Gelsenkirchener Stadtentwicklung als Bürger-Kunst-Projekt
Gesprächsreihe RESTAURANT im Rahmen von Archipel In√est:
Gesucht werden 30 Bürger, die etwas für ihre Stadt übrig haben!
Bewerben Sie sich und werden Sie Teil der aktuellen Kunstaktion in Gelsenkirchen ! Erforderliche Voraussetzungen: Sie haben Gesprächstalent, sind aufgeschlossen für Vieles, speisen gerne in zwangloser Umgebung und wollten schon immer mal selbst Kunst machen und Teil eines Kunstwerkes werden. Falls dies auf Sie zutrifft, sind Sie eingeladen, sich mit Gleichgesinnten zur Kunstaktion in der Form eines moderierten Tischgesprächeszu treffen, initiert von Urbane Künste Ruhr und kuratiert von KUNSTrePUBLIK.
Das Kollektiv KUNSTrePUBLIK aus Berlin denkt Stadtentwicklung radikal neu. Abseits von ökonomischen und wirtschaftlichen Vorgaben werden im Vestischen Kreis und den angrenzenden Städten utopische Möglichkeiten der Nutzung öffentlichen Raumes erprobt. Zu diesem Zweck definieren KUNSTrePUBLIK klar begrenzte Sondernutzungszonen im Stadtgebiet – die Inseln des Archipel In√est.
Ein Projekt von Archipel In√est ist die Gesprächsreihe RESTAURANT über das Übriggebliebene. Die von der KUNSTrePUBLIK eingeladene Künstlergruppe Kulturmassnahmen bemüht sich um eine spezielle Variante von Resten vom 12. bis zum 17. September 2013 täglich um 19 Uhr im Urbane Künste Ruhr Salon am Bahnhofsvorplatz 4 in Gelsenkirchen.
Kulturmassnahmen, bestehend aus den Berlinern Boris Jöns, Sebastian Orlac und Thorsten Schwarz, initiieren eine Gesprächsreihe der besonderen Art: Mit dem Projekt RESTAURANT soll ein Ort geschaffen werden, an dem mit Resten umgegangen wird.
Haben Sie etwas übrig?
„Der Umgang mit Resten ist für die Gesellschaft ein wichtiges Thema. Etwa, wenn man an die Überreste der Bergbauregion entlang der Ruhr denkt. Schließlich wird man ein ganzes Gebiet nicht einfach entsorgen können. Man überlegt, wie es weitergehen könnte. So sind zum Beispiel aus ehemaligen Zechen Parks gewachsen. Oder Industriebauten in Bildungs- und Kulturstätten umfunktioniert worden.
Wir suchen Menschen, die Lust und Ideen für die Verwertung von Resten haben“, erläutert Thorsten Schwarz von Kulturmassnahmen.
An sechs aufeinanderfolgenden Abenden werden jeweils fünf Gäste gebeten, in ihren Vorratsschränken nach verwertbaren Lebensmittelresten zu schauen und diese mitzubringen. Gemeinsam mit den anderen Gästen wird entschieden, wie die Reste zu einem schmackhaften Menü kombiniert werden können. „Beim Beratschlagen über das zu kochende Menü lernt man sich gut kennen und kommt in eine kreative Gesprächslaune“, ergänzt Boris Jöns.
Während die Mahlzeit zubereitet wird, setzen sich die fünf Gäste und ein moderiertes Tischgespräch nimmt seinen Lauf. Die Themen sind so vielfältig wie die Teilnehmer. Es könnte um Fußball gehen, die momentane persönliche Situation oder über Beobachtungen im sich verändernden städtischen Umfeld.
Was ist ein Gesprächsrest?
Bevor das Dessert serviert wird, bitten Kulturmassnahmen die Gäste, einen „Gesprächsrest“ zu definieren. Was damit gemeint ist, erklärt Sebastian Orlac: „Am Ende einer Unterhaltung gibt es immer den Punkt, wo man nicht mehr weiterkommt. Vielleicht liegt es an fehlender Zeit oder mangelndem Fachwissen, es ändert aber nichts an der Tatsache, dass ein gutes und inspirierendes Gespräch stattgefunden hat. Hier fragen wir, an welchem Thema die Gäste des folgenden Abends anknüpfen sollten.“
Die Menschen mit Gesprächstalent
Das RESTAURANT bietet insgesamt 30 Bürgern diese ganz besondere Erfahrung. Boris Jöns: „Wir haben bei den Menschen hier eine besondere Offenheit für Gespräche bemerkt. Dieses ‚Gesprächs-Talent’ ist eine tolle Fähigkeit, die wir zur Entfaltung bringen wollen.“
Bürgerinnen und Bürger aus Gelsenkirchen und Umgebung, die ihr Gesprächstalent beim RESTAURANT unter Beweis stellen wollen, können sich ab sofort einen Platz reservieren.
Um eine interessante und fruchtbare Tischrunde zusammenstellen zu können, bitten Kulturmassnahmen Sie um eine kurze E-Mail über sich und Ihre Motivation, am RESTAURANT teilzunehmen an: restaurant@kulturmassnahmen.de.
Anmeldeschluss ist der 1. September 2013.
Mehr Infos zum Projekt gibt es unter www.kulturmassnahmen.de und www.urbanekuensteruhr.de.
Vom 26. bis 29. September 2013 werden die Sondernutzungszonen des Archipel In√est ihren Forschungsstand an verschiedenen Orten im Vest präsentieren. Als „Quelle“ des Archipels – und damit als Ausgangspunkt für die verschiedenen Erkundungstouren ins Vest – dient der Urbane Künste Ruhr Salon am Hauptbahnhof Gelsenkirchen.
Autor:Dorothea Weissbach aus Oberhausen |
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