Friedhof in Horst – Nord auch bekannt als „Knochenpark“ erzählt ein Stück Heimatgeschichte.

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Abseits von der Essener Straße im Gelsenkirchener Stadtteil Horst, an der Horst – Gladbecker – Straße nähe Stadtgrenze Gladbeck – Brauck lieg der alte Friedhof Horst – Nord. Im Volksmund auch „Knochenpark“ genannt.
1923 zählte die damalige Landgemeinde Horst gerade einmal 584 Einwohner, als man zwischen der heutigen Turfstraße und der Horst- Gladbecker – Straße einen neuen Friedhof anlegte.

Es war damals der dritte, denn zuvor wurden die Verstorbenen auf dem Kirchhof an der Kapelle auf der Vorburg von Schloß Horst und ca. ab 1755 auf dem Friedhof um die neue Hippolytus-Kirche an der Burgstraße (heute ungefähr dort wo sich heute Autohaus Kleinebrink befindet) beerdigt worden.
Im Jahr 1888 erhielt der Friedhof auch einen evangelischen Teil. „Bis 1912 wurde regulär in Horst-Nord beerdigt, bis 1986 durfte noch in Gruften bestattet werden, seitdem ist er gänzlich stillgelegt”,

Am 12. Mai fand ein Ortstermin der Bezirksvertretung West gemeinsam mit Mitarbeiter von Gelsendienst statt. Hier konnte man sich auch davon Überzeugen das der Friedhof außer Dienst, ein Stück Horster Geschichte erzählt.

Hier befindet sich z. B. die Gruft der Familie Eduard Trah, der Patriarch des bekannten Horster Unternehmerfamilie oder weitere Namen, die in Horst ihre Wurzel hatten und heute noch haben.

Aloys van Suntum (Schreinerei Essener Straße); Gregor Steimann, Maschinenfabrikant, der erste, der für Horsts Landwirte Dreschmaschinen baute. Viele Inschriften der Grabsteine sind verwuchert, einige aber gut zu erkennen. Etwa das von Franz Strunden, Sanitätsrat (1863-1933). Er war erster Chefarzt des 1903 erbauten Josef-Hospitals. Oder Julius Grolmann, der um 1900 die größte Fabrik in Horst besaß - eine Maschinenfabrik und Gießerei hinter dem heutigen Hallenbad.

Eine Besonderheit auf dem alt-ehrwürdigen Friedhof, von den Horstern liebevoll „Knochenpark” genannt, ist die Priestergruft. Neun Horster Pfarrer seit Adolf Ketteler, der den Friedhof eingeweiht hatte, fanden dort ihre letzte Ruhestätte, u.a. Wilhelm Marferdingund Propst Wilhelm Wenker, der Retter von Gelsenberg und Ehrenbürger der Stadt. Ganz in der Nähe ist die Schwesterngruft zu finden, wo viele Franziskus-Schwestern, die von 1889 bis 1970 in den beiden Horster Hospitälern Dienst taten, beerdigt sind. Kaum zu entdecken, weil total verrankt, ist nahe der Eisenbahnlinie das evangelische Hochkreuz - eine Rarität auf Friedhöfen.

Wenn hier ein paar Betuchte Horster wenig Geld in die Hände nehmen würden, könnte so mancher alter Stein im neuen Glanz Strahlen.

Autor:

Heinz Kolb (SPD aus Gelsenkirchen

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