Bei einer Wohnungsräumung in Gelsenkirchen-Resse kamen mehrere Behälter seltsam vor
Hochexplosive Pikrinsäure entdeckt
Einem glücklichen Zufall ist es zu verdanken, dass bei einer Wohnungsräumung niemand zu Schaden kamen.
Der Eigentümer einer Wohnung in der Hedwigstraße meldete sich gegen 12.35 Uhr über den Notruf 112 in der Feuerwehrleitstelle. Er berichtete, dass er mit einem Bekannten, der Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr ist und dem das Ganze seltsam vorkam, zusammen die Wohnung seines verstorbenen Mieters ausräumen wolle und dabei auf eine Vielzahl von Behältern gestoßen sei, die vermutlich unbekannte Chemikalien beinhalteten.
Zu Recht, wie sich im weiteren Tagesverlauf zeigen sollte. Auf Grund der unklaren Lage, entsandte die Leitstelle Einheiten der Wache Buer. Nach einer ersten Erkundung war schnell klar, dass man hier auf die Unterstützung von Spezialkräften zurückgreifen musste. Es bestand der begründete Verdacht, das sich in mindestens zwei der Fläschchen getrocknete Pikrinsäure befand. Sie ist in diesem auskristallisierten Zustand hochexplosiv.
Mit Manpower und spezieller Ausrüstung rückten Kräfte der Bundespolizei und Analytischen Taskforce der Feuerwehr Dortmund an. Die ersten Analysen der Spezialisten bestätigte den Verdacht. Während sich die Experten des Entschärfungsdienstes Gedanken zur Bergung der hochexplosiven Säure machten, begannen die Dortmunder Feuerwehrmänner parallel mit der Analyse der anderen unbekannten Stoffe. Sie konnten einige Säuren und andere Chemikalien nachweisen, von denen allerdings keine unmittelbaren Gefahr ausgingen.
Sie werden in der kommenden Woche der fachgerechten Entsorgung zugeführt. Anders sah es bei der Pikrinsäure aus, die bereits durch eine leichte Erschütterung zur Explosion gebracht werden kann. Händisch und gegen Erschütterungen geschützt, verbrachte ein Polizist die beiden Glasfläschchen in einen druckfesten Spezialanhänger. Mit ihm wurde die brisante Fracht auf ein freies Feld an der Bergackerstraße gebracht.
Eine kontrollierte Sprengung löste dort das Problem in einer Sekunde in Rauch auf. Nach Abschluss aller Maßnahmen konnten die Bewohner der drei evakuierten Mehrfamilienhäuser in ihre Wohnungen zurück. Um 22 Uhr endete der nicht alltägliche Einsatz dann auch für die letzten Einsatzkräfte.
Autor:Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen |
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