GIRLS ROCK! Die erste Mädchen-Musik-Akademie findet in Gelsenkirchen statt
Auch Frauen machen gute Musik. Leider wird das im Berufsfeld „Musiker“ fernab aller Sängerinnen-Klischees oft nicht wahrgenommen. Das soll sich ändern. Beginn der Revolution: 1. September 2012.
Talentierte Mädchen, die sich im Beruf „Musikerin“ etablieren wollen, sehen sich oft unüberwindbaren Hürden gegenüber auf ihrem Weg nach oben. Das Berufsbild wird immer noch von Männern dominiert. Das Mädchenzentrum Gelsenkirchen e.V., in Kooperation mit der Fachstelle für interkulturelle Mädchenarbeit, wollen dies ändern. Sie wollen junge, musizierende Frauen unterrichten, vernetzen, stärken. Deshalb findet während der Herbstferien die erste NRW-Mädchen-Musik-Akademie in Gelsenkirchen statt.
Am Samstag, 1. September, findet im Kulutrraum „die flora“, Florastraße 26, ein Informations- und Anmeldetag hierfür statt. Mädchen aus ganz NRW sind eingeladen, sich über die Akademie zu erkundigen, genauso wie über das Berufsbild Musikerin, sich gegenseitig und die Dozentinnen kennenzulernen und bei der Anmeldung individuelle Bedürfnisse (barriefreier Zugang, Betreuung, Essen, Kinderbetreuung) zu klären. Das Angebot richtet sich an alle jungen Frauen zwischen 16 und 22 Jahren, die ein Instrument beherrschen und professionelle Ambitionen haben. An diesem Tag wird es auch die Möglichkeit zur Aufnahme von Demo-Material geben, welches für enie Anmeldung zur Akademie erwünscht ist.
Erste Mädchen-Musik-Akademie findet statt
Die Mädchen- Musik-Akademie selbst findet in den Herbstferien, von Mittwoch, 10., bis Samstag, 13. Oktober statt. Die Stadt Gelsenkirchen stellt hierfür die Räumlichkeiten der Jugendeinrichtung am Bauspielplatz, Bochumer Straße 214, zur Verfügung, Consol Theater und Kulturraum die flora stellen die Proberäume.
Neben musikalischem Unterricht und Jam Sessions wird den Teilnehmerinnen ein Programm rund um das Thema „Musikerin als Beruf“ geboten: Seminare zu Musik- und PR-Management, Ton- und Aufnahmetechnik, sowie Kurse im Texten und Komponieren. Auch der Beruf DJane wird vorgestellt. Am letzten Tag der Akademie, Samstag, 13. Oktober, findet die große Abschlussveranstaltung statt, zu der alle interessierten Zuschauer eingeladen sind.
Gemeinsam musizieren, leben, netzwerken
An vier Tagen sollen die jungen Frauen gemeinsam leben und musizieren. Damit das Projekt nachwirkt, wird ein besonderer Schwerpunkt auf netzwerken und lebendigen Austausch gesetzt. Namenhafte Mentorinen zeigen den jungen Musikerinnen, wie man es trotz Geschlechtsvorurteilen im Musikbusiness schaffen kann: Danja Atari, Katrin Remmert, Emmy the Great und Doctorella.
Das Angebot soll auch bei der Inklusion helfen, denn behinderte Musikerinnen werden oft aus dem bestehenden System ausgeklammert; so geschehen bei einer blinden Pianistin, die nun teuren Privatunterricht nehmen muss, statt an einer Musikschule gelehrt zu werden.
Musikerinnen mit Migrationshintergrund fehlt oft die Vernetzung mit anderen Musikern - auch sie sollen mit diesem Projekt gefördert werden.
Im Fokus: Ergebnisse und Nachhaltigkeit
Wichtig ist den Organisatoren vor allem eins: sie wollen keine Nische schaffen, sondern den Mädchen helfen, sich im Musikbusiness neben Männern zu etablieren. Denn oft ist gerade das Nischendenken und der „Schutzraum Mädchenband“ den jungen Musikerinnen selbst ein Dorn im Auge: Sie wollen in gemischten Bands spielen, oder sich als Solokünstlerinnen etablieren. Damit auch weibliche Musiker teilhaben können am großen Musikindustrie-Kuchen.
Das Angebot ist kostenlos, lediglich Essenskosten für die vier Tage müssen aufgebracht werden - am Geld soll es, laut Organisatoren, nicht scheitern. Weitere Informationen gibt es auf www.mädcheninderpopmusik.de oder direkt beim Mädchenzentrum Gelsenkirchen e.V., Liboriusstraße 40.
Autor:Deborrah Triantafyllidis aus Gelsenkirchen |
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