Colosseum Theater Essen: Interview mit Karim Khawatmi, der als Sam auf der Bühne steht

Faszination ABBA beim Musical "MammaMia!"

Wenn das Musical "MammaMia!" vom 8. Mai bis 2. Juni im Colosseum Theater Essen, Altendorfer Straße 1, gastiert, dann steht Karim Khawatmi als Sam auf der Bühne. Der Stadtspiegel sprach mit dem Musicaldarsteller, der eigentlich zu jung für die Musik von ABBA ist...

"Das stimmt zwar, aber als ich fünf oder sechs Jahre alt war, da hatten wir eine Nachbarin, die hat den ganzen Tag ABBA gehört. Damals hat es mich genervt, aber so zehn Jahre später, konnte ich sie dann verstehen", erinnert sich Karim Khawatmi. "Der Wahnsinn, welche Faszination diese Musik immer noch auslöst." Nach seinem persönlichen Lieblingssong aus der Show gefragt, tut er sich schwer. "Das wechselt. Es war lange "Durch meine Finger rinnt die Zeit", aber ich mag auch "Der Sieger hat die Wahl" sehr oder "SOS"."

Karim Khawatmi und Pierce Brosnan

Als Sam spielt Khawatmi sozusagen die Rolle von Pierce Brosnan... Lachend: "So sehe ich das nicht. Erstens kam der Film mit Brosnan ja erst viel später und zweitens spiele ich ja nicht Brosnan, sondern Sam..." Und er schwärmt von den Proben. "Der Regisseur hat uns unsere persönliche Note in das feststehende Grundgerüst einbringen lassen, das war ein tolles Erlebnis. Und bei dieser Arbeit orientiere ich mich nicht an anderen, sondern mache mein Ding." Das Musical gibt es bereits seit 20 Jahren. "Es ist spannend zu sehen, wie oft man auch bei der Neuerarbeitung am Ende wieder bei der ursprünglichen Version landet. Mehr oder weniger ohne dass man es bewusst macht." Und dann ist da ja noch die Musik. "Die Lieder kommen bei allen Generationen an und man wird sie nicht Leid", fasst Khawatmi zusammen.

Gute-Laune-Show

Und das ist auch gut so, denn schließlich ist er mit der Produktion, die jetzt nach Essen kommt, bereits seit einem Dreivierteljahr auf Tour. Wird das nicht langweilig? "Nein, es macht viel Spaß, weil die Show so eine Gute-Laune-Show ist. Und es ist total spannend zu sehen, wie unterschiedlich das Publikum in den verschiedenen Regionen ist. Die Witze funktionieren nicht alle überall, in der nächsten Stadt dann doch wieder, das ist toll." Nach dem bisherigen Lieblingsort gefragt, wird es wieder schwer: "Frankfurt war super, aber München hat auch total gerockt, als Stadt selbst mochte ich auch Köln sehr..."
Und Essen? "Ich mag den Pott und bin immer gern da, habe mal ein Jahr lang in Essen gelebt. Es ist ja auf den ersten Blick nicht die schönste Stadt", sagt Khawatmi und als Münsteraner darf er das vielleicht auch. "Aber wenn man sie erkundet, dann hat sie so viele schöne Ecken." Geht doch. "Vor allem aber mag ich den Menschenschlag im Ruhrpott wirklich sehr, deshalb bin ich immer gern da. Es ist wie nach Hause kommen."
In Wirklichkeit wohnt er in Berlin, da fährt er an jedem freien Tag hin. "Wir nutzen natürlich jede Möglichkeit, die Kleine zu sehen", erzählt er, denn die Donna aus "MammaMia!", Sabine Mayer, ist im wirklichen Leben seine Ehefrau und die gemeinsame Tochter, mit der viel geskypet wird, ist an den freien Tagen das Ziel.
Und wie ist es, mit der eigenen Frau auf der Bühne zu stehen? "Super!" Nicht auch mal nervig? "Nein, das ist es wirklich nicht. Wenn wir auf der Bühne stehen, dann konzentrieren wir uns auf unsere Rollen, egal, ob wir privat gerade genervt sein sollten", erklärt der Musicaldarsteller freimütig. "Und es ist wirklich großartig mit ihr auf der Bühne zu stehen, denn wir fordern uns gegenseitig, achten aber auch auf die Reaktionen des anderen und lernen dadurch immer wieder neue Seiten an uns kennen. Obwohl wir uns privat so gut kennen." Und nach einer "MammaMia!"-Show kann man eigentlich auch nicht mehr genervt sein, dann das Musical versprüht in der Tat gute Laune pur...
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