Die tausend Zelte des Ai Weiwei - EMSCHERKUNST.2013

Entlang der Emscher sollen Zelte zur Benutzung der Besucher der "EMSCHERKUNST.2013" aufgestellt werden. | Foto: Gerd Kaemper (Archiv)
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  • Entlang der Emscher sollen Zelte zur Benutzung der Besucher der "EMSCHERKUNST.2013" aufgestellt werden.
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Das Kunstprojekt des chinesischen Künstlers Ai Weiwei für die Ausstellung „EMSCHERKUNST.2013“ vom 22. Juni bis 6. Oktober nimmt konkrete Formen an: eintausend Zelte will der Künstler für die Besucher entlang der Emscher aufbauen lassen.

Der chinesische Künstler Ai Weiwei, der in seinem Heimatland nach wie vor unter Arrest steht, lässt 1.000 einfach gehaltene Zelte mit Platz für bis zu drei Personen anfertigen. Jedes Zelt ist dabei ein Unikat und soll etwas anders gestaltet sein.

Zu dem Projekt gehört auch eine Internetseite, über die zum Ausstellungsbeginn der EMSCHERKUNST.2013 am 22. Juni die Bevölkerung ein Zelt und einen Ort nach Wahl im Neuen Emschertal gegen eine geringe Gebühr reservieren kann - abhängig von der Nachfrage werden auch mehrere Übernachtungen möglich sein. Da das völlig freie Campen nicht erlaubt ist, werden bis zu zwölf Zeltareale in den Städten Gelsenkirchen, Essen, Bottrop, Oberhausen und Dinslaken ausgewiesen.

Zeltlager als Freiluftausstellung

Ai Weiwei versteht seinen Projektvorschlag als eine das gesamte Ausstellungsareal umfassende Installation, zu der die Bevölkerung des Reviers, aber auch alle Besucher der Metropole Ruhr, eingeladen sind. Gleichzeitig erinnern Ansammlungen von gleichartigen Zelten natürlich immer an Flucht und Katastrophen - in den Medien sind sie zu Sinnbildern der globalen Migration geworden. Zum Ausstellungsende sollen die Zelte auf Wunsch des Künstlers dann in einer Lotterie an die Bürger verlost werden, damit sie in der Region verbleiben und dauerhaft an das auf den Sommer 2013 zeitlich beschränkte Kunstprojekt erinnern.

Kritik an der Chinesischen Regierung

Mit dem Titel „Aus der Aufklärung“ reflektiert Ai Weiwei die aktuelle Situation in seinem Heimatland hinsichtlich der Unterdrückung freier Meinungsäußerung durch die chinesische Regierung. Der Künstler bezieht sich auf die historische Zeit der europäischen Aufklärung, sieht im Gegensatz hierzu trotz wirtschaftlichen Aufschwungs des Reichs der Mitte die chinesische Zivilbevölkerung in einem „Zeitalter der Dunkelheit“. Damit stellt er auch einen Bezug zu der großen deutschen Ausstellung „Kunst der Aufklärung“ her, die 2011 in Peking initiiert wurde. Zeitgleich wurde damals Ai Weiwei durch die chinesische Regierung inhaftiert.

EMSCHERKUNST.2013: Vom 22. Juni bis 6. Oktober

Vom 22. Juni bis 6. Oktober findet die nächste Ausstellung EMSCHERKUNST.2013 statt, der Ausstellungsraum ist die Emscher-Insel zwischen Gelsenkirchen und Oberhausen sowie das Emscherdelta bei Dinslaken/Duisburg mit der Mündung des Flusses in den Rhein.

Die internationale Ausstellung EMSCHERKUNST im nördlichen Ruhrgebiet begleitet als Triennale bis 2020 eines der größten Renaturierungsprojekte Europas - den Umbau des Abwasserkanals Emscher hin zu einer natürlichen Flusslandschaft.

EMSCHERKUNST.2013 ist eine Kooperation der Emscher-Genossenschaft, Urbane Künste Ruhr und des Regionalverbands Ruhr. Weitere Informationen unter www.emscherkunst.de

Entlang der Emscher sollen Zelte zur Benutzung der Besucher der "EMSCHERKUNST.2013" aufgestellt werden. | Foto: Gerd Kaemper (Archiv)
Der Chinesische Dissident und Künstler Ai Weiwei hat die Vision, tausend Zelte entlang der Emscher aufzubauen. | Foto: Gao Yuan
Autor:

Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen

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