Katholische Christen in St. Hippolytus fordern Neubewertung der Homosexualität
Gottes Segen für alle Menschen

Die katholischen Jugend- und Erwachsenenverbänden sprechen eine Sprache in der Pfarrei St. Hippolytus und zum Zeichen dafür schmücken sie die Pforte mit ihrer Postkartenaktion als Zeichen der Solidarität. Foto: Andrea Ahmann
  • Die katholischen Jugend- und Erwachsenenverbänden sprechen eine Sprache in der Pfarrei St. Hippolytus und zum Zeichen dafür schmücken sie die Pforte mit ihrer Postkartenaktion als Zeichen der Solidarität. Foto: Andrea Ahmann
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Seit der Stellungnahme und dem Verbot der Segnung gleichgeschlechtlicher Paare durch die Glaubenskongregation in Rom haben sich alle katholischen Jugendverbände, wie DPSG, KjG und Messdiener, und die Erwachsenenverbände, wie Kolping und kfd, der Pfarrei St. Hippolytus dem Wort des Essener Ruhrbischofs, Dr. Franz-Josef Overbeck, angeschlossen.

Der Ruhrbischof schrieb am 21. März allen Pfarreien der Diözese einen Brief, indem er sich auf die zahlreichen Rückmeldungen vieler Seelsorger bezieht, die man „nicht mehr ignorieren darf.“
Nach dem Verbot der Segnung gleichgeschlechtlicher Paare durch die Glaubenskongregation im Vatikan vom 15. März regt Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck eine Neuorientierung der Kirche bei diesem Thema an. Die kirchliche Lehre verlange „dringend eine erweiterte Sichtweise auf die menschliche Sexualität“, schreibt Overbeck in dem Brief an alle Pfarreien im Bistum Essen. Es brauche „eine ernsthafte und zutiefst wertschätzende Neubewertung der Homosexualität“.
Overbeck ruft die Katholiken dazu auf, nicht „fundamentalistischen Versuchungen“ zu erliegen. Es gehe „– bei aller Wertschätzung von Schriftzeugnis, Lehramt und Tradition – um die Übersetzung der Zeichen der Zeit, die von den Anfängen des Christentums an helfen, die gesamte Tradition als ein lebendiges Geschehen zu begreifen“.
Auch Generalvikar Pfeffer hatte sich zuletzt mehrfach mit deutlichen Worten gegen das Segnungsverbot gewandt.

Der Segen als Schutz für den gemeinsamen Weg


Pastor Bernd Steinrötter sieht sich in dieser Angelegenheit als einen Brückenbauer. "Ich möchte dazu beitragen, dass sich Kirche nicht abgrenzt und nicht abschottet und damit Brücken einreißt, was zur Abkehr der Menschen von der Kirche führen könnte", erklärt der katholische Pastor seine Intention, wenn er gleichgeschlechtlichen Paaren den Segen anbietet, statt ihn zu verweigern. Dabei ist Steinrötter selbst überrascht von er Resonanz, die seine offenen Worte gefunden haben und auch ein bisschen stolz, wenn er sagt: "Die Diskussion, die hier angestoßen wurde, setzt ein gutes Zeichen aus Gelsenkirchen vielleicht nicht in die Welt, aber die Region."

Protestkartenaktion in St. Hippolytus

Um vor Ort ein Bewusstsein für diese Thematik zu schaffen und damit Menschen mit einer homosexuellen Orientierung sich nicht (mehr) gekränkt und verletzt fühlen müssen, haben alle Verbände gemeinsam eine Postkartenaktion gestartet, die an der Hippolytuskirche in Horst und an der Liebfrauenkirche in Beckhausen zu sehen ist.
Mit diesen Karten, die zur Mitnahme gedacht sind, möchten die jungen und älteren aktiven Katholiken zum Nachdenken und zur Diskussion anregen. Die Verbände werden sich ebenfalls in der nächsten Zeit kritisch und kontrovers in ihren Gruppen auseinander setzen.

Diözesanrat stützt Bischof und Generalvikar

In der Frage der Segnung gleichgeschlechtlicher Paare stellt sich der Diözesanrat der katholischen Frauen und Männer im Bistum Essen an die Seite von Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck und Generalvikar Klaus Pfeffer: „Gott liebt und segnet alle Menschen. Wenn Menschen ihre von Liebe und Verantwortung getragene Partnerschaft unter seinen Segen stellen wollen, kann die Kirche den Segen nicht verweigern“, betonen die beiden Vorsitzenden Klaudia Rudersdorf und Björn Krause in einer Stellungnahme zu dem in der vergangenen Woche von der Glaubenskongregation im Vatikan verkündeten Verbot der Segnung homosexueller Paare.
„Als Vorsitzende des Diözesanrates der katholischen Frauen und Männer im Bistum Essen – und mit großer Unterstützung aus allen Untergliederungen des Diözesanrates – wenden wir uns entschieden gegen das Verbot aus Rom“, schreiben Rudersdorf und Krause und betonen: „Wir unterstützen alle Seelsorger, die öffentlich zu ihrer Segnungspraxis stehen. Sie handeln damit nicht nur im Einklang mit ihrem Gewissen, sondern haben die volle Rückendeckung einer großen Mehrheit der Katholiken.“
„Ausdrücklich begrüßen wir die Stellungnahmen der Bistumsleitung im Bistum Essen – namentlich unseres Bischofs Dr. Franz-Josef Overbeck und unseres Generalvikars Klaus Pfeffer“, heißt es in der Erklärung weiter. „Wir ermutigen sie und fordern auch von anderen kirchlichen Autoritäten eine vorbehaltlose Unterstützung ihrer Mitarbeiter“, so Rudersdorf und Krause. SiSo "Dieser Segen soll die Paare unter den Gottes Schutz für ihren gemeinsamen Weg stellen." Bernd Steinrötter,
Pastor St. Hippolytus

Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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