Chinagarten in Zürich
Der Chinagarten ist ein Geschenk der chinesischen Partnerstadt Kunming an die Zürcher Bevölkerung. Er wurde 1994 eröffnet und wird heute von Grün Stadt Zürich betrieben. Er gehört in die Gruppe der Tempelgärten und ist der ranghöchste Garten außerhalb Chinas.
Im Chinagarten Zürich verbirgt sich eine intensive Auseinandersetzung mit einem der Hauptthemen der chinesischen Kultur: «Drei Freunde im Winter». Gemeint sind damit drei Pflanzen:
Die Kiefer, vom Lebenskampf zerzaust und gebeugt, erscheint als Symbol der siegreichen Tugend.
Der Bambus beugt sich im Wind, zerbricht aber nicht, und ist so Symbol des wahren konfuzianischen Edelmannes.
Die liebliche Blüte der Winterkirsche erscheint als erste noch im Schnee und symbolisiert deshalb das neu aufkeimende Leben.
Der Chinagarten ist ein Gesamtkunstwerk, das Natur, Kunst, Philosophie und Dichtung vereint. Für Chinesinnen und Chinesen sind Bäume und Blumen nicht nur Abbild, sondern auch Quelle der Gefühle und Hoffnungen des Menschen.
Vielfalt und Reichtum der chinesischen Flora sind weltweit unübertroffen. Chinesische Gärten verringern jedoch die natürliche Vielfalt bewusst und konzentrieren sich auf ihre symbolische Essenz. Bäume sind die ruhenden Pole. Blütengehölze zeigen den Wechsel der Jahreszeiten an. Sie wachsen an ausgesuchten Stellen und können zeitweise zur Hauptattraktion des Gartens werden.
Bambus wird gerne als richtiger Wald angelegt, denn er macht den Wind hörbar. Prallen die hohlen Bambusrohre gegeneinander, entsteht ein tiefer, eigenartiger Ton, der in einem chinesischen Garten nicht fehlen darf.
Im Chinagarten Zürich wurden die bestehenden Pappeln in die Gesamtkonzeption des Gartens mit einbezogen. Sie bilden sozusagen das Bindeglied zwischen der früheren Anlage und dem heutigen Chinagarten. Mit ihrem natürlichen Blätterdach spenden sie besonders im Sommer den notwendigen Schatten.
Autor:Hans-Jürgen Smula aus Gelsenkirchen | |
Webseite von Hans-Jürgen Smula |
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