In Horst ist Multikulti kein Lippenbekenntnis.
das Freundschaftsfest in Bildern“ für Interessierte kostenlos zum Download zur Verfügung unter
Am 19. November 2013 fand in der Glashalle des Horster Schloss an der Turfstraße eine Fotoausstellung von Thomas Klingberg statt.
Die Fotografien zeigten eines von Bürgern organisierten " Bürgerverbindenden Freundschaftsfest " welches auf reges Interesse stieß.
Mehr als 200 Besucherinnen und Besucher fanden den Weg in die Glashalle von Schloss Horst und waren begeistert von der Fotoausstellung, mehr als140 Schwarz Weiß Aufnahmen des Gelsenkirchener Dokumentarfotograf Thomas Klingberg der das Fest fotografisch mit seiner Kamera begleitet hat.
Das Engagement von Huseyin Erdogan und Erdinc Nas und vielen Mitstreiterinnen und Mitstreitern war hervorragend, denn diese Stellten nach 2012 auch 2013 ein mehrtägiges multikulturelles Happening auf dem Josef – Büscher – Platz in Horst auf die Beine.
Unzählige Kulturvereine, Künstler, Jugendgruppen, Schulen, Kindergärten, soziale Einrichtungen und Bürger landesspezifische Traditionen wie Tanz, Gesang, Handwerk, Kulinarisches und Kunst. Einige Zehntausend Besucher erlebten an drei Tagen ein fröhliches und informatives Fest.
Thomas Klingberg hielt die Veranstaltung im letzten sowie in diesem Jahr in schwarz weiß Bildern hinter und vor den Bühne fest.
Bei den Organisatoren ist dann der Wunsch gewachsen eine Fotoausstellung auf die Reise zu schicken und Organisationen, Verbänden oder Gemeinden außerhalb Gelsenkirchens im Rahmen von Infoveranstaltungen oder Diskussionsrunden an ihren Erfahrungen teilhaben zu lassen.
Die Besucher waren begeistert noch einmal die Veranstaltung „Wir in Horst“ mit anderen Augen zu Sehen, sich selbst auf in einer Ausstellung wieder zu Sehen, und dann noch in schwarz Weiß, das war eine ganz andere Welt für sie.
Weit über die Stadtgrenzen hinaus fand das Engagement der macher von „Wir in Horst“ großen Anklang.
Der Fotograf Peter Zenker beispielsweise reiste extra aus Berlin an um die Fotoserie zu betrachten. „Klingbergs Fotografien sind eindringlich, direkt und derart unmittelbar, dass ich am Ende der Ausstellung selbst ein Teil des Kulturfestes war“. Der Berliner fügt hinzu: „Das Organisationsteam von 'Wir in Horst' hat solch intensive Aufnahmen durch die Schaffung eines „bunten Marktplatzes der Kulturen“ erst möglich gemacht“.
Der Literaturwissenschaftler und Fotograf Dr. Rainer Strzolka von der Universität Hannover wurde durch die überregionale Presseberichterstattung auf die Ausstellung aufmerksam. „Was die Organisatoren dieses Kulturfestes auf die Füße gestellt gaben, hat regelrecht Vorbildcharakter, weil es zeigt, dass das Nebeneinander von Kulturen zu einem Miteinander werden kann. Thomas Klingbergs Fotografien sind von einem tiefen Humanismus getragen.“
Im Rahmen der Ausstellung zeigte Reinhold Adam eine DVD Präsentation mit dem Titel „Horst – Schmelztiegel der Nationen“, die den Zuzug ausländischer Mitbürger nach Horst dokumentierte und auch unverblümt die Problematik von einst darstellte. „Noch in den 60er Jahren fand man Schilder an Türen von Krämerläden und Kneipen, die zugezogenen Menschen den Eintritt verweigerten“, erklärte Adam den Zuschauern. Die Präsentation war dramaturgisch in einer Weise aufgebaut, dass die Entwicklung von totaler Ablehnung bis hin zu einem friedlichen Miteinander abbildete, so etwa bei gemeinsamen Demonstrationen gegen die Schließung von Zechen und sich entwickelnde Freundschaften in den Horster Wohnsiedlungen. Am Ende der Präsentation verwies Adam auf das Kulturfest und sprach von einem Idealzustand friedlichen Beisammenseins von Menschen unterschiedlichster Kulturen, Herkunft, Glaubensgemeinschaften und gesellschaftlichen Schichten. „Auf unsere Gemeinsamkeiten müssen wir uns besinnen, unsere Unterschiedlichkeiten respektieren und Andersartigkeit als einen Gewinn begreifen, nicht als etwas Bedrohliches“.
Ja in Horst hat man großartiges Geleistet, auch wenn auf den Fotographien von Thomas Klingberg alles so leicht und selbstverständlich erscheint – im Hintergrund wurde richtig harte Arbeit geleistet. „Die Durchführung des Kulturfestes war kein Selbstgänger“, sagt Erdogan. „Bürokratische Herausforderungen, Selbstdisziplin, organisatorische und menschliche Rückschläge – wir haben all das durchgemacht und Erfahrungen sammeln können, die wir gerne weitergeben möchten“.
Auszug aus
Am Ende aber hat sich die Mühe gelohnt. „Es sind viele Freundschaften entstanden und vor allem aber ist das Bewusstsein vieler Menschen dahingehend gestiegen, welchen kulturellen Reichtum unser bunter Stadtteil bietet“, so Huseyin Erdogan. Wir möchten auch anderen Stadtteilen und Gemeinden Mut machen, dass es möglich ist, in Eigenregie etwas auf die Beine zu stellen, was Menschen näher zueinander führt, ein Wir-Gefühl schafft. So wie wir in Horst.
Autor:Heinz Kolb (SPD aus Gelsenkirchen |
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