Empfehlungen der Buchhändler
Bester Lesestoff im Herbst

Das Team der Buchhandlung Junius mit den Büchern, die sie ihren Gästen für diesen Herbst unbedingt ans Herz gelegt haben. Foto: Gerd Kaemper
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  • hochgeladen von Silke Heidenblut

Wenn es draußen kalt wird und eine heiße Tasse Tee besonders gut schmeckt, dann beginnt für viele die wahre Lesesaison: Das Team der Buchhandlung Junius hat natürlich schon gelesen und seine Empfehlungen für den Bücherherbst 2018 ausgesprochen.

19 Werke gaben sie den Besuchern in der vollbesetzten guten Stube mit auf den Weg, so dass auf jeden Fall für jeden etwas dabei war. "Viele unserer Gäste haben sich gleich nach der Veranstaltung für den Herbst versorgt", verrät Buchhändlerin Sabine Piechaczek.
Sie selbst legte den Bücherfreunden mit "Die jüdische Souffleuse" von Adriana Altaras, "Schnee in Amsterdam" von Bernard MacLaverty und "Walter muss weg" von Thomas Raab eine tragisch komische, eine nachdenkliche und eine geistreich hintersinnige Geschichte ans Herz.
Ihr Ehemann Wolfgang Piechaczek setzt mit Melanie Raabes "Der Schatten" auf Spannung, hat aber auch für Freunde schräger, warmherziger und humorvoller Literatur mit Horst Evers' "Es hätte alles so schön sein können" einen Tipp.
Andreas Eschbach ist für den Ideenreichtum seiner spannungsgeladenen Werke bekannt, sein neues Werk "NSA" spielt mit dem Gedanken, was wäre, wenn es im Dritten Reich schon Computer gegeben hätte - Andrea Reichelt empfiehlt das Buch. Genauso wie Karen Duves "Fräulein Nettes kurzer Sommer", das sich mit der Liebes- und Lebenskatastrophe der Annette von Droste-Hülshoff befasst.
Um einen jungen Dichter und einen, der es werden will, geht es in Christian Schnalkes "Römisches Fieber", das ins Jahr 1818 entführt und von Peter Wöhrl favorisiert wird, genauso wie "Königskinder" von Alex Capus, ein Autor, von dem man eigentlich alles lesen muss...
In Christine Dalchers Roman "Vox" hat die US-Regierung angeordnet, dass Frauen nicht mehr als 100 Wörter pro Tag sprechen dürfen, sonst hagelt es schmerzhafte Strafen - eine gruselige (und lehrreiche) Vision, die zu lesen Ute Deelmann anrät. Als "Gegengift" offeriert sie Dörte Hansens "Mittagsstunde", die leisen Humor und großes Einfühlungsvermögen verspricht.
Letzteres beherrscht auch Jane Gardam, die mit "Weit weg von Verona" die Geschichte des Teenagers Jessica im England der Kriegszeit erzählt, was Bettina Edeler empfiehlt. Sie bleibt mit Claire Fullers "Bittere Orangen" in England, die Geschichte eines Sommers, der glücklich enden könnte... Und mit Gianna Molinaris "Hier ist noch alles möglich" empfiehlt Bettina Edeler eine außergewöhnlich erzählte Geschichte einer Nachtwächterin.
Christel Würthen hat den schwarzen US-amerikanischen Autor James Baldwin wiederentdeckt: "Beale Street Blues" - erstmals erschienen 1974 - erzählt vom Kampf gegen die Willkür weißer Justiz und "Von dieser Welt" ist ein Roman mit autobiografischen Zügen, der von dem empfindsamen Jungen aus Harlem erzählt und 1953 erstmals erschien. Außerdem empfiehlt sie "Lempi" von Minna Rytisalo als absolut lesenswert, wenn es auch eine tragische Geschichte aus dem Norden Finnlands ist.
Beate Hillmann machte den Bücherfreunden bei Junius Lust auf "Redwood Love: Es beginnt mit einem Blick", dem ersten Teil einer Trilogie, die sich um Leben und Liebe der Avery Stowe dreht, die nach gescheiterter Ehe mit ihrer autistischen Tochter in das malerische Örtchen Redwood zieht. Sie will keine neue Beziehung, könnte aber sein, dass der Ort Redwood und seine Bewohner das anders sehen. Und mit "Bienenkönigin" von Claudia Praxmeyer preist sie ein Jugendbuch, das das Thema Bienensterben zum spannenden Inhalt macht, an - auch für Erwachsene empfehlenswert.
Es gibt also jede Menge Lesestoff für die kalte Jahreszeit, es muss niemandem langweilig werden. Und sollte es doch jemanden geben, für den nichts dabei war, dann hat das Team bei Junius noch viele weitere Ideen ...

Autor:

Silke Heidenblut aus Essen

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