Kinokultur
Heimatkino

Die Filmemacher Daniel Huhn (v.l.), Stefan Kreis und Benjamin Leers bei der Filmpremiere in Gelsenkirchen.  | Foto: LWL/Köster
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) dokumentiert mit Unterstützung des Regionalverbandes Ruhr und der Kulturstiftung Masthoff in dem Film "Heimatkino" die sich wandelnde Kinokultur im Ruhrgebiet. Daniel Huhn, Stefan Kreis und Benjamin Leers beleuchten in dem Film in einer Reihe von Episoden den Untergang und die Wiederauferstehung der Orte, die Filme zu einem Kinoerlebnis gemacht haben und immer noch machen.

"Dabei präsentiert unser Film ganz unterschiedliche Formen der Kinokultur", sagt Filmemacher Daniel Huhn: "Vom Auto- und Bahnhofskino über Filmclubs und anspruchsvolle Programmkinos bis zu den großen Lichtspieltheatern. Und er lässt die zu Wort kommen, die Kinokultur bis heute mit Leben füllen."
Seit über 100 Jahren gibt es in Westfalen "Kinemathographen-Theater", wie sie in den Anfängen hießen. Seitdem haben Kinos ganzen Generationen Unterhaltung und Zerstreuung geboten, aber auch die geistige und kulturelle Entwicklung vieler Menschen mitgeprägt. "Gerade im Ruhrgebiet waren Kinos neben Trinkhallen, Schrebergärten und Fußballplätze lange Zeit ein fester Bestandteil der Alltagskultur. Wo heute noch ein paar Multiplexe stehen und manche Programmkinos ums Überleben kämpfen, existierten in den 1950er Jahren zwischen Duisburg und Dortmund, Hamm und Hagen hunderte von Kinos", so Hahn.
Dabei hatte das Kino als Kulturgut lange Zeit einen schweren Stand: Am Anfang haftete ihm in den sogenannten bürgerlichen Kreisen ein ausgesprochenes Schmuddel-Image an. Die Unkontrollierbarkeit der verdunkelten Kinosäle und die angeblich gesundheitsschädigenden Folgen der flimmernden Bilder mobilisierte vor allem bei Jugendschützern heftige Gegenwehr. Seit den 1960er Jahren sind es nicht mehr solche Bedenken, die dem Kino das Leben schwermachen, sondern eher technische Entwicklungen: zunächst der Siegeszug des Fernsehens, dann das Aufkommen der VHS-Kassetten und später von DVD und Beamer, seit einigen Jahren der Siegeszug der bewegten Bilder im Internet: Youtube und Netflix lassen grüßen.
"Trotzdem hat sich das Kino bis heute seine Faszination bewahrt - und sich immer wieder neu erfunden", sagte Prof. Dr. Markus Köster, Leiter des LWL-Medienzentrums für Westfalen, bei der Premiere des Films "Heimatkino. Kinokultur im Ruhrgebiet" in der Schauburg in Gelsenkirchen. "Der Film 'Heimatkino' ist eine Liebeserklärung an das Kino als kulturellen Ort - nicht nur im Ruhrgebiet. Mit der DVD-Edition machen wir ihn einem breiten Publikum und auch für die Bildungsarbeit zugänglich."
Die DVD ist ab sofort für 14,90 Euro bestellbar über den Internetshop http://www.westfalen-medien.lwl.org oder per Post an das LWL-Medienzentrum für Westfalen, Fürstenbergstraße 13-15, 48147 Münster.

Die Filmemacher Daniel Huhn (v.l.), Stefan Kreis und Benjamin Leers bei der Filmpremiere in Gelsenkirchen.  | Foto: LWL/Köster
Der LWL hat den Dokumentarfilm "Heimatkino" über die Kinokultur im Ruhrgebiet jetzt als DVD herausgegeben. | Foto: LWL/Hahn
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Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen

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