Polizei warnt vor weiteren Betrugsmaschen
Immer wieder denken sich Kriminelle neue oder abgewandelte Vorgehensweise für ihre Machenschaften aus, um so an das Geld und die Wertsachen der Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener zu gelangen.
Gelsenkirchen. Am Montagmittag, 14. November 2022, wurde ein Gelsenkirchener in Buer von seiner Bank angerufen. Zumindest dachte er, dass es sich um seine Bank handelt, als gegen 12.30 Uhr im Display seines Telefons die Nummer seines Bankberaters aufleuchtete. Am Hörer meldete sich dann allerdings ein vermeintlicher Kollege seines Bankberaters. Dieser teilte dem 70-Jährigen mit, dass das Konto des Gelsenkircheners gehackt worden und Überweisungen getätigt worden seien. Am Hörer ließ sich der vorgetäuschte Bankberater dann das Kennwort des Gelsenkircheners nennen, um die Überweisungen zu stoppen. Tatsächlich aber ermöglichte es die Nennung des Kennwortes dem Betrüger erst, die tatsächlichen Überweisungen durchzuführen, wie sich später herausstellte. Nachdem sich dann auch noch nacheinander zwei falsche Polizeibeamte mit teils Gelsenkirchener Rufnummern telefonisch beim 70-Jährigen meldeten und ihn aufforderten, etwas auf sein Handy runterzuladen, wurde der Mann misstrauisch und kontaktierte die richtige Polizei. Dort flog der Betrug auf, sodass der Mann umgehend seine Bank anrief und es ihm noch möglich war, die bereits getätigten Buchungen zu stornieren.
Ebenfalls am Montag, gegen 12 Uhr, wurde ein 93-Jähriger in Bulmke-Hüllen von Betrügern kontaktiert. Im Telefonat gab sich die unbekannte Person am Hörer als Arzt eines Essener Krankenhauses aus. Er behauptete, dass der Neffe des Gelsenkircheners auf der Intensivstation liege und eine überlebenswichtige, gleichzeitig auch teure, Infusion benötige. Der 93-Jährige war bereit, dem Arzt einen Geldbetrag in bar auszuhändigen, wenn er denn vorher mit seinem Neffen sprechen dürfte. Tatsächlich wurde der Hörer weitergereicht und der vermeintliche Neffe sprach mit dem Gelsenkirchener. Davon überzeugte, überreichte der 93-Jährige gegen 13 Uhr einen Geldbetrag einem Unbekannten an der Tür.
Der Tatverdächtige, der das Geld abgeholt hat, war circa 35 Jahre alt, etwa 1,80 Meter groß, hatte eine füllige Statur, trug eine schwarze OP-Maske und einen schwarzen Hut, zudem einen langen, schwarzen Mantel sowie eine schwarze Hose und schwarze Schuhe.
Wer Hinweise zu dem Tatverdächtigen geben kann, wird gebeten, sich telefonisch bei der Polizei unter der 0209 365 7212 beim Kriminalkommissariat 12 zu melden oder unter der 0209 365 8240 bei der Kriminalwache.
Die Polizei bittet weiterhin darum, sensibel mit Daten und Geld gegenüber Fremden umzugehen. Bevor Sie entsprechende Daten ohne Anlass herausgeben, das heißt, nicht aus eigener Intention heraus, vergewissern Sie sich mit einem Rückruf bei entsprechenden Institutionen oder bei Freunden und Verwandten, ob Sie dem Anrufer und seiner Intention vertrauen können. Im Zweifel wählen Sie jederzeit den Notruf unter der 110. Überreichen Sie zudem auch kein Bargeld an der Haustür an Fremde. Weiterhin bitten wir Sie, auch in Zukunft Eltern, Großeltern und auch Nachbarn für diese Gefahren zu sensibilisieren. Sprechen Sie lieber einmal mehr über diese Betrugsmaschen als einmal zu wenig.
Autor:Heinz Kolb (SPD aus Gelsenkirchen |
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