Geschichten nach Athen tragen

Die Gelsenkirchener Delegation der Lessing-Realschule reiste im November nach Athen. Schülerin Nina Möninghoff mit ihren Lehrern Ismail Soylu, Constanze Schillo, der Projektleiterin Sabine Simonse und der Schülerin Melina Plaschke aus der Logogruppe. Fot
  • Die Gelsenkirchener Delegation der Lessing-Realschule reiste im November nach Athen. Schülerin Nina Möninghoff mit ihren Lehrern Ismail Soylu, Constanze Schillo, der Projektleiterin Sabine Simonse und der Schülerin Melina Plaschke aus der Logogruppe. Fot
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GE. „Grenzen aufheben durch geheimnisvolle Geschichten“, so lautet das Motto des Comeniusprojekts, an dem die Gelsenkirchener Lessing-Realschule gemeinsam mit vier weiteren europäischen Schulen arbeitet.
Auf Englisch unterhalten sich die Schüler aus Riga (Lettland), Zywiec (Polen) Trabzon (Türkei), Athen und Gelsenkirchen, wenn es zur Zusammenkunft kommt.

Von Denise Klein und Harald Gerhäußer

Denn Ende November reisten die ersten sechs Lessing-Botschafter für vier Tage nach Athen zur dortigen Gastgeberschule, dem Gymasium Alexander der Große. Drei Lehrer und drei Schüler durften am Auftaktbesuch teilnehmen. Schülerin Nina Mönninghoff, Schülerin Melina Plaschke und Schüler Steven Ruschemeyer bildeten mit Lehrerin und Projektleiterin Sabine Simonse, Lehrerin Constanze Schillo und Lehrer Ismail Soylu die deutsche Delegation.
Zwei Jahre lang werden bei Besuchen untereinander mit vorheriger intensiver Arbeitsphase die Bauwerke in den beteiligten Städten die Grundlage für Geschichten und Illustrationen bilden. Die Schüler und Schülerinnen sollen den Geheimnissen der Gastgeberstädte auf den Grund gehen, hinterfragen,Verborgenes entdecken.
Der sekundäre Vorteil: Die Kinder in ihren Heimatstädten setzen sich bewusst und mit neuem Blick mit der eigenen Heimat auseinander, die sie den Gästen später präsentieren. Und so wird geforscht, fotografiert, dokumentiert, erfunden, gemalt, geschrieben, gedichtet und Theater gespielt.
Europa soll durch das Comeniusprojekt im Unterricht erfahrbar gemacht werden. Der Schüleraustausch dient neben den Fremdsprachenkenntnissen auch dem Erwerb von sogenannten Schlüsselkompetenzen im Umgang mit den Kulturen anderer EU-Staaten sowie der persönlichen Entfaltung der Schüler und nicht zuletzt sollen die Beschäftigungschancen verbessert werden.
Das Projektziel von Comenius ist es, dass bis 2010 mindestens drei Millionen Schüler an solchen länderübergreifenden Bildungsangeboten teilnehmen können. Nicht nur für die Schüler ist es eine Herausforderungen, sondern auch die Schulen und Lehrer mussten erst auf den europabezogenen Unterricht durch Fortbildungen eingestellt werden.
Wie der Antrittsbesuch der Gelsenkirchener in Athen zeigt, lohnt sich das Unterfangen. Denn die drei Realschüler sind getreu ihres Projektmottos mit geheimnisvollen Geschichten zurückgekehrt. Ihren Mitschülern können sie nun erzählen, wie der Schulalltag und das Leben in Griechenland sind.
Aber sie haben auch einen Eindruck des Ruhrgebiets in Athen zurückgelassen. Der Zehntklässler Steven Ruschmeyer zeigte eine selbst erstellte Internetpräsentation über das Ruhrgebiet, Gelsenkirchen und die Lessing-Realschule. Dabei sei auffallend gewesen, wie gut die Schüler mit der Gemeinschaftssprache Englisch auskamen. Und dies, obwohl sie die einzigen Realschüler des Projekts sind. Alle übrigen beteiligten Schulen sind Gymnasien.
In den letzten Wochen ist auch ein gemeinsames Logo entstanden. Schüler aus Polen machten dafür einen Entwurf, die anderen durften abstimmen. So auch Melina Plaschke aus der neunten Klasse, die sich im Logo-Team engagiert.
Nun geht es weiter mit den Vorbereitungen auf die nächste Besuchsrunde. Von Ende März bis Anfang April empfängt die Lessing-Realschule Schüler und Lehrer aus Athen, Riga, Trabzon und Zuwiec. Dort werden wieder Geschichten entstehen. Den Erzählstoff sollen die Gäste auf der Erkundungstour der Siedlung Resser Mark, der Glückauf-Kampfbahn, der Bleckkirche, des Schlosses Horst und des Geländes der ehemaligen Zeche Rheinelbe sammeln.

Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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