„Audiophil“ kehren zurück

Die Zeit der „Ückendorfer Pilsköpfe“ ist passe, aber ihre Liebe zur handgemachten Musik haben die vier Herren von „Audiophil“ nie verloren. Das Foto zeigt (v.l.) Maxi Stulz, Andreas Kerprich, Schlagzeuger Marco und Paul Neumann aktuell im Proberaum. Foto: Privat
  • Die Zeit der „Ückendorfer Pilsköpfe“ ist passe, aber ihre Liebe zur handgemachten Musik haben die vier Herren von „Audiophil“ nie verloren. Das Foto zeigt (v.l.) Maxi Stulz, Andreas Kerprich, Schlagzeuger Marco und Paul Neumann aktuell im Proberaum. Foto: Privat
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Ückendorfer Kultband spielt ein Konzert im Jugendzentrum Tossehof am Samstag, 5. Mai.
Liverpool hatte die Beatles, Manchester Oasis – und Ückendorf? Das hatte Audiophil!

Wer in den 80er-Jahren im Gebiet Haidekamp, Ückendorfer-, Osterfeld-, Alma- und Bochumer Straße aufwuchs, der begegnete irgendwann dem schrägen VW-Tourbus der „Deutschrocker“, erlebte sie beim Konzert im Schulzentrum oder in irgendeinem der damals noch zahlreichen Jugendzentren der Stadt.
21 Jahre nach dem Abschlusskonzert im Tossehof kehren die Ückendorfer „Deutschrocker“ am Samstag, 5. Mai, ab 19 Uhr wieder für ein Konzert ins Jugendzentrum an der Plutostraße 89 zurück.
Über 100 Lieder sind in der Audiophil-Ära von Keppi getextet und von Paul komponiert worden. „Audiophil“ – das waren von 1979 bis 1989 Andreas „Keppi“ Kerprich, Paul Neumann und Meinrad Rupieper, für den von 1989 bis 1997 Maxi Stulz das Trio komplettierte.
Geprobt wurde erst am Schulzentrum Ückendorf und später im Jugendzentrum Tossehof. Der Bandname entsprang einem Konzertplakat von Marius Müller-Westernhagen („Nur für Audiophile“), musikalisch waren sie im Punk verwurzelt. „Das konnte man damals niemanden hier im Dorf vermitteln, also nannten wir es Deutschrock“, erklärt der damalige Schlagzeuger Andreas Kerprich, der immer noch mit Paul und Maxi mit „The Rockin‘ Blues Soul“ auf der Bühne steht – und mit beiden zusammen Mitbegründer des „Rock Orchester Ruhrgebeat“ ist.
„Wir haben damals überall gespielt, wo es eine Bühne gab. Das Sauerland bot uns da reichlich Platz. Kurioserweise hatten wir in den 90ern ausgerechnet in der verbotenen Stadt unseren größten Erfolg im Radio als uns die Hörer von Radio Dortmund auf Platz 1 der Amateurband-Charts pushten – und wir hätten das fast nicht mitbekommen, wenn uns nicht ein Freund darauf aufmerksam gemacht hätte“, berichten die Musiker, die nunmehr seit vier Jahrzehnten gemeinsam mit ihren unterschiedlichen Bands – Audiophil, Tony Honk, The Rockin‘ Blues Soul und dem Rock Orchester Ruhrgebeat – auftreten.
Und wie kam es zu der Idee nochmal den kreativen Schatz der Jugend zu heben und der Fangemeinde von damals (und heute) nochmals zu präsentieren? „Als Maxi vor zwei Jahren wenige Tage vor unserem „Rockin‘ Blues Soul-Konzert“ bei der SG Eintracht im Südstadion ins Krankenhaus musste, sprang Meinrad kurzentschlossen ein, wir probten zwei Mal und rockten das Ding als wenn wir nie Pause gemacht hätten. So entstand die Idee ‚Audiophil‘ nochmal aufleben zu lassen, aber dieses Mal zu Viert mit Maxi und Meinrad“, so Neumann und Kerprich, die zudem ankündigen, dass alles noch so wie damals durch die Lautsprecher dröhnen wird – nur das Tempo wird etwas angepasst. „Wir haben ja Zeit und werden nicht mehr von der jugendlichenUngeduld getrieben – außerdem wollen wir das Konzert mit unseren Gästen genießen!“
Der Reunion-Auftritt wird die zwei Dekaden der Band widerspiegeln – das erste Jahrzehnt mit Bassist Meinrad Rupieper, das zweite dann mit Maxi Stulz, insgesamt 30 Lieder stehen auf der Setlist. Der Eintritt kostet 10 Euro. 

Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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