Gelsenkirchen goes...Kenia!
Carolin Strandquist erlebt viel während ihres Praktikums auf dem wilden Kontinent
GE. Carolin Strandquist ist nun schon seit einer Weile in Kenia (der Stadtspiegel berichtete) - und begeistert! Die Arbeit, spezialisiert auf Landwirtschaft, macht ihr Spaß, denn sie hilft dabei, die Selbstversorgung einer Schule zu stärken. Auch aus dem Grundstück der Schule ließe sich viel herausholen - wenn das nötige Kleingeld vorhanden wäre.
„Eine erfreuliche Nachricht ist, dass wir einen Fischteich zur Fischzucht bauen dürfen und vom Fischereiministerium in Shimoni nach Fertigstellung 1000 kleine Fische und 540kg Fischfutter umsonst bekommen!“ freut sich Strandquist und erzählt weiter von den Plänen, ein Gewächshaus zu bauen, damit die Pflanzen vor Affen, Wildschweinen und Insekten geschützt sind. Für diesen Plan wurde auch bereits ein Förderantrag geschrieben. Da die Schülerinnen sowohl Frühstück als auch Mittagessen bekommen, müsste nicht mehr alles eingekauft werden. Die Selbstversorgung wäre also zu einem großen Teil geglückt.
Ein weiteres Highlight von Sandquists Woche war die Verteilung der „Calling-Letters“: Die Schüler der Abschlussklasse der Primary Schools (entspricht in Deutschland der Klasse 8) haben letztes Jahr ihre Examen geschrieben und seit letzten Montag liegen die Ergebnisse vor. Gemeinsam mit einem Lehrer der Diani Maendeleo Academy (DMA) fuhr die Gelsenkirchenerin zu drei Schulen, um sich die Ergebnisse vorlesen zu lassen. Anhand der Ergebnisse wurde selektiert, wer eine Einladung (Calling-Letter) zum Besuch der DMA erhält.
„Ein Problem in diesem Distrikt hier, der Kwale heißt, ist die schlechte Bildung. Bei den Examen können 500 Punkte erreicht werden, ab 250 Punkten gilt das Examen als bestanden. In Kwale ist es nun so, dass 250 Punkte schon ein sehr gutes Ergebnis sind. Durch die Armut leidet die Bildung enorm“, erklärt Sanquist.
Am Samstag fuhr die Gelsenkirchener Standesbeamtin mit dem Interact-Club, die Jugendorganisation der Rotarier, in ein Krankenhaus in Tiwi. Dort haben die Schülerinnen die Umgebung des Krankenhauses gesäubert. „Dabei musste ich feststellen, dass es in keinster Weise mit einem deutschen Krankenhaus vergleichbar ist. Alleine die Optik erinnert nicht im Entferntesten an ein Krankenhaus“, war Sandquist erstaunt. Alleine der äußere Anblick der zwei Ambulanzen ließ die Deutsche Schlimmes vermuten.
Auch davon, dass circa die Hälfte aller Autos die auf Kenias Straßen fahren nicht beim TÜV durchkommen würden, ist Strandquist überzeugt: „In besonders schlimmen Zustand sind die Matatus, Massentaxis für offiziell 14 Personen - viel mehr, wenn die Polizei nicht hinschaut. Allerdings ist es eine sehr günstige Möglichkeit der Fortbewegung, die ich auch öfter in Anspruch nehme.“
Auch im Haller-Park war Strandquist schon. Hier laufen Affen frei umher, vor denen man seine Brotzeit in Sicherheit bringen muss, aber dafür kommt man ganz nah an die Tiere heran; zum Beispiel können Giraffen mit der eigenen Hand gefüttert werden. „So nah kommt man Giraffen selbst bei einer Safari nicht. Die Riesenschildkröten, die bis zu 300 Jahre alt werden können, laufen auch frei im Park umher. Sie mögen es sehr gerne, am Hals und Kopf gestreichelt zu werden. Dann strecken sie ihren Hals ganz weit raus!“, berichtet die Gelsenkirchenerin.
Die ruhigen, aber dennoch sehr gefährlichen Nil-Krokodile laufen natürlich nicht frei im Park, können aber bei der Fütterung beobachtet werden.
Carolin Sandquist reiste mit der Hilforganistaion „Girl‘s Hope“ nach Kenia, um an der hiesigen Schule zu helfen, die Situation junger Mädchen aus ärmeren Familien zu verbessern.
Autor:Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen |
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