Auch Du kannst es schaffen!
Die Sommer- und Ferienzeit beschert nicht nur der Zeitung die sogenannte „saure Gurken-Zeit“, sondern auch vielen Kunstschaffenden. Der Stadtspiegel sprach darüber mit dem Schauspieler, Regisseur und Stückeschreiber Ulrich Penquitt.
Von Silke Sobotta
GE. Das Musiktheater und das Consol Theater kehren gerade aus den wohlverdienten Ferien zurück. Die Schulkinder drücken wieder die Schulbank und das kulturelle Leben kehrt gerade wieder zurück in die Stadt. Natürlich zieht es die Gelsenkirchener nicht wie in anderen Metropolen in den Sommermonaten raus aufs luftigere Land, doch auch hier ist die Luft raus, wenn die Sommerferien eingeläutet sind.
Was macht ein Schauspieler in dieser Zeit? Wenn weder Publikum noch Bühne zur Verfügung stehen? Ganz einfach: Er feilt an neuen Projekten, schreibt Stücke, pflegt Kontakte und wartet darauf, dass es endlich wieder losgehen kann.
So jedenfalls geht es dem Gelsenkirchener Ulrich Penquitt, dem die Ferien langsam lang wurden und der nun froh ist, endlich wieder ankündigen zu können, dass etwas passsiert.
Potentiale erkennen und nicht liegen lassen
„Ich habe ein wenig von einem Verschwörungstheoretiker in mir. Darum fasziniert mich schon lange die Geschichte von Kaspar Hauser“, lacht Penquitt und erklärt auch gleich warum. „Der Geburtstag von Hauser jährte sich in diesem Jahr zum 200. Mal, dadurch gab es wieder neue Recherschen über seine Herkunft. Dabei wird nach wie vor spekuliert, ob er der Sohn des badischen Fürstenhauses war, der den Intrigen am Hof zum Opfer fiel. Die Parallele für mich ist dabei die Tatsache, dass er nachgewiesener Weise nicht dumm war. Sein Potential wurde nur nicht genutzt und ähnlich geht es heute vielen Jugendlichen.“
Der Gelsenkirchener führt viele Projekte mit jungen Leuten durch, die ihn immer wieder in Schulen führen und dort trifft er dann solche ungenutzten Potentiale.
Das motivierte ihn ein Klassenzimmerstück zu schreiben. Ein Ein-Mann-Stück, das so konzipiert ist, dass es vor Schulklassen gespielt wird und die Klasse quasi gleichzeitig die Kulisse und die Schüler die Mitspieler darstellen.
„Ein junger Mann liefert etwas an einer Schule aus. Dort angekommen, erinnert er sich an sein Leben, an gute und schlechte Zeiten und an verpasste Chancen. Wenn er dabei die schlechten Dinge Revue passieren lässt, wechselt er in einer zweite Identität und wird zu Kaspar Hauser, dem vermeintlichen Prinzen, dessen Potentiale nur genutzt werden müssten. Dahinter verbirgt sich dann die Message: Auch Du kannst es schaffen!“ schildert Penquitt.
Mit dem Stück, das gefördert wird vom Land NRW, der Stadt, der Sparkasse und der Stiftung van Meeteren, will er Mut machen und die Schüler anregen, sich gegen die Widrigkeiten, die das Leben manchmal mit sich bringt, anzukämpfen. Die Premiere wird Ende November/Anfang Dezember sein. Interessierte Schulklassen und Schüler können sich melden!
„Drei alte Männer wollen nicht sterben“
Zuvor gibt es aber erst noch ein Wiedersehen mit dem Stück „Drei alte Männer wollen nicht sterben“. Am Sonntag, 30. September, stehen dazu ab 16 Uhr wieder Markus Kiefer, Ulrich Penquitt und Elmar Rasch auf der Bühne, diesmal im Dietrich-Bonhoeffer-Haus am Eppmannsweg 32.
K.L.O.W.N. zeigt
„Schalkastrophe...“
„Schalkastrophe.... oder die Drönski Verschwörung“ wird von K.L.O.W.N., der Theatergruppe mit der Penquitt seit 13 Jahren zusmmenarbeitet und die aus einer Konfirmandengruppe entstand, wieder das Stück über die letzte Schalke-Kneipe mitten in der verbotenen Stadt im Bonni, im November wieder im Dietrich-Bonhoeffer-Haus, aufgeführt.
Und wenn man gar nichts ansteht....
Wer immer schon mal ein wenig Gelsenkirchener Flair im TV-Dauerbrenner „Lindenstraße“ erleben wollte, der hat am 23. September die Chance dazu. Denn dann spielt Ulrich Penquitt neben Mutter Beimer und Co. in besagter Endlos-Geschichte mit.
„Das war eine ganz neue Erfahrung für mich, weil man für Film und Fernsehen ganz anders spielen muss, als auf der Bühne. Es ist eine echte Herausforderung, weil man auf dem Punkt funktionieren muss und das ohne große Regieanweisung oder Einweisung“, weiß der Gelsenkirchener zu berichten. „Noch dazu kommt man in ein oft über Jahre hinweg eingespieltes Team. Ich habe da schon ein wenig gefremdelt, muss ich gestehen. So als Neuling.“
Der Drehtag begann morgens um 8 Uhr in der Maske und endete abends gegen 20 Uhr, wenn der Dreh für den Tag abgeschlossen wurde. Dabei ist alles sehr eng terminiert, da die Drehtage richtig teuer sind. Darum muss eben auch jede Szene schnell sitzen, um Verzögerungen zu vermeiden. Aber Spaß gemacht hat es ihm und dafür hat er sich ja eine Managerin gesucht, die ihm solche Rollenangebote vermittelt.
An drei Drehtagen fügte sich Penquitt ins Lindenstraße-Team und wird auch im November und Januar im TV zu sehen sein.
Autor:silke sobotta aus Gelsenkirchen |
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