"Ein Sommernachtstraum" à la Bridget Breiner feiert Premiere im Musiktheater im Revier
Ballett im Revier tanzt in den Sommer

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Das "Nest", wie es Bühnenbildner Jürgen Kirner nennt, zeigt dem Zuschauer, dass er sich gerade im Wald befindet. Dort tanzen auf dem Foto Francesca Berruto und Carlos Contreras sowie Sara Zinna und Louiz Rodrigues.^ Foto: Gerd Kaemper
hochgeladen von Silke Heidenblut

Es ist ihre letzte Produktion als Ballettdirektorin im Musiktheater im Revier: Bridget Breiner erweckt ein letztes Mal in Gelsenkirchen einen Shakespeare-Stoff zum Leben. "Ein Sommernachtstraum" feiert am Samstag, 31. März, 18 Uhr Premiere.

Die relativ komplizierte Geschichte des Elfen-Königs Oberon, der wegen eines Streits mit seiner Königin Titania dieser von seinem Diener Puck einen Zaubertrank verabreichen lässt, der sie zwingt, sich in das erste Wesen, das sie nach dem Erwachen sieht, zu verlieben, ist nur der Anfang. Titania erblickt einen Esel, denn Puck hatte eine Gruppe Handwerker im Wald aus Lust in Tiere verwandelt. Und da sind dann noch die beiden zerstrittenen Liebespaare, die im Wald unterwegs sind und ebenfalls unfreiwillig Oper von Pucks Zauberkünsten werden...
"Die Figurenkonstellation ist wirklich kompliziert", bestätigt Bridget Breiner. "Um sie ohne Worte zu erzählen, muss jeder in jedem Moment genau wissen, welchen Wissensstand er gerade hat." Deshalb habe sie sich genaue Notizen gemacht, um immer auf dem Stand der Dinge zu sein.

Waldmenschen optisch "sehr pur"

Mithilfe der Kostüme und des Bühnenbilds, für das Jürgen Kirner zuständig ist, wird zudem gezeigt, wer wer ist und wo die Geschichte spielt. "Die Stadtmenschen sind normal angezogen, die Waldmenschen kommen sehr pur daher", verrät Kirner, der zum ungezählten Mal mit Breiner zusammenarbeitet. "Außerdem sieht das Publikum ziemlich klar, ob es gerade im Wald oder in der Stadt ist. Die reale Basis muss klar sein, dann kann man anfangen, verrückt zu werden", schmunzelt er.
In der getanzten Variation des Sommernachtstraums sind Obereon/Theseus und Titania/Hippolyta Doppelrollen, die von Paul Calderone und Bridgett Zehr/Lucia Solari getanzt werden. "Das ist keine neue Idee", winkt Bridget Breiner ab. "Der Wald ist die Spiegelung der normalen Welt, deshalb liegt es nahe, die Figuren zu verbinden", meint Dramaturg Stephan Steinmetz. "Wir haben nicht genug Tänzer, deshalb bietet es sich an", lächelt die Ballettdirektorin, die im Sommer nach Karlsruhe wechselt. Und sie verrät: "Bei der Besetzung von einigen Rollen wusste ich von vornherein, wie ich es haben will, andere haben sich später ergeben."
Den größten Teil der Musik, zu der Shakespeares Geschichte erzählt wird, hat Felix Mendelssohn-Bartholdy komponiert. "Aber ich habe dazu noch ein Stück von Duke Ellington, von dem es ein Shakespeare-Album gibt, ausgesucht", verrät Bridget Breiner. "Es heißt "Such sweet thunder" und ist ein Hippolyta-Zitat. Die Musik ist sehr witzig und passt gut."

Ein bisschen Wehmut zum Abschied

Noch einmal kann sich das Gelsenkirchener Publikum auf einen Ballett-Abend Marke Breiner freuen, sie selbst ist wehmütig dabei, aber froh, dass sie "endlich mal was Fröhliches" für diese Spielzeit ausgesucht hat. Auch für viele Tänzer des Balletts im Revier wird es die Abschiedsvorstellung sein, weil sie Bridget Breiner nach Karlsruhe begleiten.
Nach der Premiere kann man "Ein Sommernachtstraum" noch am 5. und 28. April, 12. und 25. Mai sowie am 16. und 21. Juni sehen. Karten gibt es unter Telefon 4097200.