Barockorchesters in Westfalen
Gesund sein kann ja jeder - Hypochondrie in der Musik: Dem Geck hilft nur eines – das Freudenhaus.
Gelsenkirchen/Horst. Wenn man sich Gedanken darüber macht, wie ein Konzertprogramm aussehen soll, spielt Gesundheit und Krankheit eigentlich keine Rolle. So beginnt das Konzert des Barockorchesters in Westfalen caterva musica am 27. Februar.2022 um 17:00 Uhr im Schloss Horst, Gelsenkirchen auch ganz „klassisch“ mit einer Ouvertüre von Georg Philipp Telemann. Die Auswahl ist groß, denn Telemann hat über 100 von diesem Genre geschrieben.
Doch nach diesem “unverfänglichen” Anfang ändert sich alles: Es folgt von Jan Dismas Zelenka „Hypochondrie“ – ein Werk in dem „Der eingebildete Kranke“ musikalisch vorgestellt wird. Blutiger wird es in Marin Marais „Le tableau de l´opération de la taille“ – die Gambe beschreibt mit Unterstützung des Basso continuo eine Blasensteinoperation! Hoffentlich geht es nicht zu blutig zu!
Danach ist nun wirklich eine Erholung nötig, und man genießt diese - Im Barock wohl hoch zu Ross, heute im Konzert mit einem kleinen Glas Sekt - bei den „Balletti per il Carnuale” von Pavel Josef Vejvanovsky.
Bei Antonio Vivaldi wird es dann wieder unruhig: „L´Inquietudine“ wird hoffentlich bei den Zuhörern nicht zu viel das Gefühl der Besorgnis und Aufregung hervorrufen und uns alle in einen „Unruhezustand“ versetzen.
In der anschließenden Ouvertüre beschreibt Telemann einige Krankheiten so überzeugend, dass man die Beschwerden praktisch selber spüren kann – sei es die Gicht, jegliche Form von eingebildeter Krankheit oder einfach der hyperaktive Geck. Telemann bietet aber auch gleich die „Medizin“ an: bei Gicht hilft eine Postfahrt, bei Einbildung nur noch heldenhaftes Ertragen. Dem Geck hilft nur eines – das Freudenhaus.
Auf einen Blick:
Veranstaltung:
Gesund sein kann ja jeder - Hypochondrie in der Musik
1. Konzert der Reihe WESTFALEN BAROCK 2022
Am 27.Februar. 2022
Beginn: 17:00 Uhr
Veranstaltungsort:
Schloss Horst, Turfstr. 21, 45899 Gelsenkirchen
Livestream:
https://caterva-musica.de/online-musikzimmer/
Programm:
Georg Philipp Telemann (1681–1767) – TWV55:D18
Jan Dismas Zelenka (1679–1745) – Hypochondrie
Marin marais (1656–1728) – Le tableau de l’opération de la taille
Pavel Josef Vejvanovsky (1640–1693) – Balletti per il Carnuale
Antonio Vivaldi (1678–1741) – RV234 L’Inquietudine
Georg Philipp Telemann (1681–1767) – TWV55:D22
caterva musica mit
Elke, Wolfgang und Katharina Fabri – Violine
Magnus Döhler, Michael Glatz – Viola
Imola Gombos – Violoncello, Viola da Gamba
Jörg Lühring – Violone
Hans-Heinrich Kriegel, Benjamin Völkel – Oboe
Rainer Johannsen – Fagott
Friedemann Immer, Pedro Henrique de Souza Rosa, Sanae Kimata – Trompete
Frithjof Koch – Pauke
Lucius Rühl – Cembalo
Yuichi Sasaki – Laute
Joachim Gresch – critischer musikus
Eintritt:
18.-/15.- AK, 16.-/13.- VVK
Für den Konzertbesuch ist ein 2 G- Nachweis erforderlich.
Weitere Informationen:
Autor:Heinz Kolb (SPD aus Gelsenkirchen |
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