Gregor Wildförster bricht mit seiner Fotoausstellung eine Lanze für die Frauenwelt
Es lebe die Weiblichkeit
Als ein echter Frauenversteher erwies sich der Fotograf Gregor Wildförster, der seine Ausstellung „Wenn der Vater mit dem Sohne“ in der Stadtteilbücherei Horst eröffnete und dabei dafür plädierte, die von der Werbung suggerierten Frauenbilder nicht als das Schönheitsideal schlechthin anzunehmen.
Eröffnet wurde die Ausstellung durch Jutta Schwichtenberg, die Leiterin der Stadtteilbibliothek Horst, die in der Vorburg des Schlosses an der Turfstraße 21 beheimatet ist. Ihr und ihrem Team dankte der Fotograf ausdrücklich für die Möglichkeit, seine Fotografien und die grafischen Zeichnungen seines verstorbenen Vaters als Werke zweier Horster Jungs hier präsentieren zu können.
„Mit dieser Ausstellung geht ein Traum von mir in Erfüllung“, erklärte der zu Tränen gerühre Gregor Wildförster, der unter den Anwesenden auch seine Mutter, seinen Bruder und seinen Patenonkel und damit den Bruder seines Vaters begrüßte.
„Dabei könnte es kaum einen größeren Kontrast geben als meine schwarz-weiß Fotos und die farbenfrohen geometrischen Zeichnungen meines Vaters. Doch wie Sie sehen, passen die beiden Kunstformen zueinander“, bemerkte der Künstler und erntete dafür einen Applaus der Vernissagebesucher.
Zu den Hintergründen der Ausstellung erklärte der Horster Fotograf, dass er zwar immer schon fotografier hatte, aber als er in eine Depression verfiel, wurde die Fotografie für ihn zum rettenden Anker. Die Krankheit weckte eine bis dahin verschüttete Inspiration in ihm, die ihm hilft, gegen seine Krankheit anzukämpfen.
Sein Vater Josef Müller erlebte einen ähnlichen Kreativitätsschub als er durch eine Krankheit ans Haus gefesselt wurde und nicht mehr im gewohnten Maße am Leben teilnehmen konnte. Müller griff zu Stiften und widmete sich fortan der Erstellung von grafischen, bunten und konsequent abstrakten Zeichnungen.
„Wie man sieht: Kunst verbindet. Und im Falle von mir und meinem Vater wurde uns durch eine schlechte Zeit oder besser eine Krankheit eine Gabe geschenkt, die uns allen negativen Begleiterscheinungen der Krankheit zum Trotz das Leben genießen lässt“, schilderte Wildförster.
Seine schwarz-weiß-Fotografien zeigen sehr oft Frauen mit Rundungen an den passenden Stellen, die sich der Kamera des Fotokünstlers präsentieren und das Auge des Betrachters begeistern. Da gibt es Tattoos, die den gesamten Rücken bedecken, zu sehen oder eine Perlenkette, die sich an üppige Brüste anschmiegt. Oder wie der „Fiddler of Light“, wie Wildförster in der Fotografen-Szene genannt wird, selbst sagt, zeigt er „die Vielfalt menschlicher Schönheit“.
Herausragend sind dabei auch seine „Aphroditen“, ein Foto, das angeregt durch seine Lebensgefährtin entstand und „14 wunderschöne Frauen verschiedenen Alters und unterschiedlicher Statuen als wahre Liebesgöttinnen“ zeigt. Als einziges Werk des Horsters wurden die „Aphroditen“ international mit einem Preis ausgezeichnet.
Gregor Wildförster erklärt: „Jede Frau ist eine Liebesgöttin - unabhängig von Alter, Größe, Statur oder Herkunft. Schönheit ist Vielfalt. Es gibt nicht das eine Schönheitsideal, wie es uns mitunter in den Medien vermittelt wird.“ Die Frauenwelt dankt es ihm und die Jurys huldigen ihm.
Die Ausstellung ist bis Mitte Januar zu den Öffnungszeiten der Stadtteilbibliothek zu besichtigen: montags von 14 bis 19 Uhr, mittwochs von 9 bis 14 Uhr, donnerstags und freitags von 11 bis 13 Uhr sowie von 14 bis 17 Uhr.
Weitere Informationen gibt es unter Telefon 169-6126.
Autor:silke sobotta aus Gelsenkirchen |
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