Orlando Paladino im Musiktheater im Revier
Ein Spiel mit den Gefühlen
![Angelica ist sich ihrer Gefühle aber gar nicht so sicher. Sie liebt Medoro, aber sie möchte Orlando nicht verletzten. Foto: Monika und Karl Forster](https://media04.lokalkompass.de/article/2020/01/31/8/10944768_L.jpg?1580477857)
- Angelica ist sich ihrer Gefühle aber gar nicht so sicher. Sie liebt Medoro, aber sie möchte Orlando nicht verletzten. Foto: Monika und Karl Forster
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Joseph Haydns Oper „Orlando Paladino“ begeistert das Premierenpublikum des MiR „Wenn ihr glücklich sein wollt, liebt immer den, der euch aufrichtig liebt“, so heißt es am Ende von Joseph Haydns „Orlando Paladino". Doch bis dahin erleben die Liebespaare so manche Irrung und Verwirrung der Gefühle.
Begleitet von Bravo-Rufen und Standing Ovations am Ende feierte „Orlando Paladino“ am Sonntag Premiere im Großen Haus des MiR. Dabei beeindruckten die Neue Philharmonie Westfalen unter der Leitung von Werner Ehrhardt ebenso wie das Ensemble.
Die Zuschauer erleben mit "Orlando Paladino" eine Oper, die von tiefen Gefühlen geprägt ist. Da geht es um die große und wahre Liebe, um das Vergnügen der Liebe, die tobende Eifersucht, die Trauer um die eine Liebe und das Glück der wiedergefundenen Liebe.
Musik und Gesang passen sich der jeweiligen Gefühlslage an und die Töne wechseln ebenso schnell wie die Gefühle der Beteiligten. Diese schnellen Wechsel absolvieren die Musiker wie auch die Sänger mit viel Bravour und sorgen so für einen unterhaltsamen wie anspruchsvollen Opernabend.
Regisseurin Jetske Mijnssen und die für die szenische Einstudierung am MiR verantwortliche Claudia Isabel Martin sorgen für ein launiges Geschehen und durch die Begegnung der Protagonisten mit ihrem eigenen Unterbewusstsein für eingängliche und schöne Bilder. Dabei muss man auch der Kostümabteilung und Maske ein hohes Lob aussprechen, denn die „Doubles“ waren mitunter kaum zu unterscheiden von den Originalen.
Bei der Darbietung überzeugte das Ensemble mit Penny Sofroniadou als Angelica, die von Orlando alias Martin Homrich und Medoro, gesungen von Khanyiso Gwenxane, gleichermaßen verehrt wird. Mit seinen erfundenen Heldengeschichten sorgt Petro Ostapenko als Rodomonte für Staunen, während Tobias Glagau als Pasquale und Dongmin Lee als Eurilla für viel Spaß sorgten. Lina Hoffmann begeisterte als Zauberin Alcina, die am Ende dafür sorgt, dass es keine Gewalttaten unter den verschiedenen Liebenden gibt. Und so kann sich das Liebeskarussell in der Bar Romantico noch immer weiterdrehen.
Auch mehr als 200 Jahre nach ihrer Uraufführung hat die Oper nichts von ihrem Charme verloren, denn geliebt wird immer, mal mit mehr und mal mit weniger Erfolg. Dafür hier mit einer wunderschönen Komposition, die durch die Zeit nichts von ihrem Anspruch verloren hat und für viel Kurzweil bei den Zuschauern sorgt. Ein seltener Operngenuss, den man sich am Musiktheater im Revier nicht entgehen lassen sollte.
Es sind nur wenige Aufführungen geplant
Das sind die Termine am Sonntag, 2., 18 Uhr; Freitag, 7., 19.30 Uhr, und Samstag, 29. Februar, 19.30 Uhr. Karten gibt es an der Theaterkasse des MiR, Telefon 4097-200.
Autor:silke sobotta aus Gelsenkirchen |
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