Vertrauen und Beständigkeit sind elementare Basis der Psychiatrie
Psychiatrische Kliniken müssen in Pflege und Therapie besonderen Ansprüchen gerecht werden
Nicht nur in den Tagen vor dem Internationalen Tag der Pflege am 12. Mai sind für die Ärztliche Direktorin der Elisabeth-Krankenhaus GmbH in Gelsenkirchen-Erle, Dr. med. Astrid Rudel, Nachrichten über Auseinandersetzungen und Unruhe in psychiatrischen Kliniken deutliche Alarmsignale, denn psychiatrische Medizin ist immer auch „Vertrauensmedizin“ und setzt auf bestmögliche Therapie- und Medikationskompetenz und Kontinuität und Qualität im Personalbestand und der Personalentwicklung.
„Nicht ohne Grund sprechen wir von verlässlichen therapeutischen Beziehungen als wesentlichem Wirkfaktor der Behandlung. Zum Klinikalltag in der Psychiatrie gehört die Sicherheit für den Patienten, angstbesetzte, schmerzhafte oder schambesetzte Themen sicher und geschützt ansprechen zu können und sich dann zuzutrauen, persönliche Veränderungen auszuprobieren. Ein solches Klima der Sicherheit entsteht u.a. dann, wenn auch das Personal der Klinik sich des Vertrauens der Klinikleitung und Geschäftsführung sicher sein kann und daraus Beständigkeit im Personalkörper entsteht,“ sagt Dr. Astrid Rudel, die auch als Chefärztin der Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie im Elisabeth-Krankenhaus in Gelsenkirchen-Erle und im St. Antonius-Krankenhaus in Bottrop-Kirchhellen Verantwortung trägt.
In beiden Häusern setzt daher die Klinikleiterin auf Kontinuität und vertrauensvolle Stabilität in der Zusammenarbeit mit ihren Teams. Dr. Astrid Rudel: „Psychiatrische Kliniken müssen besonderen Ansprüchen gerecht werden. Dies gilt zuerst mit Blick auf die Patientinnen und Patienten – denn im Klinikalltag geht es genau um sie. Dieser Anspruch gilt aber auch in Richtung der mitarbeitenden Kolleginnen und Kollegen im ärztlichen Dienst, für die Therapeutinnen und Therapeuten und die Pflegefachkräfte. Die Psychotherapie, die medikamentöse und somatische Therapie, die intensive Begleitung durch die spezialisierten Pflegekräfte und alle weiteren speziellen Therapien, die einen Gesundungsprozess fördern und unterstützen, brauchen neben einer kompetenten Anamnese Fachfrauen und Fachmänner in allen Berufsgruppen der Klinik. Dabei setzen wir auf Erfahrung und Innovation.“ Und die Pflegedirektorin des Elisabeth-Krankenhauses, Herma Osthaus, ergänzt: „Wir setzen darauf, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das Gefühl der Sicherheit im Tun zu geben – nicht nur am Internationalen Tag der Pflege, sondern 365 Tage im Jahr.“
Autor:Wolfgang Heinberg aus Gelsenkirchen |
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