Grundschüler erzählen auf der Bühne

Mit Spaß und sehr lebendig präsentierten die Schüler der Klassen 4a und  4b der GGS Dörmannsweg im Consol-Theater, was sie von Profierzählern gelernt hatten.
  • Mit Spaß und sehr lebendig präsentierten die Schüler der Klassen 4a und 4b der GGS Dörmannsweg im Consol-Theater, was sie von Profierzählern gelernt hatten.
  • hochgeladen von Silvia Dammer

Erzählfrühling-Projekt „Ohrenspitz und Zungenschlag“ präsentierte sich

„Ich hatte ein bisschen Angst“, sagte Hacer. „Och, das war nicht schwer“, meinte Mercan. Fenja, Lea und Jill fanden es aufregend und cool. Die Mädchen waren fünf der insgesamt 41 Schüler und Schülerinnen der Gemeinschaftsgrundschule Dörmannsweg hatten gerade ihre Feuertaufe als Erzähler im Consol Theater erlebt.

Eltern, Großeltern und die dritte Klasse der GGS Dörmannsweg applaudierten, als der Fischerssohn die schöne Königstochter endlich heiraten durfte, nachdem er sich so listig unter ihrem Stuhl versteckt hatte, dass sie ihn trotz ihres Zauberbuches nicht finden konnte. Genauso gefiel dem Publikum der englische Schwank vom faulen Jack, der alles falsch machte und so ein schönes Mädchen zum Lachen brachte, dass er sie schlussendlich zur Frau bekam.

Seit vier Monaten Erzählen geübt

Seit Januar hatten die Kinder mit ihren Lehrerinnen Britta Huhn (4a), Caroline Woelk (4b) und den beiden Erzählern und Theaterpädagogen Melody Reich und André Wüfing gearbeitet, um die Geschichten vom Fischerssohn und vom faulen Jack so erfolgreich auf der Bühne präsentieren zu können.

Im Rahmen des Erzählfrühlings ist das Projekt „Ohrenspitz und Zungenschlag“ eine Neuerung, so André Wülfing. Er und Melody Reich sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis, obgleich die Zeit für die Arbeit mit den Kindern sehr kurz war.
Seit Januar hatten die beiden Erzählkünstler in den Klassen zunächst verschiedene Märchen und Geschichten präsentiert, um den Kindern das Erzählen nahezubringen. Danach wurden die Schüler Schritt für Schritt über erzähl- und theaterpädagogische Spiele, Rhythmus-, Klang- und Imaginationsübungen ans eigene Erzählen gebracht.

Alle Schüler sollten erzählen

„Unsere Maßgabe war, alle Kinder, nicht nur die begabten, in das Erzählen einzubinden“, erzählt André Wülfing und Melody Reich ergänzt: „Deshalb erzählten zuerst wir und die Kinder suchten sich aus unserem Repertoire die Geschichten aus, die ihnen am besten gefallen hatten.“
Erzählprojekte in Schulen sind den beiden Erzählkünstlern nicht fremd. In „Lisas Erzählzelt“ hatten beide schon einmal ein solches an der Schule Dörmannsweg angeboten.
Seinerzeit wie heute waren Melody Reich und André Wüfing begeistert vom Interesse der Kinder: „Es war wie ein kleines Wunder, wie die Kinder in das Erzählen gekommen sind, wie sie die Phantasiewelt aufgenommen und auch hinterfragt haben“, so Melody Reich. Dass Fische sprechen, ein Mensch zwischen Wolken hängen, sich auf dem Grund des Meeres verstecken und trotzdem atmen und noch andere Zauberdinge erleben kann, das gäbe es im Märchen. „Die Kinder haben das akzeptiert“, bestätigt Melody Reich. Somit sei die Grundlage für phantastisches Erzählen geschaffen gewesen, wenn auch die beiden Erzähler Grenzen eines solchen Projektes in der Schulstruktur sehen.

Gelungener Einstieg

Dennoch war „Ohrenspitz und Zungenschlag“ ein gelungener Einstieg in das Schüler-Erzähl-Theater. Und die beiden Profi-Erzähler können sich für die Fortsetzung des Gelsenkirchener Erzählfestivals solche Projekte als festen Bestandteil gut vorstellen. Das Projekt, so Wülfing, war in dieser Form möglich, weil auch der Gelsenkirchener Erzählfrühling mit dem neuen Zeitraum ein neues Format bekommen hatte.

Autor:

Silvia Dammer aus Hagen

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