Musical von Andrew Lippa und John August feierte Premiere
"Big Fish" in Gelsenkirchen: Magisches Musiktheater

Den ersten Kuss erhielt Edward Bloom (Benjamin Oeser) von einer Meerjungfrau (Birgit Mühlram). Wahr oder falsch? Foto: Musiktheater im Revier
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  • Den ersten Kuss erhielt Edward Bloom (Benjamin Oeser) von einer Meerjungfrau (Birgit Mühlram). Wahr oder falsch? Foto: Musiktheater im Revier
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Bunt, phantasievoll, berührend: Mit dem Musical "Big Fish" bringt das Musiktheater im Revier sein Publikum zum Lachen und zum Weinen. Und zu anhaltendem stehenden Applaus zum Schluss.

Mit großer Leichtigkeit wechselt Regisseur Andreas Gergen von der leisen Vater-Sohn-Geschichte, die das Stück erzählt, zu den großen Ensemble-Nummern, mit denen die Geschichten des Vaters gezeigt werden.
Denn Handelsvertreter Edward Bloom war immer ein ganz toller Hecht (big fish) - zumindest in seinen eigenen Erzählungen. Seinen ersten Kuss bekam er - natürlich - von einer Meerjungfrau. Eine Hexe sagte ihm voraus, wie sein Tod aussehen wird und seine Heimatstadt befreite er aus den Fängen eines Riesen. Sohn Will hat diese Phantastereien seines Vaters schon als Kind angezweifelt. Doch als sein Vater im Sterben liegt, will er plötzlich wissen, was wahr ist und was nicht...

Wahrheit oder Phantasie?

So spielt sich Benjamin Oeser als Edward Bloom beeindruckend durch ein ganzes Leben: Er ist Teenager, junger Mann, junger Vater, am Ende sterbenskranker Alter und das immer überzeugend. Mit warmer Stimme singt er die oft gefühlvollen Pop-Songs, die aus der Feder von Andrew Lippa stammen, und man möchte nicht nur unbedingt, dass alle seine Geschichten stimmen, sondern hätte auch gern die Narzissen bekommen. Diese sind allerdings für die große Liebe seines Lebens bestimmt: Sandra, die sich von Theresa Christahl dargestellt ebenfalls gewandt durch diverse Lebensalter singt, tanzt und spielt.
Inzwischen hat Sohn Will geheiratet, konnte nicht verhindern, dass sein Vater auch auf seiner Hochzeit seine Geschichten erzählt und wird selbst Vater. Dennis Hupka spielt den bodenständigen Sohn sehr gewinnend, das Bild des nüchternen, realistischen Menschen macht Franz Aigner, der Will als Kind darstellt, perfekt. Bei seiner Spurensuche macht Will manch' überraschende Entdeckung, die ihn seinem Vater näher bringt. Was wäre diese Welt schließlich ohne Phantasie? Und auf diese Welt sollte doch kein Kind verzichten müssen, auch nicht das von Will Bloom...

"Sei der Held Deiner Geschichte"

Mithilfe von Projektionen und ausgeklügelter Theater-Technik (verantwortlich ist Sam Madwar) entstehen auf der Bühne des Musiktheaters die unterschiedlichsten Welten von New York bis Alabama, von der Höhle eines Riesen bis zum Zirkuszelt (sogar mit Akrobatin!). Die Rollen sind vom Riesen Karl (toller Bass: Oliver Aigner) über den Zirkusdirektor Amos (großer Auftritt für Rüdiger Frank) bis hin zu Edwards Widersacher aus Teenager-Tagen Don Price (herrlich nervig: Sebastian Schiller) bestens besetzt. Auch Anke Sieloff als Hexe und als Jugendliebe Jenny Hill weiß einmal mehr für sich einzunehmen.
Das Pop-Musical "Big Fish" auf die Bühne zu bringen und dafür Andreas Gergen als Regisseur zu engagieren, erweist sich als glänzende Idee: Noch zehnmal kann man dieses magische Stück im Musiktheater in Gelsenkirchen erleben, und zwar am 15. und 16. März, 6., 7., 12., 21. und 25. April sowie am 1. und 29. Juni im großen Haus, Karten-Telefon 4097200.

Autor:

Silke Heidenblut aus Essen

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