Technische Hilfswerk
THW investiert elf Millionen Euro in Brückenbau-Krane
Bonn. Das Technische Hilfswerk (THW) nimmt zwölf neue, wendige Mobilkrane in den Fuhrpark auf. Die ersten drei Ortsverbände holten jetzt ihre Exemplare beim Hersteller ab. „Die Krane sind ein unverzichtbares Hilfsmittel in den Fachgruppen Brückenbau. Hiermit können die THW-Einsatzkräfte die schweren Brückenelemente anheben und zu Konstruktionen zusammenfügen, die Spannweiten von mehr als 80 Metern erreichen können. Mehr als drei Dutzend provisorische Brücken, die das THW allein in den vergangenen drei Jahren errichtet hat, zeigen wie wichtig diese Fahrzeuge sind", betont THW-Präsidentin Sabine Lackner.
Die zwölf neuen Mobilkrane für die Fachgruppen Brückenbau heben Lasten von bis zu 50 Tonnen und können ihren Kran-Arm bis zu 31 Meter hoch ausfahren. Dadurch können sie schwere Brückenbauteile und kurze Brücken im Gesamten anheben und positionieren. Zudem können sie auch andere Lasten wie komplette Standard-Container, beispielsweise mit Baumaterialien, anheben und verladen. Die Mobilkrane sind optimal auf die Bedürfnisse des THW zugeschnitten: Die bewegliche Kabine kann die Fahrerin beziehungsweise der Fahrer beispielsweise auf bis zu sieben Meter Höhe ausfahren. Von dort aus können sie den Kran mit besserem Blick auf die Last steuern. Das bietet einen großen Sicherheitsvorteil, vor allem wenn sich andere Einsatzkräfte in der Nähe der Last befinden.
Die Mobilkrane vom Hersteller Liebherr mit der Modelbezeichnung „LTC 1050-3.1" haben als Besonderheit eine Fernsteuerung. Hiermit kann nicht nur der Kran-Arm gesteuert, sondern das gesamte Fahrzeug zentimetergenau fortbewegt werden. Insbesondere in Engstellen ist das eine nützliche Funktion. Zudem können die THW-Einsatzkräfte die Mobilkrane mit wenigen Handgriffen vom Straßenfahrzeug in einen einsatzbereiten Kran umwandeln. Ein wertvoller Zeitgewinn im meist hektischen Einsatzgeschehen.
Die neuen Mobilkrane zum Einzelpreis von 913.000 Euro unterscheiden sich stark von ihren Vorgängerfahrzeugen in den Fachgruppen. Bisher wurden für den Brückenbau in vielen THW-Ortsverbänden LKW mit Ladekran genutzt, um die schweren Brückenteile zu montieren. Ladekrane können geringere Lasten heben – und diese auch nicht so hoch.
THW-Präsidentin Lackner begrüßt die Ergänzung des Fuhrparks: „Brückenbau ist eine unserer Kernkompetenzen. Immer wieder stellen wir das unter Beweis, denn Extremwetterereignisse werden zahlreicher und verheerender. Nach Starkregen Bernd im Jahr 2021 haben wir in Deutschland zahlreiche Verkehrsverbindungen durch Brücken wiederhergestellt. Aber auch im Ausland sind wir für den Bau von Brücken bekannt. Im vergangenen Sommer haben THW-Einsatzkräfte nach Überschwemmungen in Slowenien zwei Brücken errichtet. Die Beschaffung von zwölf Mobilkranen ist ein wichtiges Zeichen für den Bevölkerungsschutz und Teil des stetigen Verbesserungsprozesses im THW."
Das THW ist die ehrenamtlich getragene Einsatzorganisation des Bundes. Das Engagement der bundesweit rund 88.000 Freiwilligen bildet die Grundlage für die Arbeit des THW im Bevölkerungsschutz. Mit seinen Fachleuten, seiner Technik und seinen Erfahrungen ist das THW im Auftrag der Bundesregierung weltweit gefragt, wenn Notlagen dies erfordern. Neben bilateralen Hilfen gehören dazu auch technische und logistische Aufgaben im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens der Europäischen Union sowie im Auftrag von VN-Organisationen. Mehr Informationen zum Engagement des THW im In- und Ausland finden Sie hier: www.jetzt.thw.de.
Autor:Heinz Kolb (SPD aus Gelsenkirchen |
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