Kunstmuseum
„Faxen“ im Gästezimmer

„Faxen“ nennen die Insassen der JVA Gelsenkirchen ihre Kontaktaufnahme mit dem anderen Geschlecht quer über die, den Frauen- und Männertrakt voneinander trennende, Sportanlage.  | Foto: Lisa Domin
  • „Faxen“ nennen die Insassen der JVA Gelsenkirchen ihre Kontaktaufnahme mit dem anderen Geschlecht quer über die, den Frauen- und Männertrakt voneinander trennende, Sportanlage.
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Das „Gästezimmer“, der kleine Videoraum des Kunstmuseums, Horster Straße 5-7, wird von einem neuen Gast bezogen: Die Kölner Künstlerin Lisa Domin zeigt dort bis zum 1. März eine Videoarbeit, die die bauliche Besonderheit der Justizvollzugsanstalt Gelsenkirchen in den Mittelpunkt stellt.

Männer- und Frauentrakt der Justizvollzugsanstalt sind nur durch einen großen Sportplatz getrennt. Die Künstlerin beschäftigte sich mit den Kommunikationswegen, die sich dadurch ergeben und arbeitete diese in ihrem Video „Faxen“ künstlerisch auf.
„Faxen“ nennen die Insassen die Schriftzeichen, die sie sich über die Gebäudetrakte hinweg zustecken. Der Drang, sich auszutauschen und ein Gegenüber zu haben, das sich auch unter diesen speziellen Bedingungen einen Weg sucht, war für Lisa Domin von besonderem Interesse. Sie führte Interviews mit den „Faxen-Machern“. Diese außergewöhnlichen Gespräche sind nun in ihrer Videoarbeit „Faxen“ zu sehen. Das Ein-Kanal-Video entstand 2018 und dauert 9:11 Minuten.
Das Gästezimmer ist ein winziger Raum auf dem Vorplatz des Museums, der auch außerhalb der Öffnungszeiten einsehbar ist. Zum sechsten Mal ist hier nun ein Gast eingezogen: Bis zum 1. März ist das Video „Faxen“ im Kunstmuseum in Dauerschleife zu sehen.

Autor:

Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen

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