„Figurentheater nicht nur für Kinder“
„Puppentheater wird in Gelsenkirchen seit mehr als 40 Jahren gespielt und bildet damit eine kulturelle Marke, einen Beitrag zum vielfältigen Kulturangebot der Stadt und ein Alleinstellungsmerkmal für Gelsenkirchen“, freute sich Kulturdezernentin Annette Berg auf die bevorstehende fünfte Figurentheaterwoche Gelsenkirchen.
Mit genauen Zahlen wartete Festivalleiter Hans-Joachim Siebel auf, der schon die Puppenspieltage im Revierpark Nienhausen begleitete. Er schilderte, dass im Jahre 1976 der Grundstein für das Puppenspiel in Gelsenkirchen gelegt wurde.
Bis zum Jahr 2008 wurden die Puppenspieltage alle zwei Jahre durchgeführt. Danach wurden sie im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres 2010 ins Märchenerzählfestival integriert und daraus hervor ging die Figurentheaterwoche, die von Samstag, 20., bis Sonntag, 28. Januar, zum bereits fünften Mal in Gelsenkirchen stattfindet.
Ermöglicht wird das Festival durch eine Förderung der Bürgerstiftung Gelsenkirchen. Der Vorsitzende des Stiftungsrates der Bürgerstiftung, Rüdiger von Schoenfeldt, ist selbst ein Freund des Figurentheaters in der in Gelsenkirchen präsentierten Form und erklärte: „Ein Schwerpunkt der Bürgerstiftung liegt auf der Kultur und Kunst. In diesem Rahmen werden sowohl sporadische Einzelprojekte wie auch mittel- bis langfristige Projekte unterstützt und eines davon ist die Figurentheaterwoche Gelsenkirchen. Bei einer round about 90-prozentigen Auslastung des Festivals erscheint es uns sinnvoll und förderungswürdig und wird darum seit 2010 alle zwei Jahre von der Bürgerstiftung gefördert.“
In diesem Jahr finden die meisten der 17 Veranstaltungen im Consol Theater statt. Allerdings geht man auch neue Wege, wenn es um die Termine für Kindergruppen, wie Kindertageseinrichtungen oder Grundschulen, geht. Denn hier verfährt man eher nach dem Motto „kurze Beine - kurze Wege“ und bietet Aufführungen in den einzelnen Bezirken an.
So werden in diesem Jahr auch das Schloss Horst, das Dietrich-Bonhoeffer-Haus/Stadtteilzentrum Hassel, das Erich-Kästner-Haus in Erle und die „flora“ in Gelsenkirchen-Mitte zu Spielorten der Figurentheaterwoche.
Das Programm richtet sich wie in den Vorjahren in den Vormittagsstunden an Kindergruppen, nachmittags an Familien und Gruppen und im Abendbereich an Erwachsene.
Erwachsene? „Ja, genau. Das Figurentheater ist nämlich kein reines Kindervergnügen, sondern eine ernstzunehmende Kunstsparte. Und ich verspreche Ihnen: Wer es einmal als Erwachsener gesehen hat, der weiß, dass man eintaucht in eine ganz andere Welt, die fantastisch und einfach begeisternd ist“, verspricht Hans-Joachim Siebel.
Als Festivalleiter freut sich Siebel auch darüber, dass in diesem Jahr mit dem „Worlds of Puppets“ aus Island und dem „Théâ´tre de la Pire Espèce“ aus Kanada gleich zwei internationale Theater vertreten sind.
Das isländische Puppentheater spielt mit „Metamorphosis“ ein Stück, das fast ohne Sprache auskommt, dafür aber viele verschiedene Spielarten des Puppenspiels in einer Vorstellung präsentiert. Es ist alters- und zeitlos und wird sowohl für Kinder als auch Erwachsene angeboten.
„Ubu on the table“ ist der Titel des Stückes der Kanadier, die damit ein avantgardistisches Objekttheater im Gepäck haben, das mit wenigen, aber leicht verständlichen Worten Englisch auskommt und sehr erfrischend und bezaubernd daher kommt.
Neu ist in diesem Jahr der „Pupperty Slam“ aus Berlin, zu dem auch ein Workshop im Angebot ist. „Gerade in einer Stadt wie Gelsenkirchen, in der es eine breitgefächerte und hochwertige Poetry Slam-Szene gibt, ist diese Veranstaltung eine große Bereicherung“, freut sich Joachim Siebel.
Das komplette Programm der fünften Figurentheaterwoche Gelsenkirchen findet man im Internet auf www.gelsenkirchen.de/figurentheater, gedruckte Hefte liegen an allen bekannten Auslagestellen in Gelsenkirchen aus. Karten zu den Veranstaltungen, die noch nicht ausverkauft sind, gibt es im Consol Theater unter Telefon 9882282.
Autor:silke sobotta aus Gelsenkirchen |
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