung folgt die Operette "Orpheus in der Unterwelt" von Jacques Offenbach am 30. Oktober.
Für Kinder steht ab dem 19. November das Musiktheater "Gold" von Leonard Evers auf dem Programm. Das Weihnachtsoratorium "Jauchzet, Frohlocket" von Johann Sebastian Bach wurde im letzten Jahr schmerzlich vermisst und kommt ab dem 4. Dezember auf die Bühne.
Zu einem Soloabend bittet am 10. Dezember Anke Sieloff mit "Say it with music!" und stellt dabei New York in den Mittelpunkt. Gudrun Schade kommt mit ihrem musikalischen Abend "Marlene und die Dietrich" ab dem 22. Januar zurück ins MiR.
Am 5. Februar feiert das Musical "Hedwig and the angry inch" Premiere und beleuchtet auf mal witzige und mal tragische Weise das Thema Diversität und Transgender. Um eine selbstbewusste Frau geht es bei der Oper "Carmen" von Georges Bizet ab dem 6. März. Die bereits für die Spielzeit 2019/20 geplante Oper "Madama Butterfly" von Giacomo Puccini feiert am 2. April Premiere.
Mit "Neues vom Tage" kommt wieder Paul Hindemith, dieses Mal mit einer Kabarett-Oper ab dem 7. Mai am MiR zu Gehör.
Als Produktion des Opernstudios NRW darf sich das Publikum auf die komödiantische Oper "The Importance of Being Earnest" von Gerald Berry freuen, die am 26. Mai Premiere feiert. Die letzte Opernpremiere ist die in dieser Spielzeit nicht zur Aufführung gekommene Oper "Krabat" von Himmelfahrt Scores und Coppelius nach dem Roman von Otfrid Preußler.

Ballettabende der MiR Dance Company

Ab dem 17. September zeigen Ensemblemitglieder der MiR Dance Company mit "#Embraceyourself" ihre Choreografien. Am 30. Oktober feiern mit "Adam & Eve" Choreografien von Roy Assaf und Liliana Barros Premiere am MiR. Der Tanzabend "Notre Dame de Paris" mit Choreografien von Giuseppe Spota, der gerade Premiere gefeiert hat, wird am 5. November gemeinsam mit Fabio Libertis "Lead me" wieder aufgenommen.
Ab dem 15. Januar tanzt die MiR Dance Company ein "Requiem" mit Choreografien von Giuseppe Spota. Am 30. April feiern mit "Millenials" Choreografien von Marcos Morau Premiere. Ab dem 19, Juni gibt es mit "Swans" einen Tanzabend, der gestaltet wird von Caroline Finn und Giuseppe Spota. Im nächsten Jahr soll es dann auch wieder das Tanzprojekt "Move!" geben mit Schülern und der MiR Dance Company.

Puppentheater am Musiktheater im Revier

Mit dem Musical "Avenue Q" von Robert Lopez, Jeff Marx und Jeff Whitty feiert am 29. August ein Stück des Puppentheaters Premiere, das in dieser Spielzeit nur per Streaming zu sehen war, aber auf jeden Fall die Bühne verdient. Ebenfalls bereits für diese Spielzeit geplant war das Kinderstück "Rico, Oskar und die Tieferschatten" für Kinder ab acht Jahren nach dem Buch von Andreas Steinhöfel, das am 22. Oktober Premiere feiert.
Ernst wird es mit der Tragikkomödie "Amphitryon" von Heinrich von Kleist am 26. März. Schmutzig und kaltblütig wird es am Freitag, 13. Mai, bei "Mörderballaden", denn am Ende der zehn Balladen sind 65 Tote zu verzeichnen.

Neue Philharmonie Westfalen

Generalmusikdirektor Rasmus Baumann erinnerte an Absagen, Änderungen und Verzichte und hofft auf Regelmäßigkeit im Spielbetrieb der neuen Spielzeit. "Wir gehen dabei einen neuen kreativen Weg, planen nur für drei Monate und hoffen auf ähnliche Bedingungen wie zur Zeit. Bei den Planungen für den Herbst lassen wir Vorsicht walten, denn selbst jetzt dürfen nur 35 der 105 Musiker auf der Bühne sein und das macht Planungen schwer."

Komplette Programme und Karten

Das gesamte Programm der neuen Spielzeit am Musiktheater im Revier gibt es auf der Homepage des Musiktheaters im Revier. Der Vorverkauf für Abonnenten ist bereits angelaufen, der offizielle Vorverkauf startet am 16. August um 10 Uhr.
Karten für die Neue Philharmonie Westfalen gibt es ebenfalls über die Theaterkasse und die Homepage des MiR.

Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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